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Parasiten:

Grasmilben – lebendes Juckpulver aus dem Rasen

Winzige Grasmilben treiben im Sommer manche Menschen mit ihren Bissen in den Wahnsinn. Juckreiz und Hautrötung sind die Folge. So können Sie sich schützen.

Grasmilben sitzen im Gras und lauern auf ihr Opfer,

Stiche und Bisse von Grasmilben können einen starken Juckreiz auslösen. Bild: © Sandra Markert

Es juckt, und zwar fürchterlich. Weder Kratzen noch Kühlen unterdrückt den Reiz, der von den knötchenförmigen roten Punkten ausgeht. Sie sind in den Kniekehlen, im Lendenbereich, unter den Achseln. Und sie quälen die Betroffenen tagelang.

Bei heißem Wetter mit hoher Luftfeuchtigkeit, wie es derzeit herrscht, sieht Dermatologe Jens Tesmann die roten Punkte häufig bei Patienten. „Die Herbst- oder Grasmilben mögen diese Witterung, und sie ist der Verursacher.“ Wie die Zecken gehören die nur 0,2 bis 0,3 Millimeter kleinen Parasiten zu den Spinnentieren.

Die gelb, rot oder orange gefärbten Tierchen sitzen im Gras oder auf bemoosten Flächen und warten, bis Wirte wie Mäuse, Katzen oder der Mensch sie von dort ­abstreifen. Dann ritzen sie mit ihrem Mundwerkzeug die Haut an weichen, feuchten Körperstellen auf und injizieren ihren Speichel. „Dieser enthält Enzyme, die das Gewebe auflösen. Das saugen sie dann wieder ein“, sagt Kathrin Hartelt vom Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg. Das menschliche Immunsystem reagiert auf diesen Speichel mit einer allergischen Reaktion, die sehr heftig ausfallen kann. Blut saugen die Larven nicht, weil sie die Haut nur an der Oberfläche beschädigen. „Im Gegensatz zu Zecken übertragen sie bei uns auch keine Krankheiten“, sagt Hartelt.

Wie kann man sich vor Grasmilben schützen?

Um sich vor den Stichen zu schützen, rät Hautarzt Jens Tesmann Betroffenen zu ­Repellents wie Autan und hochgezogenen Socken, zumindest beim Laubrechen oder anderen Gartenarbeiten im Gras. „Nach einem Tag im Garten oder Park hilft duschen, abseifen und die Kleidung wechseln.“

Wer trotzdem gebissen wird, sollte sich vom Hautarzt eine cortisonhaltige Creme gegen die allergische Reaktion verschreiben lassen. „Kühlen oder schwache Gele gegen Juckreiz wie Soventol reichen nicht“, sagt Tesmann.

Um herauszufinden, ob im eigenen Garten Herbstmilben leben, kann man an mehreren Stellen im Gras weiße Papierblätter oder Kacheln auslegen. Die Larven werden davon angezogen. „Mäht man den Rasen regelmäßig und hält ihn sehr kurz, fühlen sich die Milben weniger wohl“, sagt Kathrin Hartelt. Außerdem kann es helfen, den Rasen im Frühjahr zu vertikutieren, um Moos zu entfernen, und ihn dann zu kalken.

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