Schnuppern Sie einmal an frischen Kräutern und dann an ihrem getrockneten Pendant aus dem Glas – na, merken Sie etwas? Der Duft frischer Kräuter ist nicht nur intensiver und freundlicher, sondern lässt auch das Wasser im Munde zusammenlaufen.
Getrocknete Kräuter sind eine gute Alternative für den grauen deutschen Winter. Doch sobald die Sonne herauskommt, sollten beim Kochen frische Küchenkräuter verwendet werden. Es genügt ein Balkon oder eine sonnige Fensterbank, um sie preiswert zu Hause anzubauen und ernten zu können.
Kräuter kaufen oder aussäen?
Natürlich können Küchenkräuter für Balkon und Fensterbank auch schon fertig kultiviert im Gartenbaumarkt gekauft werden – doch oft handelt es sich dabei um ein kurzes Vergnügen. Der Wechsel der Umgebung und des Bodens lässt die leckeren Gewächse manchmal binnen weniger Tage eingehen.
Besser ist es, die Kräuter eigenhändig zu säen und ihnen beim Wachsen zuzusehen. Selbst aufgezogene Kräuter sind widerstandsfähiger, gesünder und werfen mehr Ertrag ab. Geduld sollte allerdings eine lieb gewonnene Tugend sein: Es dauert gut und gerne vier bis sechs Wochen, bis die grünen Triebe die Erde durchbrechen. Dann geht es aber in der Regel recht fix, bis sie von den eigenen Kräutern ernten können. Beim Aussäen sollten Sie darauf achten, dass die Samen nicht zu dicht beieinander liegen und sich gegenseitig genügend Platz, Licht, Luft und Nährstoffe zum Wachsen lassen – weniger ist also mehr.
Manche Gärtnereien bieten fertige Saatbänder an, die automatisch den richtigen Abstand gewährleisten. Die Erde muss in der Keimzeit permanent feucht sein und darf keinem Frost ausgesetzt werden. Genügend direkte Sonne ist ein Muss; gleichzeitig ist es ratsam, den zarten Junggewächsen eine windgeschützte Ecke zu bieten.
Welche Kräuter kann man anbauen?
Auch auf Balkonen im kühleren Deutschland gedeihen auf dem richtigen Plätzchen fast alle sonnenliebenden Würzkräuter – auch die beliebten mediterranen Kräuter wie Rosmarin, Salbei, Thymian, Oregano und Majoran, die alle zusammen gepflanzt werden sollten, da sie die Nähe ihresgleichen schätzen und nicht so durstig sind wie die typischen einheimischen Kräuter. Liebstöckel, Schnittlauch, Kerbel, Petersilie und Melisse brauchen etwas mehr Wasser und können ebenfalls in einer Gruppe gesät werden.
Würzen mit frischem Grün
Rosmarinzweige und Thymianblättchen sind ideale Geschmacksgeber für Grillmarinaden und Schmorfleisch. Frischer Rosmarin ist so intensiv im Aroma, dass ein bis zwei Zweige im Sud genügen.
Salbeiblättchen bereichern, sanft in Butter gebraten, krosse Hühnerleber oder kleine Kalbsschnitzelchen, dienen aber auch als Basis für einen wohltuenden Tee.
Petersilie ist ein echter Allrounder: Klein geschnitten kann sie als grünes i-Tüpfelchen über Salzkartoffeln, Salate, Reis und Fisch gestreut oder in einen Kräuterquark für Ofenkartoffeln gerührt werden. Petersilie sollte man allerdings nie erhitzen, sondern nur ganz zum Schluss direkt vor dem Servieren auf die Speisen geben.
Für den Schnittlauch gilt das Gleiche – sein feines Zwiebelaroma harmoniert mit Spargel, gekochtem Schinken, Frischkäse und Omelett. Oregano und Majoran lieben Hackfleisch und Pizza. Zitronenmelisse mag es hingegen eher süß und ist eine raffinierte Ergänzung zu frischen Erdbeeren oder einer fruchtigen Kaltschale.
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