Wasser ist Lebenselixier und lebensnotwendig, daran besteht kein Zweifel. Wasser ist der Hauptbestandteil des menschlichen Körpers und ein Erwachsener besteht zu 65 aus Wasser, ein Neugeborenes zu 75 Prozent und bei den Senioren beträgt der Wasseranteil immer noch 50 Prozent. Wasser reguliert unter anderem die Körpertemperatur und sorgt für den Transport von Nährstoffen und Abbauprodukten. Ein Flüssigkeitsdefizit im Körper wirkt negativ auf Blutdruck, Blutzucker und fördert Ablagerungen von Cholesterin in den Blutgefäßen. Der Blutdruck sackt ab, das Herz beginnt zu rasen, es kommt zu allgemeiner Schwäche, Übelkeit, Konzentrationsstörungen, Schwindel, Krämpfen und Verwirrtheit bis zur Bewusstlosigkeit. Ein erhöhter Flüssigkeitsbedarf kann durch Fieber, starke Durchfälle, wassertreibende Medikamente, Erkrankungen wie Diabetes oder starkes Schwitzen entstehen.
Nach einem Glas Wasser schneller reagieren
Und welche enormen Auswirkungen bereits ein einziges Glas Wasser hat, fanden jetzt Wissenschaftler der Universität East London heraus. Menschen reagieren nach dem Konsum eines Glases Wasser bis zu 14 Prozent schneller bei kognitiven Aufgaben. Beispielsweise wenn auf einem Computerbildschirm so schnell wie möglich der größte Kreis angeklickt werden soll. Laut den Wissenschaftlern macht sich der Effekt am stärksten bemerkbar bei Menschen, die viel Durst haben.
Die Forscher der Universität East London beweisen damit, dass bereits ein leichter Flüssigkeitsmangel (Dehydrierung) großen Einfluss auf die kognitiven Leistungen hat.
Für die Studie ließen die Forscher 34 Personen verschiedene Aufgaben verrichten. Vor dem Test durften sie eine ganze Nacht lang nicht trinken. Anschließend bekam ein Teil der Gruppe einen Müsliriegel und ein Glas Wasser, der andere Teil der Gruppe bekam nur einen Müsliriegel. Die Teilnehmer, die Wasser plus Müsliriegel erhalten hatten, reagierten bei den Tests schneller. Den Wissenschaftlern zufolge ist es gut möglich, dass ein Flüssigkeitsmangel einen direkten Einfluss auf die Leistungen des Gehirns hat.
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Durst stört die Konzentration
»Wenn man Durst hat, wird die Aufmerksamkeit von den gerade durchgeführten Tätigkeiten abgelenkt. Das ist besonders wichtig im Beruf und bei Tätigkeiten, die eine erhöhte Konzentration erfordern«, erklärt Studienleiterin Caroline Edmonds. »Es gibt weiterhin hormonale Theorien darüber, wie Dehydrierung sich auf das Gehirn auswirkt und es ist möglich, dass Wasser auch hier ein Ungleichgewicht behebt. Beinahe 80 Prozent unseres Gehirns bestehen aus Wasser, daher ist es wichtig, dass genügend Flüssigkeit aufgenommen wird«, so Edmonds. Schon frühere Forschungen dieses Wissenschaftsteams haben gezeigt, dass Schulkinder, die mehr Wasser trinken, eine verbesserte Aufmerksamkeitsspanne und ein besseres Gedächtnis hatten. Aktuelle Untersuchungen sollen noch deutlich machen, ob die Temperatur des getrunkenen Wassers einen Einfluss auf die Hirnleistungen hat.
Die Ergebnisse der Forschungen sind in der wissenschaftlichen Zeitschrift »Frontiers in Human Neuroscience« veröffentlicht worden.
Quelle: Edmonds CJ, Crombie R and Gardner MR (2013) Subjective thirst moderates changes in speed of responding associated with water consumption. Front. Hum. Neurosci. 7:363. doi: 10.3389/fnhum.2013.00363
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