Der violette, duftende Lavendel wurde im Jahre 2008 zum Heilkraut des Jahres erwählt – und das hat er verdient, denn das dekorative Gewächs hilft nicht nur bei Nervosität und sorgt für süße Träume, sondern kann auch Erkältungen lindern und schmerzenden Muskeln Entspannung schenken. Doch der Lavendel hat auch seine kulinarischen Qualitäten.
Lavendel sorgt für einen köstlichen Honig, dient als Basis für fruchtigen Limonaden und schenkt delikaten Nachspeisen das gewisse Etwas. Wer den Lavendel in seiner vollen optischen Pracht genießen möchte, sollte im Juli nach Südfrankreich fahren. So weit das Auge reicht, wiegen sich die lilafarbenen Blüten im sanften Sommerwind – ein Motiv, dem schon zahlreiche Maler und Fotografen gerecht zu werden versuchten.
Auch die Bienen mögen den Lavendel. Wenn sie sich an ihm laben, entsteht ein Honig, der in seiner cremigen Konsistenz und seinem blumigen Aroma unvergleichlich schmeckt. Dieser Honig ist nur in wenigen Monaten des Jahres erhältlich, doch es lohnt sich, ihn auf Vorrat kaufen. Ein paar Tropfen Lavendelhonig im Obstsalat oder in einem selbst gemachten Eis verleihen den Nachspeisen eine einzigartigen Note und sind zudem wesentlich gesünder als Kristallzucker.
Selbst gemachter Lavendelzucker
Nicht minder ungewöhnlich ist der selbst gemachte Lavendelzucker. Hierfür benötigt man ganze Lavendelblütenrispen, die am besten im eigenen Garten herangezogen werden. Lavendel sieht nicht nur hübsch aus und blüht lange, sondern hält auch die Blattläuse von den Rosen fern. Wer seinen Garten-Lavendel für die Küche verwendet, sollte allerdings darauf achten, dass die Pflanzen niemals mit Insektenschutzmitteln in Kontakt kommt.
Zurück zum Zucker: die Blütenrispen werden kurz abgespült, mit Küchenpapier gründlich abgetrocknet und in eine geschlossene Dose mit Zucker gelegt. Der Zucker sollte den Lavendel komplett bedecken. Nach drei Wochen können die Blüten herausgenommen werden – der Zucker hat das Aroma absorbiert und verzaubert jedes Dessert.
Französische Lavendel-Limonade
An heißen Tagen erfrischt eine französische Lavendel Limonade: 650 Milliliter Wasser in einem Topf zum Kochen bringen und 300 Gramm Zucker dazu geben. Das Wasser muss so lange köcheln, bis der Zucker sich vollkommen aufgelöst hat. Anschließend eine Hand voll gehackte, frische Lavendelblätter hinein streuen, den Topf mit einem Deckel schließen und den Sud abkühlen lassen. Zum Schluss alles durch ein Sieb gießen, mit weiteren 500 Millilitern Wasser und 125 Millilitern Zitronensaft strecken und in den Kühlschrank stellen. Mit Eiswürfel und Strohhalmen in einem hohen Glas servieren.
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Lavendellikör
Nur für Erwachsene ist der hochprozentige Lavendellikör gedacht, dem eine beruhigende und entspannende Wirkung nachgesagt wird. Erster Schritt: Einen Lavendelzweig gründlich mit einem Holzstößel zerdrücken und in ein Glas geben. Zweiter Schritt: Den Lavendel mit drei Zentilitern Obstbrand und weiteren drei Zentilitern Chartreuse – das ist ein traditioneller französischer Kräuterlikör, der seit Jahrhunderten von Mönchen hergestellt wird – übergießen, abseien und mit Eiswürfeln kühlen. Dritter Schritt: Sich mit dem Lavendellikör, einer Kuscheldecke und einem Kissen auf das Sofa verziehen und den Tag gemütlich ausklingen lassen.
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