Wer freut sich nicht auf die ersten wärmenden Sonnenstrahlen im Frühling oder auf das Relaxen im Sommer am Strand? So schön das auch klingt, wissen wir dennoch inzwischen, dass zu viel ultraviolette Strahlung die Entstehung von Hautkrebs begünstigt. Sonnenanbeter können aber schon durch ihre Ernährung etwas gegen Hautkrebs tun: Omega-3-Fettsäuren, wie sie vor allem in fettreichen Kaltwasserfischen wie Lachs, Makrele, Hering, Thunfisch, Aal, Forelle und Sardine vorkommen, wirken vorbeugend gegen Hautkrebs, berichten britische Forscher der Universität Manchester.
Stärkung fürs Immunsystem
Die Wissenschaftler entdeckten bei ihren Forschungen, dass die im Fischöl enthaltenen Omega-3-Fettsäuren, das Immunsystem stärken. Das ermöglicht dem Körper eine effektive Bekämpfung von Hautkrebs und Infektionen.
Das Forschungsteam behauptet, dass Fischöl den Einfluss der Sonneneinstrahlung auf das Immunsystem halbiert. Man weiß, dass viel ultraviolette Strahlung die Immunabwehr unterdrückt und die Reparaturmechanismen des Körpers beeinflusst. Zum ersten Mal konnte dieser schützende Effekt von Omega-3-Fettsäuren beim Menschen bewiesen werden.
Omega-3-Fettsäuren aus dem Meer
Omega-3-Fettsäuren sind wie Omega-6-Fettsäuren ungesättigte Fettsäuren. Diese essenziellen Fettsäuren kann der Körper nicht selbst herstellen. Sie sollten daher in ausreichendem Maße mit der Nahrung aufgenommen werden, denn sie werden für einen normalen Stoffwechsel benötigt und können zum Beispiel die Blutfette regulieren. Die bekanntesten Fettsäuren sind ALA, EPA und DHA. EPA und DHA finden sich beinahe ausschließlich in Fisch und anderen Meerestieren wie Krebsen und Muscheln. Die besten Omega-3-Fettsäuren-Lieferanten sind nach wie vor fette Fischsorten.
Gesunde Fette beugen Krankheiten vor
Studienleiter Professor Lesley Rohdes spricht von einer spannenden Entdeckung. »Obwohl die Veränderungen klein waren, beweisen die Forschungen, dass Omega-3-Fette das Risiko für Hautkrebs auf die gesamte Lebenszeit bezogen, senken können«, so Rohdes. »In der Vergangenheit sind schon Tests bei Mäusen durchgeführt worden, doch dies war die erste klinische Studie bei Menschen.«
Die 79 Studienteilnehmer nahmen täglich vier Gramm Omega-3-Fettsäuren zu sich, bevor sie 8, 15 oder 30 Minuten ultravioletter Strahlung ausgesetzt wurden. Die Strahlung, erzeugt mit einer speziellen Lichtmaschine, entsprach der Mittagssonne im Sommer. Die Kontrollgruppe erhielt vor dem Sonnenbad ein Placebo. In der Omega-3-Gruppe, die 8 und 15 Minuten Sonneneinstrahlung erhielten, wurde das Immunsystem 50 Prozent weniger unterdrückt als in der Placebo-Gruppe. Der Einfluss in der Omega-3-Gruppe, die 30 Minuten Sonnenlicht erhielten, war jedoch gering.
Frühere Studien haben schon gezeigt, dass Fischöl einen positiven Effekt auf die Gesundheit hat. So können die ungesättigten Fettsäuren das Risiko für Herz- und Gefäßkrankheiten senken und Herzinfarkt, Schlaganfall und Arteriosklerose vorbeugen.
Die Studie wurde im »American Journal of Clinical Nutrition« veröffentlicht.
Quelle: Lesley E. Rhodes et al.: Randomized controlled trial of oral omega-3 PUFA in solar-simulated radiation-induced suppression of human cutaneous immune responses, Am J Clin Nutr March 2013 vol. 97 no. 3 646-652, DOI: 10.3945/ajcn.112.049494
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