So rau wie das irische Wetter, so rau und doch von herber Schönheit (Irland) ist auch die irische Landschaft. Saftig grüne Wiesen, schroffe Klippen, geheimnisvolle Moorlandschaften und der tosende Atlantische Ozean prägen das Bild.
Eine Schönwetter-Garantie gibt es nicht, wohl aber atemberaubende Sehenswürdigkeiten, die auch ohne Sonnenschein ein Genuss sind. Romantische, mit Stroh gedeckte Cottages, geheimnisvolle Ruinen, imposante Burgen und hochherrschaftliche Parkanlagen sorgen für unvergessliche Augenblicke und bieten einzigartige Fotomotive.
Sagenumwobenes Irland
In der irischen Geschichte sind Sagen- und Fabelwesen allgegenwärtig. Hexen, Feen und Kobolde gehören ebenso zum mythischen Alltag wie ruhmreiche und furchtlose Krieger. Eine der bedeutendsten Grabanlagen Europas liegt in Newgrange.
Der Legende zufolge wurden hier die südirischen Könige der Dynastie Ui Néill auf dem Hügel Tara (heute Teamhair) im heutigen County Meath begraben. Der Ort gilt als der Dreh- und Angelpunkt des keltischen Irlands.
Die seit etwa 3200 v. Chr. existierende Grabanlage wurde so konstruiert, dass sie nur am Tag der Wintersonnenwende durch die Strahlen der Morgensonne erleuchtet wird. Die Gestaltung der Grabanlage, die durch kunstvoll mit geometrischen Mustern verzierte Findlinge besticht, gilt angesichts der damaligen sehr bescheidenen technischen Möglichkeiten, als architektonische Meisterleistung.
Die Eintrittskarten für diese Grabanlage erhalten Sie übrigens nicht vor Ort, sondern im Visitor’s Center, das im gut 20 Kilometer entfernten Donore liegt. Zwischen beiden Ortschaften verkehrt ein Shuttle-Bus.
Dublin – Hauptstadt der Kontraste
Für einen Sprung ins moderne und sehr quirlige irische Leben reisen Sie am besten nach Dublin, ins Zentrum der irischen Wirtschaft und Verwaltung. Dublin, einst als Armenhaus Westeuropas verschmäht, verfügt heute über eine faszinierende Strahlkraft. Es gilt als eines der beliebtesten Kurzreiseziele überhaupt und hat sich zu einem Anziehungspunkt für kluge und kreative Köpfe aus Kunst, Literatur und Wissenschaft gemausert.
Einen Blick auf die bewegte Geschichte Irlands können Sie im National Museum in der Kildare Street werfen. Hier dokumentieren zahlreiche Exponate eindrucksvoll die irische Unabhängigkeitsbewegung. Auch die irische Universität, das Trinity College mit seiner alten Bibliothek, lohnt einen Besuch.
In der Old Library aus dem 17. Jahrhundert wird das wertvollste Buch der Insel verwaltet, das „Book of Kells“. Es handelt sich dabei um eine mit prachtvollen Buchmalereien und traditionellen keltischen Flechtornamenten und Spiralmustern verzierte Niederschrift der vier Evangelien aus dem 9. Jahrhundert.
Ein Abstecher in den Stadtteil Temple Bar
Das pulsierende Leben tobt in Temple Bar. Einst ein Handwerks-Viertel, zieht das quirlige Fleckchen im Zentrum Dublins heute dank einer abwechslungsreichen Mischung aus Clubs, Bars, Theatern, Restaurants und Pubs ein bunt gemischtes Szene-Publikum an. Der Kontrast zwischen den mittelalterlich engen, mit Kopfstein gepflasterten Gässchen und dem amüsierwilligen Partygängern könnte nicht größer sein.
In der Fishamble Street, die Temple Bar im Westen begrenzt, wurde übrigens Georg Friedrich Händels (1685–1759) Oratorium „Messias“ am 13. April 1742 uraufgeführt – und wer sich für klassische Musik interessiert, kann auch heute am gleichen Ort und zum gleichen Datum den Messias hören.
Einen Abend in Dublin lassen Sie am besten in einem gemütlichen Pub bei einem frisch gezapften Guinness ausklingen. Aber Vorsicht: Ein Guinness ist nicht gleich ein Guinness. Da das Zapfen des dunklen Biers eine Wissenschaft für sich ist, kann das Geschmackserlebnis enorm variieren.
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