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Dekubitus:

Hilfreiche Maßnahmen gegen schmerzhaftes Wundliegen

Druckgeschwüre sind eine häufige Begleiterscheinung bei Personen, die lange liegen müssen. Dennoch lässt sich schmerzendes Wundliegen vermeiden.

Wundliegen muss nicht sein: Durch häufiges Wenden des Patienten, kann man einen Dekubitus vermeiden.

Gerade ältere Menschen leiden häufig an Dekubitus durch zu langes und einseitiges liegen. Bild: © fotolia.de

Oft bemerken wir sie nicht, die kleinen Bewegungen, die wir auf der Couch oder im Bett machen. Leicht rutschen wir vor und zurück, bewegen uns mal nach rechts und dann wieder nach links. Diese von uns unbemerkten Bewegungen machen wir aus einem guten Grund, denn sie zeigen uns, dass wir unbequem sitzen oder liegen. Indem wir uns leicht bewegen, erreichen wir, dass unser Körpergewicht nicht zu viel Druck auf eine bestimmte Körperpartie auslöst. Wird der Druck nämlich zu groß, so droht auf Dauer ein scherzhaftes, überaus unangenehmes Druckgeschwür. Und wer bis dato dachte, dass nur bettlägerige Personen gefährdet sind, der irrt sich. Jede Person, die bewegungseingeschränkt ist, kann früher oder später davon betroffen sein. So leiden sogar einige Arthrosepatienten unter Druckgeschwüren, weil sie sich aus Angst vor starken Schmerzen nur wenig bewegen. Selbst depressive Personen, die antriebslos im Bett liegen oder auf der Couch sitzen, können betroffen sein. Ein Dekubitus oder auch Druckgeschwür bildet sich innerhalb weniger Stunden. Es zu heilen, dauert dagegen oft Wochen ja sogar Monate. Überdies empfinden Betroffene vor allem die damit verbundenen äußerst starken Schmerzen als sehr belastend.

Wichtigste Gegenmaßnahme: Bewegung

Vor allem die Körperpathien, an denen sich die Knochen ohne eine schützende Fettpolsterung direkt unterhalb der Haut befinden, sind am ehesten betroffen. Aus diesem Grund sind in Rückenlage vorwiegend der Hinterkopf, das Kreuzbein, die Schulterblätter, Ellenbogen und die Fersen zu bewegen, in Seitenlage die Hüfte, Fußknöchel und Ohrmuscheln. Sobald sich einer dieser Bereiche rötet, ist dies als Warnsignal zu sehen und es müssen entsprechende Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden. Denn: Druckgeschwüre sind vermeidbar, selbst bei Personen, die sich über einen längeren Zeitraum nicht bewegen können. Hierfür müssen alle Körperpartien jedoch unter ständiger Beobachtung stehen, regelmäßig bewegt und entsprechend gepflegt werden. Zudem spielt die Ernährung eine entscheidende Rolle. Die meisten Patienten sehen vor allem gegen die oft sehr schmerzenden Bewegungen an, doch gerade sie gelten als wichtigste Gegenmaßnahme gegen Wundliegen. Daher müssen selbst Schlaganfallpatienten mit einer halbseitigen Lähmung lernen, ihre erkrankte Seite mithilfe ihrer gesunden Seite, in Bewegung zu halten.

Positionen wechseln

Viele Pflegebedürftige können sich jedoch nicht von selbst drehen und wenden und sind aus diesem Grund auf Hilfe angewiesen. Wenn diese von Angehörigen kommt, so sollten diese bedenken, dass sie die zu pflegende Person wenn möglich so oft wie möglich in den Rollstuhl setzen. Dennoch ist auch hier vorsicht geboten, denn auch zu langes Sitzen kann zu unangenehmen Druckstellen führen. Aus diesem Grund sind riskante Stellen, wie Ellenbogen, Fersen und Sitzbeinhöcker immer genauestens nach Rötungen abzusuchen. Patienten, die ihr Bett nicht mehr verlassen können, müssen selbstverständlich ebenfalls ihre Position wechseln. Hier reichen meist kleine Lagerveränderungen aus, zum Beispiel mithilfe von flachen Kissen.

Der Fingertest

Ob sich eine gerötete Stelle bereits zu einem Dekubitus entwickelt hat, erfährt man am einfachsten durch den sogenannten Fingertest. Hierfür wird der Finger einfach mit leichtem Druck auf die gerötete Stelle gedrückt. Bleibt die Stelle rot, so ist sie bereits wund und demnach von einem Dekubitus betroffen. Wird sie weiß, so darf die Stelle nicht weiter belastet werden, denn sonst entsteht bald eine Druckstelle.

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