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Scharfmacher:

Mit Geschmack durchs Leben

Es gibt Menschen, die können ihr Essen nur mit feurigen Gewürzen wie Chili, Pfeffer & Co. genießen. Nach dem Motto: Je schärfer, desto besser.

Chili und Pfeffer sind beliebte Scharfmacher.

Echte Scharfmacher – mit Chili und Pfeffer kann man seinem Essen die nötige Schärfe verpassen. Bild: © fotolia.de

Ein Freund von mir mag sein Essen nur, wenn es scharf gewürzt ist. Speist er auswärts bei Freunden, im Restaurant oder irgendwo auf Reisen, hat seine Frau sogar stets eine eigene Chilimühle dabei. Steht nichts zum Nachwürzen auf dem Tisch, angelt sie unaufgefordert den Scharfmacher aus den Tiefen der Tasche und reicht ihn dem Gatten. Der mahlt dann so lange über dem Teller, dass sich selbst weiße Soßen blutrot verfärben. Allein beim Anblick dieser aufgepeppten Speisen tränen dem Normalesser die Augen. Ob man bei dieser Menge an teuf­lischer Schärfe überhaupt noch einen Eigengeschmack der Speisen feststellen kann?

Scharfes Essen ist gesund und macht glücklich

Im Prinzip ist feuriges Würzen ja ganz gesund. Scharfe Gewürze regen den Speichelfluss und die Magensaftproduktion an, wirken verdauungs- und durchblutungsfördernd und töten Bakterien ab. Der Körper identifiziert scharfe Stoffe als Schmerzen und reagiert auf sie mit der Ausschüttung von Endorphinen. Daher soll scharfes Essen gegen leichte Kopfschmerzen helfen und mitunter sogar glücklich machen.

Zu viel Schärfe jedoch kann die Schleimhäute in Mund und Magen reizen, dem Darm Probleme bereiten oder zu Übelkeit, Erbrechen oder Bluthochdruck führen. Vor allem Kinder sollten nicht zu scharf essen – die meisten mögen das ohnehin nicht und schreien schon bei der kleinsten Prise Pfeffer empört auf.

Die Schärfe der Scharfmacher

Für den charakteristischen Geschmack der feurigen Gewürze sorgen Alkaloide, im Falle Chili ist das Capsaicin. Die feurig schmeckenden Schoten der zur Paprika zählenden Pflanzengattung Capsicum frutescens sind in Süd- und Mittelamerika heimisch. Der in ihnen steckende sekundäre Pflanzenstoff wird in Wärmepflastern auch äußerlich eingesetzt. In den weißen Innenwänden und Kernen der Schoten steckt besonders viel davon.

Für die Schärfe in Pfeffer sorgt wiederum hauptsächlich Piperin. Ursprünglich stammt die Pfefferpflanze von der Malabarküste, einem Abschnitt am Arabischen Meer im Südwesten Indiens. Heute wird Pfeffer auch in Malaysia, Indonesien und Brasilien angebaut. Je nach Zeitpunkt der Ernte und der Weiterverarbeitung unterscheidet man schwarzen, weißen, grünen und roten Pfeffer. Schwarzer Pfeffer wird unreif (grün) geerntet und nimmt beim Trocknen seine dunkle Farbe an. Weißer Pfeffer wird aus den reifen (roten) Körnern hergestellt. Seine Farbe entsteht durch Fermentation der vom Fruchtfleisch befreiten Früchte.

Grüner Pfeffer sind unreife, roter Pfeffer reife Früchte, die gefriergetrocknet oder in Lake eingelegt werden. Nichts gegen Schärfe – auch ich lege übrigens Wert darauf. Vielleicht sollte ich nach dem Vorbild meiner Freunde auch zur Selbsthilfe greifen und stets ein passendes Hilfsmittel in der Handtasche mit mir herumtragen. Allerdings dachte ich eher an einen kleinen Wetzstein.

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