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Unterbewusstsein:

Weihnachtsdüfte können deprimieren

Für viele ist der weihnachtliche Geruch von Duftkerzen und Räucherstäbchen eine wahre Freude, doch kann er sich auch negativ auswirken.

Junge Frau schaut depremiert in das Kerzenlicht.

Duftende Weihnachtszeit – ein Übermaß an Düften kann sich negativ auf die Psyche auswirken. Bild: © fotolia.de

Zu kaum einer anderen Jahreszeit dürften die Duftkegel, -kerzen und –stäbchen eine Hochkonjunktur erleben wie zur winterlichen Weihnachtszeit. Mittlerweile ist die Auswahl an Düften auch riesig und schon die Verpackung der Duftmittel verspricht bessere Laune, Entspannung und einen freien Geist. Doch zu viel des Guten kann sich schnell ins Negative umkehren, sodass die im ersten Moment wohltuenden Gerüche gar deprimierende, gereizte oder belastende Gefühle auslösen können.

Das Unterbewusstsein wird umschmeichelt

Wie Hanna Christiane Günther, Vorsitzende des Vereins aroma-netz e.V., erklärt, können Düfte im Übermaß negative Folgen für die Psyche entwickeln, auch wenn sie auf Anhieb noch so angenehm erscheinen mögen. Denn Düfte wirken bei jedem Menschen individuell und über direkten Einfluss auf das Unterbewusstsein. Entsprechend können bestimmte Gerüche auch schöne Kindheitserinnerungen wecken, während andere mit negativen Situationen assoziiert werden. Wer die positiven Aspekte nutzen möchte, sollte grundsätzlich aber sparsam mit den Gerüchen umgehen. Von Duftbäumen im Auto oder dem stundenlangen Brennen von Duftlampen rät die Expertin von vorn herein ab. Ein andauernder Duft würde den Geruchssinn überreizen, was sich schleichend auf die Psyche auswirkt. Was anfänglich als angenehm empfunden wird, ändere sich dann in ein Unwohlsein, Leere oder auch Gereiztheit.

Duft in kleinen Dosen

Positive Reize durch den Duft lassen sich ganz leicht mit kleiner Dosierung schaffen. So empfiehlt Günther beispielsweise Duftlampen ausschließlich mit einhundertprozentigen ätherischen Ölen zu befüllen und diese auch nicht länger als 20 bis 30 Minuten am Stück brennen zu lassen. Drei Tropfen Öl auf 50 Milliliter Wasser seien dabei schon ausreichend, dem Zimmer einen wohligen Duft zu verleihen. Der Raum sollte aber regelmäßig gelüftet und die Anwendung nicht öfter als zwei bis drei Mal pro Tag wiederholt werden. Von künstlichen Duftkerzen oder –stäbchen rät die Expertin komplett ab. Die chemischen Gerüche seien eine massive Überreizung und in ihrer psychischen Wirkung kaum abschätzbar.

Natürlichen Düften den Vorrang geben

Besonders zur Weihnachtszeit lassen sich die typischen Gerüche durch einfache Art und Weise auch natürlich erzeugen. So können man zum Beispiel frische Tannenzweige in eine Vase stellen und den Geruch mit bestem Gewissen genießen. In diesem Zuge können aber auch diverse Tannenöle verwendet werden und für alle, die es ein wenig exotischer mögen, sind auch Orangen- oder Grapefruitöle zu empfehlen. Auch könne man mit ätherischen Ölen gezielt auf die Stimmung wirken. Während der Tannen-Geruch sehr ausgleichend wirkt,  kann Wacholder-Duft leichte Enttäuschungen mildern, Jasmin die Persönlichkeit stärken und Rose die Gefühle beflügeln. Experimentieren ist hierbei natürlich erlaubt, doch sollte man darauf achten, dass es sich um natürliche Duftstoffe handelt. Dann steht dem Genuss für Nase und Psyche eigentlich nichts mehr im Wege.

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Über Stephan Lenz

Stephan Lenz studierte Philosophie, Soziologie und Anglistik an der Universität Mannheim. Es folgten schriftstellerische Fortbildungen und die freiberufliche Arbeit als Autor und Journalist. Neben unzähligen Artikeln in diversen Magazinen, veröffentlichte er Prosa im Charon Verlag, Hamburg, sowie im Wortkuss-Verlag, München. Er gehört seit vielen Jahren zum festen Stamm der Redaktion des Artikelmagazins.