Der Begriff Makuladegeneration leitet sich von der Makula lutea her, dem Punkt des schärfsten Sehens im Auge, der auch als Gelber Fleck bezeichnet wird. Makuladegeneration nennt man Erkrankungen der Netzhaut, die zum fortschreitenden Verlust der Sehfähigkeit bis zur Erblindung führen. In Deutschland leiden knapp zwei Millionen Menschen an dieser Krankheit, der größte Teil der Betroffenen aus Altersgründen.
Verschiedene Formen von Makuladegeneration
Prinzipiell unterscheidet man die „altersabhängige“ oder auch „senile“ Makuladegeneration (AMD), die ab dem Alter von 50 Jahren auftritt und die „juvenile“ Makuladegeneration, die bereits ab dem 20. Lebensjahr auftreten kann. Beide Formen der Erkrankung weisen ähnliche Symptome auf und führen meist zu einer progressiven Verschlechterung des Sehvermögens im Netzhautzentrum.
Im Zuge der Krankheit wird durch Absterben von Netzhautzellen die Sehfähigkeit im zentralen Gesichtsfeld beeinträchtigt. Mit fortschreitender Erkrankung und der Zerstörung des Gelben Flecks nimmt nicht nur die Sehschärfe ab, auch das Farbsehen wird beeinträchtigt und ebenso die Kontrastempfindung.
Zusätzlich wird die Adaption, die Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Lichtverhältnisse gestört. Blendend helles Licht wird sehr leicht als unangenehm empfunden. Gegenstände werden zwar noch erkannt, aber nicht mehr in ihren Details wahrgenommen.
Das seitliche, periphere Gesichtsfeld und die räumliche Orientierung bleiben zwar in der Regel erhalten, da sich die Erkrankung im Normalfall auf die Makula beschränkt und die Hell-Dunkel-Rezeptoren aussparen. Auch die Nachtsicht ist deshalb kaum eingeschränkt.
Im Regelfall ist von der Erkrankung weniger das Nervengewebe der Netzhaut betroffen, beeinträchtigt werden vor allem:
- das lichtabsorbierende retinale Pigmentepithel (RPE), eine dünne Zellschicht zwischen Netzhaut und Aderhaut, sorgt dafür, dass die Lichtrezeptoren (Stäbchen und Zapfen) funktionsfähig sind,
- die Aderhaut oder Chorioidea, die zwischen Netzhaut und weißer Augenhaut (Sclera) liegt und die angrenzenden Gewebe mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt,
- die Bruch-Membran, ein Bindegewebe, das zwischen dem retinalen Pigmentepithel und der Aderhaut liegt; sie ist mit der Aderhaut am Aufbau eines konstanten Augeninnendrucks und der Ferneinstellung des Auges beteiligt.
Unterschiedliche Formen der Makuladegeneration
Neben der Unterscheidung nach dem Alter gibt es auch noch andere Kriterien der Differenzierung: Die so genannte myopische Makuladegeneration ist meist die Folge von extrem hoher Kurzsichtigkeit. Dagegen ist die Makuladystrophie genetisch bedingt. Hier unterscheidet man an Formen Morbus Stargardt, Morbus Best und die „inverse“ Retinopathia pigmentosa.
Toxische, also durch eine Vergiftung hervorgerufene Makuladegenerationen können als Folge von Chloroquineinnahme (Malariaprophylaxe oder Rheumatherapie) oder als Folge von Entzündungen auftreten.
Bei der altersbedingten Makuladegeneration (AMD) gelten neben dem Lebensalter auch Rauchen und genetischer Belastung als wesentliche Faktoren. Innerhalb der AMD unterscheidet man wiederum die „trockene“ und die „feuchte“ Form.
Während die „trockene“ Form häufiger vorkommt (ca. 80 Prozent der Fälle) und es für diese Art der Erkrankung derzeit keine Behandlungsmöglichkeiten gibt, gibt es bei der feuchten Form unter bestimmten Umständen die Möglichkeit der Therapie.
Erforschung der Makuladegeneration: Hilft richtige Ernährung vorbeugen?
Generell ist das Wissen um die Makuladegeneration noch relativ gering, systematische Forschungen auf diesem Gebiet gibt es erst seit etwa 20 Jahren. Operative Verfahren, wie zum Beispiel die Netzhauttransplantation, haben sich als bis jetzt wenig sinnvoll herausgestellt.
In einer amerikanischen Studie aus dem Jahre 1994 gibt es Hinweise darauf, dass sich die Entwicklung der altersbedingten Makuladegeneration durch die Ernährung beeinflussen lässt. So sollen lutein- und zeaxanthinreiche Gemüsesorten eine schützende Wirkung haben.
Eine andere Studie aus dem Jahr 2001 weist darauf hin, dass die hoch dosierte Gabe von Vitamin C und E, Carotinoiden und Zink die Weiterentwicklung der AMD verlangsamt.
Allgemein kann man sagen, dass eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend frischem Obst und Gemüse nicht nur die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung an altersbedingter Makuladegeneration verringert, sondern prinzipiell anzuraten ist.
Neben der schulmedizinischen Therapie gibt es in der traditionellen chinesischen Medizin interessante Möglichkeiten zur Therapie: Hier kommen neben der Akupunktur und Kräutertherapie auch noch die gezielte Optimierung der Ernährung zum Einsatz. Trotz ihrer relativ guten Erfolge bei der Bekämpfung der Makuladegeneration, wird diese Therapieform aber selten von Krankenkassen übernommen.
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