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Krebsforschung:

Gesünderer Hormonspiegel dank besserer Ernährung und Sport

Wie Krebsforscher aktuell belegen konnten, wirkt sich Sport und gesunde Ernährung positiv auf Diabetes und Krebserkrankungen aus.

Durch gesunde Ernährung und Sport kann man Krankheiten vorbeugen.

Wer sich gesund ernährt und Sport treibt, muss sich um Krankheiten keine Sorgen machen. Bild: © fotolia.de

Ganz gleich, ob man durch eine Ernährungsumstellung oder in Kombination mit Sport sein Gewicht reduziert: Abnehmen wirkt sich positiv auf die Produktion von Fettgewebshormonen aus. Die Fettzellen bilden weniger schädliches Leptin, dafür aber mehr positives Adiponektin, das sowohl Diabetes als auch Krebs entgegenwirkt. Damit konnten die Heidelberger Krebsforscher zusammen mit US-amerikanischen Kollegen auf molekularer Ebene nachweisen, was die Ernährungs- und Sportwissenschaftler schon lange predigen: Sport und Ernährung sind wichtig für die Gesundheit.

Übergewicht und Bewegungsmangel – Ein gefährliches Duo

Experten schätzen, dass rund 80% aller chronischen Erkrankungen auf krankhaftes Übergewicht, Fettleibigkeit und mangelnde Bewegung zurückgehen. Fettleibige Menschen haben ein erhöhtes Risiko für Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs, wodurch sich die Lebenserwartung deutlich verkürzt. Doch Abnehmen und aktiv werden kann dem vorbeugen: Frauen, die abnehmen senken ihr Risiko auf Brustkrebs und bei regelmäßiger körperlicher Betätigung das Risiko auf Brust-, Darm- und Gebärmutterkrebs. Zwar ist der Zusammenhang zwischen Gewicht, Lebensstil und dem Krebsrisiko noch nicht vollständig geklärt, doch weiß man mittlerweile, dass veränderte Hormonprozesse mitschuldig an den Prozessen sind. Wie Professor Dr. Cornelia Ulrich erklärt, produziert das Fettgewebe verschiedene Hormone, die sich teils massiv auf den Stoffwechsel auswirken. Besondere Rollen spielen dabei „das entzündungshemmende Adiponektin, das die Wirkung von Insulin verbessert sowie Leptin, das das Wachstum von Tumorzellen fördern kann.“

Studie mit Frauen gibt Aufschluss

Können Körpergewicht und Bewegung die Produktion der wichtigen Fetthormonzellen beeinflussen? Unter dieser Frage führte Cornelia Ulrich, Abteilungsleiterin im DKFZ und Direktorin im Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg, eine Studie mit 439 übergewichtigen Frauen durch, die das Alter von 50 Jahren sowie die Wechseljahre bereits hinter sich hatten. Die Frauen wurden in vier Gruppen unterteilt: in eine Ernährungs-Gruppe, eine Bewegungs-Gruppe, eine Ernährungs- und Bewegungs-Gruppe sowie in eine Kontrollgruppe. Dadurch dass die Gruppen ein Jahr lang intensiv beobachtet wurden, ergeben sich besonders aussagekräftige Ergebnisse.

„Schlechtes“ Hormon sank, „gutes“ Hormon stieg

Die Wissenschaftler erwarteten, dass sich das Verhältnis der beiden Hormone am günstigsten bei der Kombination aus Ernährung und Sport verändert. Das Leptin sank in allen drei Interventionsgruppen, am stärksten tatsächlich bei der Kombination aus Sport und Ernährung. Das gesundheitsfördernde Adiponektin stieg bei der Gruppe mit der Ernährung am stärksten. Besonders auffällig bei der Studie war, dass je mehr Kilo eine Frau abgenommen hatte, desto stärker stieg die Adiponektin-Produktion, während die schädliche Leptin-Produktion entsprechend sank. „Die größten Veränderungen beobachteten wir bei Frauen, die zehn Prozent ihres Ausgangsgewichts verloren hatten“, erklärt Dr. Clare Abbenhardt, die Erstautorin der Untersuchung. „Diese Teilnehmerinnen erreichten teilweise einen 20-prozentigen Anstieg des Adiponektin-Spiegels und ihr Leptin reduzierte sich um mehr als die Hälfte.“

Fazit: „Gesundes Körpergewicht halten und mehr Bewegung!“

Durch die Studie wird nun besser verstanden, wie sich die Gewichtsreduktion und ein Training auf chronische Erkrankungen auswirken können. Dabei gilt der gesundheitsfördernde Effekt des Adiponektins bereits seit geraumer Zeit als gesichert, während sinkende Leptin-Konzentration weniger Wachstumsreize an Tumorzellen weitergibt. Der gesundheitsfördernde Stoffwechsel lässt sich also aktiv beeinflussen und die abschließende und klare Empfehlung lautet, dass Frauen ein gesundes Körpergewicht halten und sich gelichzeitig mehr bewegen sollten, um gesund zu bleiben.

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Über Stephan Lenz

Stephan Lenz studierte Philosophie, Soziologie und Anglistik an der Universität Mannheim. Es folgten schriftstellerische Fortbildungen und die freiberufliche Arbeit als Autor und Journalist. Neben unzähligen Artikeln in diversen Magazinen, veröffentlichte er Prosa im Charon Verlag, Hamburg, sowie im Wortkuss-Verlag, München. Er gehört seit vielen Jahren zum festen Stamm der Redaktion des Artikelmagazins.