Unfälle sind in Deutschland keine Seltenheit, wie eine umfassende Statistik der Gesundheitsberichterstattung (GBE) des Robert Koch-Instituts (RKI) ergibt: Innerhalb eines Jahres hatten 7,9 Prozent der befragten Erwachsenen einen oder gar mehrere Unfälle mit ärztlicher Behandlung gehabt. Am häufigsten waren Stürze die Ursache, und zwar bei etwa einem Drittel aller Betroffenen. Ein Drittel davon wiederum führte zu Knochenbrüchen. Besonders hoch ist hier der Anteil der Frauen über 70 Jahre.
Junge Männer haben häufig Unfälle
Für die Studie „Gesundheit in Deutschland aktuell“ (GEDA) 2010 sind mehr als 22.000 Personen befragt worden. Knapp 1.800 von ihnen hatten in den zwölf Monaten vor der Befragung mindestens einen Unfall erlitten und haben dazu weitere Angaben gemacht.
Mindestens einen Unfall hatten im fraglichen Zeitraum somit immerhin 7,9 Prozent aller Befragten. Das entspricht hochgerechnet auf die gesamte Bevölkerung im Erwachsenenalter jährlich mehr als fünf Millionen ärztlich versorgter Unfälle. Insgesamt haben deutlich mehr Männer Unfälle als Frauen. Besonders auffallend der hohe Anteil der 18 bis 29-jährigen Männer. Erst in der Altersgruppe über 70 kehrt sich das Verhältnis um – hier waren es mehr Frauen als Männer.
Ältere Frauen verunglücken häufig zu Hause
Insgesamt haben prozentual deutlich mehr Frauen als Männer Unfälle zu Hause. Dazu zählt in der Studie auch der Garten. Bei den Unfällen am Arbeits- oder Ausbildungsplatz sind, ebenfalls nach Prozenten, mehr Männer vertreten. In der dritten Gruppe von Unfällen – nämlich denen in der Freizeit, zu denen auch Verkehrsunfälle gerechnet werden – sind beide Geschlechter etwa gleich stark betroffen. Frauen ab 70 Jahre erleiden besonders häufig zu Hause einen Unfall, und zwar zu 60 Prozent. Prozentual haben besonders viele Frauen mit niedrigem sozial-ökonomischem Status Unfälle zu Hause oder in der unmittelbaren Umgebung.
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Jeder dritte Unfall ist ein Sturz
Stürze, sei es bei Glatteis auf der Straße oder in Haus oder Garten von der Leiter, sind eine besonders häufige Unfallursache, und hier wiederum besonders oft bei Frauen. Bei den über 60-Jährigen ist sogar mehr als jeder zweite Unfall auf einen Sturz zurückzuführen. Ein Drittel aller Gestürzten erleiden einen Knochenbruch; bei jedem vierten Sturz folgt ein stationärer Aufenthalt im Krankenhaus. Insgesamt muss jeder fünfte Unfall im Krankenhaus behandelt werden. Stöße, Stich- oder Schnittverletzungen und Überbeanspruchung sind ebenfalls häufige Ursachen.
Unfallbedingte Verletzungen
Zu den sehr häufigen Verletzungen bei Unfällen, zusammen 38,4 Prozent, zählen Verrenkungen, Verstauchungen, Zerrungen und Bänderrisse. Bei 35,2 Prozent der Verletzungen handelt es sich um offene Wunden, Quetschungen oder oberflächliche Wunden; 20,4 Prozent sind Knochenbrüche. Frauen sind mit 24,7 Prozent von Knochenbrüchen häufiger betroffen als Männer mit 17,7 Prozent. Besonders bei älteren Frauen steigt das Risiko.
Detaillierte Informationen zum Thema sind im Internet einsehbar unter „Das Unfallgeschehen bei Erwachsenen in Deutschland„.
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