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Harnsäurespiegel:

Purine und Gicht – zwei, die nicht zusammenpassen

Purine sind Eiweißverbindungen, denen eine wichtige Rolle beim Zellaufbau zukommen. Menschen, die an Gicht leiden, sollten purinreiche Nahrung meiden.

Purine können den Harnsäurespiegel erhöhen, für Menschen mit Gicht ist das schlecht.

Wer unter Gicht leidet, sollte nur Nahrungsmittel ohne Purine zu sich nehmen. Bild: © fotolia.de

Zu den Purinen zählen zum Beispiel Hypoxanthin, Adenin und Guanin Sie werden im menschlichen Körper zu Harnsäure verstoffwechselt und über den Urin ausgeschieden.

Ein gesunder Mensch muss sich über die Purine, die er mit der täglichen Nahrung zu sich nimmt, wenig Gedanken machen. Da auch die Purine aus der Nahrung vom Stoffwechsel in Harnsäure umgewandelt werden, sind sie jedoch für alle von Bedeutung, die an Gicht leiden, beziehungsweise ein erhöhtes Risiko aufweisen, an Gicht zu erkranken.

Denn wenn der Harnsäurespiegel im Körper so hoch ist, dass die Nieren ihn nicht mehr bewältigen können, dann lagern sich Harnsäurekristalle in den Gelenken und Sehnen ab – das führt zu Gicht.

Vor allem bei einer purinreichen Ernährung erhöht sich der Harnsäurespiegel – man spricht dann von einer Hyperurikämie. Liegt der Harnsäurespiegel im Blut höher als 6,4 Milligramm pro Deziliter Blut, steigt das Risiko, einen Gichtanfall zu erleiden, deutlich an.

Ist der Purin-Stoffwechsel ernsthaft gestört wie etwa bei der erblichen Hyperurikose (Lesch-Nyhan-Syndrom), kann das in schweren Fällen geistige Behinderung und auffällig aggressives Verhalten nach sich ziehen – glücklicher Weise ist diese Krankheit eher selten.

Purine in der Nahrung

Als purinreiche Nahrungsmittel gelten Innereien, sowie alle Fleisch- und Wurstsorten. Können Sie im Sinne einer fettreduzierten Ernährung noch auf Geflügelfleisch ausweichen, spielt das bei einer purinarmen Ernährung leider keine Rolle. Auch Fisch, sowie Krusten- und Schalentiere enthalten eine hohe Purin-Konzentration.

Die Purine verstecken sich sogar im Gemüse und so sollten verschiedene Kohlsorten, Spargel, Hülsenfrüchte und Spinat nicht allzu sorglos verzehrt werden. Als purinarme Nahrungsmittel gelten unter anderem alle Milch- und Getreideprodukte, sowie Eier und Gemüse.

Purine in Getränken

Auch bei Getränken ist Vorsicht geboten. In einem einfachen Glas Orangensaft befinden sich gut zehn Milligramm Purine. In 0,5 Litern Bier – was einem „großen“ Bier entspricht, dass Sie sich im Restaurant bestellen – sind 75 Milligramm Purin enthalten. Auch wenn Sie nun auf alkoholfreies oder Diätbier ausweichen wollen, ändert das kaum etwas am Purinwert.

Wein hingegen ist frei von Purinen. Das heißt allerdings nicht, dass er dass er bedenkenlos genossen werden kann, denn der Alkoholgehalt des Weines beeinflusst seinerseits die Harnsäurewerte. Getränke, die völlig frei von Purinen sind, sind Kaffee, Schwarztee oder Mineralwasser.

Ausgewogene Ernährung schützt vor zu hohem Harnsäurespiegel

Die Purine können und sollen nicht verteufelt werden. Wie bei so vielen Dingen kommt es auf die Dosierung an. Zudem sind nicht nur die Purine alleine für die Entstehung der Gicht verantwortlich, sondern auch einige weitere Faktoren wie bestimmte Medikamente, einige Krankheiten oder lange Fastenkuren.

Essen Sie Ihrer Gesundheit zuliebe ausgewogen und abwechslungsreich. Fleisch und Wurst müssen nicht jeden Tag auf dem Speiseplan stehen, doch wenn Sie Ihre Mahlzeiten an zwei bis drei Tagen damit bereichern, ist das völlig in Ordnung. Auch gegen ein Glas Wein am Abend ist dann nichts einzuwenden.

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2 kommentare

  1. Da steht unter „Purine in Getränken“: In einem Glas Orangensaft befinden sich 10 Gramm Purine. Hmmm, das muss wohl „Milligramm“ heißen. MfG J. D.

  2. Ich glaube die Lösung heißt keinen Orangensaft mehr zu trinken, bei solchen Werten 😉