Wenn ein Hund plötzlich erblindet, bringt diese Behinderung sowohl für das Tier als auch für dessen Besitzer eine große Umstellung mit sich. Solange sich der Hund in seinem gewohnten Umfeld aufhält, scheint er mit dieser schwierigen Situation gut zurecht zu kommen. Anders sieht es jedoch in einer ihm fremden Umgebung aus. Ungewohnte Geräusche, unbekannte Wege und selbst fremde Gerüche können das sonst so sicher wirkende Tier verschrecken. Spätestens jetzt ist das Feingefühl seines Herrchens oder Frauchens gefragt.
Spaziergänge an der Leine
Selbstverständlich müssen auch erblindete Hunde weiterhin ihr tägliches Geschäft verrichten. Hundehalter sollten jedoch darauf achtgeben, dass das Tier während der Spaziergänge an die Leine genommen wird. Auch wenn der Hund dieses vor seiner Erblindung nicht allzu gerne wahrgenommen hat, so wird er sich in seiner jetzigen Situation umso sicherer damit fühlen. Wie ein erblindeter Mensch den Blindenstock benötigt, so braucht der Hund eine führende Hand, die ihn sicher durch die Dunkelheit führt. Dennoch sollten die Ausflüge nicht allzu lange anhalten, denn richtig sicher wird sich das Tier erst wieder in seiner gewohnten Umgebung fühlen.
Konfrontationen mit Fremden
Viele erblindete Hunde wirken plötzlich ängstlich gegenüber fremden Personen. Der ungewohnte Geruch, die unbekannte Stimme: Von alldem kann sich das Tier auf einmal überfordert fühlen. Viele Hunde reagieren nun besonders schreckhaft auf Kinder. Lautes Gelächter, schnelle Schritte und sprunghafte Bewegungen lösen nicht selten solch eine Panik bei dem armen Geschöpf aus, dass es vor Angst zu winseln anfängt. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass der Hund in derartigen Situationen an einen ruhigen für ihn vertrauten Platz geführt wird.
Das Zuhause
Erblindete Hunde finden sich in ihrem Zuhause zwar noch immer gut zurecht, können sich aber dennoch sehr schnell verletzen. So kann ein umgestellter Stuhl, ein umherliegendes Spielzeug oder gar eine Stufe zu einer großen Gefahr für das Tier werden. Auf Möbelumstellungen sollte daher wenn möglich ganz verzichtet werden. Ein schlimmer Treppensturz kann durch das Anbringen eines entsprechendes Absperrgitters verhindert werden. Der Wasser- und Fressnapf sowie der Schlafplatz des Tieres sollte niemals umgestellt werden.
Freundlicher Tonfall
Viele sehbehinderte Hunde gewinnen deutlich an Sicherheit, wenn sie von ihrem Besitzer oft angesprochen werden. Ein ruhiger, sanfter und vor allem freundlicher Tonfall vermittelt dem Tier, dass es geliebt und geachtet wird. Gewohnte Kommandos sollten immer laut sowie deutlich ausgesprochen werden. In einigen Fällen ist es ebenso empfehlenswert, wenn dem Tier neue Kommandos näher gebracht werden, die zum Schutz des Tieres betragen. So kann ein Warnkommando dem Hund signalisieren, dass er auf ein Hindernis zuläuft.
Feste Regeln
Blindheit ist für einen Hund ein enormes Handicap. Aus diesem Grund sollten Hundebesitzer gegenüber ihrem Vierbeiner zwar viel Geduld aufbringen, aber dennoch nicht allzu inkonsequent reagieren. Gerade blinde Hunde neigen in Angstsituationen zu unvorhersehbaren Reaktionen. Ein klares Kommando wird dem Tier die gewohnte Sicherheit bieten, die es gerade in Gefahrensituationen sehr benötigt.
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