Ob im heimischen Bach, im Badesee oder im Meer: Schnorcheln ist ein toller Sommerspaß und eröffnet den Blick in neue, abenteuerliche Welten. Wer entdeckt den Waller im Walchensee? Wer spechtet den Aal im Ammersee? Wohin schwimmt der Barsch im Bodensee?
Zahlreiche Fischarten in kleinen und großen Exemplaren kann man in den heimischen Gewässern beobachten, wenn man ganz ruhig schnorchelt. Doch nicht nur Fische sind interessant zu beobachten: In der Nähe von Schilfrohren am Bach oder Seeufer gibt es wahre Krimis im Tierreich zu entdecken.
Die Larven von Libellen kriechen auf der Suche nach Beute die Halme entlang und verschmähen weder Wasserkäfer noch Jungfische. Räuberische Gelbrandkäfer stürzen sich auf kleine Fische ebenso wie spitznasige, hektische Junghechte. Spinnen fangen sich Luftbläschen im seidenen Netz, damit sie auch unter der Wasseroberfläche aus den glitzernden Silberblasen ihre Atemluft saugen können.
Im klaren oder nur leicht getrübten Wasser sieht man Algen oder sonstige Wasserpflanzen, die sich in der sanften Strömung wiegen, Wasserflöhe, Schnecken und alles mögliche Kleingetier, das mindestens so spannend anzuschauen ist wie ein Fernsehfilm über tropische Gewässer. Sogar heimische Wasserschildkröten kann man mit etwas Glück entdecken.
Auf Schnorcheltour mit Armleuchteralgen in der Ostsee
Doch auch die Ostsee ist ein ideales Revier für Schnorchelabenteuer: Petermännchen und Opossumgarnele, Seestachelbeere und Seehase, Tausendblatt oder Seenelke klingen nicht nur exotisch, sie sehen auch interessant aus. Von der Kieler Bucht bis zur Pommerschen Bucht gibt es vielfältige Schnorchel- und Tauchreviere, die zu entdecken sich lohnt.
Welche Ausrüstung braucht man zum Schnorcheln?
Anders als richtiges Tauchen mit Sauerstoffflaschen ist das Schnorcheln eine recht preisgünstige Angelegenheit. Als Minimal-Austrüstung für den Blick in die Unterwasserwelt benötigt man Schwimmbrille, Guckkasten und Luftmatratze für die Flachwasserzone oder für den Meeressaum. Mit Tauchermaske, Schnorchel und Flossen kann man schon mehr entdecken, beispielsweise die Unterwasser-Felslandschaften rings um Rügen.
Tauchmasken gibt es in verschiedenen Ausführungen. Manche haben nur vorn eine Scheibe, andere bieten mit seitlichen Scheiben ein noch größeres Gesichtsfeld. Wichtig ist es, die Maske vor dem Kauf anzuprobieren: Sie sollte angenehm und gleichmäßig fest sitzen, damit sie zum einen auch bei längeren Schnorchelgängen nicht unbequem wird und zum anderen tatsächlich kein Wasser einlässt.
Der Schnorchel selbst sollte auf jeden Fall einen Wellenschutz besitzen, also nicht nur ein abgeschnittenes Rohr sein, sondern am oberen Ende eine u-Krümmung besitzen. So kann es nicht passieren, dass man sich mit dem Wellenschlag der eigenen Flossen Wasser in den Schnorchel spült. Das Mundstück sollte nicht zu groß sein, sonst bekommt man schnell eine Maulsperre.
Mit den Flossen kann man sich mit wenig Strampelaufwand, der die Fische verscheuchen würde, blitzschnell vorwärtsbewegen. Sehr komfortabel sind Flossen, die man mit einem Fersenband selbst justieren kann. Sie sind bequemer, aber auch etwas teurer als geschlossene Flossen. Günstig ist es, für die Flossen knallige Farben zu wählen – so wird man im Wasser zum Beispiel von Surfern oder Bootfahrern leichter erkannt, wenn man ruhig vor sich hin dümpelt und den Fischen zuschaut.
Wichtig beim Schnorcheln in heimischen Gewässern ist auch Kleidung mit UV-Schutz, damit auch länger dauernde Schnorchelgänge nicht zu krebsroter Haut führen. Spezielle Sportkleidung fürs Wasser gibt es mittlerweile mit eingebautem Lichtschutzfaktor.
Gemeinsam mehr Spaß – mit Sicherheit
Schnorchelabenteuer gewinnen noch, wenn man sie gemeinsam erlebt – vier Augen sehen schließlich mehr als zwei. Und der Sicherheitsfaktor ist auch erhöht. Denn wer längere Zeit mit dem Kopf unter Wasser schwimmt, kann ganz schön die Orientierung verlieren. Das ist im heimischen Bach vielleicht noch nicht schlimm, in einem großen See wie dem Bodensee oder gar im Meer kann das aber ganz schnell zu einer tödlichen Gefahr werden.
Denn in großen Seen, in Flüssen oder im Meer können Strömungen den Schnorchler schnell so weit vom sicheren Ufer wegziehen, dass die Rückkehr gefährlich ist.
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