Wie eine kürzlich veröffentlichte Prognose belegt, sind für das Jahr 2013 weiter sinkende Arbeitslosenzahlen zu erwarten. Man geht davon aus, dass die Zahl mit 2,86 Millionen Arbeitslosen im aktuellen Jahr um rund 40.000 niedriger liegen wird als noch im Jahr zuvor.
Zügige Erholung nach Krise
Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs Prognosen und Strukturanalysen, blickt zuversichtlich in die Zukunft. Nach einer Schwächephase, verursacht durch die europäische Schuldenkrise, hält er das Tal für durchschritten und sieht eine zügige Erholung der Wirtschaft auf uns zukommen. Für das Jahr 2013 rechnet er mit einem Anstieg des Bruttosozialproduktes um 1,3 Prozent. Wie die IAB-Forscher mitteilen, wird die Zahl der Erwerbstätigen im Jahr 2013 um 230.000 Personen auf 41,84 Millionen Arbeitnehmer steigen. Die starke Zuwanderung und steigende Erwerbsbeteiligung könnte die Zahl gar auf ein Rekordhoch von 45,47 Millionen anheben.
Über zwei Drittel sozialversicherungspflichtig beschäftigt
Nach der Wiedervereinigung gab es in Deutschland einen tendenziellen Rückgang der sozialversicherungspflichtigen Arbeitnehmer. Die Werte haben sich jedoch rasch gebessert und aktuell stehen 70% der Arbeitnehmer in einem Vertragsverhältnis mit Abgaben zur Sozialversicherung. Die Entwicklung der versicherungspflichtigen Beschäftigung sei besonders bemerkenswert. Im Jahre 2005 wurde der Negativtrend auf dem Tiefststand mit 26,24 Millionen gestoppt. Seither steige die Zahl der versicherungspflichtigen Arbeitnehmer wieder kontinuierlich an, lag im Jahre 2012 bei 28,99 Millionen und soll nach Ansicht der Experten im Jahr 2013 um 320.000 auf knapp 29,31 Millionen Personen steigen. Dies wäre der höchste Stand seit 1992.
Aufschwung hält nicht ewig
Die Euphorie über den Zuwachs an Arbeitnehmern wird gleichzeitig aber auch gebremst. So befürchten die Forscher gleichzeitig, dass sich der positive Arbeitsmarkttrend mittelfristig nicht stetig fortsetzen wird. Die Effekte der Hartz-Reformen sind an ihre Grenzen gestoßen und es sei von großer arbeitsmarktpolitischer Bedeutung, die Rückführung aus der Arbeitslosigkeit in die Berufswelt wieder zu erhöhen, ohne die Qualität der Beschäftigung aus den Augen zu verlieren. Insgesamt können die Situation hier durch Qualifizierung verbessert werden. „Auch vor dem Hintergrund eines deutlich zurückgefallenen Lohnniveaus der Personen ohne abgeschlossene Berufsausbildung ist ein wichtiger Ansatzpunkt, ihre Zahl durch Qualifizierung zu senken, da es nur eine begrenzte Nachfrage nach diesen Arbeitskräften gibt“, erklärt IAB-Forscher Weber.
Die komplette Studie kann unter http://doku.iab.de/kurzber/2013/kb0613.pdf als PDF-Dokument kostenlos heruntergeladen werden.
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