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O Tannenbaum:

WWF warnt vor giftigen Weihnachtsbäumen

Ein Weihnachtsbaum gehört für die meisten Deutschen einfach zu Weihnachten. Doch der WWF warnt vor chemisch behandelten Bäumen.

Förster Eckhard Kropla befestigt eine Baumbanderole mit dem Naturland- und FSC-Siegel.

Weihnachtsbaum ohne Pestizide – Nordmanntanne von Naturland mit einem FSC-Siegel. Bild: © picture alliance / dpa

Auch dieses Jahr werden die Bundesbürger wieder etwa 25 Millionen Weihnachtsbäume kaufen. Doch die grünen Stachelbäume sind weder ökologisch noch gesundheitlich zu empfehlen, warnt die Naturschutzorganisation World Wide Fund for Nature (WWF). Viele Bäume sind mit Pestiziden behandelt und haben lange Transportwege hinter sich. Verbraucher sollten deshalb beim Kauf eines Baums auf das FSC-Siegel achten, empfiehlt die Umweltorganisation.

Bäume aus Monokulturen und chemisch behandelt

»Die Mehrheit der Weihnachtsbäume wird in ökologisch ungünstigen Monokulturen angebaut und chemisch behandelt. Das ist weder gesund für den Menschen noch gut für die Umwelt«, erklärt Christian Beuter, Waldreferent des WWF Deutschland. Um Schädlinge aus den Plantagen zu vertreiben, wird häufig ein echter Chemiecocktail eingesetzt: Insektizide gegen Käfer, Herbizide gegen konkurrierende Gräser und Mineraldünger für schnelles und einheitliches Baumwachstum. Zum Schluss werden dann die potenziellen Christbäume per Lkw quer durchs Bundesgebiet befördert.

Wer einen ökologischen Weihnachtsbaum möchte, sollte einen heimischen Nadelbaum mit FSC-Siegel kaufen. Forest Stewardship Council (FSC) garantiert mit einem internationalen Zertifizierungssystem, dass Holz- und Papierprodukte aus ökologischer Waldwirtschaft stammen. Voraussetzung dafür ist, dass bestimmte Umwelt- und Sozialstandards beachtet werden.

FSC-Siegel garantiert ökologische Waldwirtschaft

Mit einem FSC-Weihnachtsbaum können Verbraucher also etwas für den Umweltschutz tun und gleichzeitig ihre Gesundheit vor Pestiziden schützen. Wer regionale Weihnachtsbäume bevorzugt, vermeidet überflüssige Transportwege und auch das wirkt sich Klima schützend aus. Wer gerne einen solchen umweltverträglichen Christbaum haben möchte, sollte bei regionalen Förstereien nachfragen.

Im Internet findet man eine Liste der Forstbetriebe, die Weihnachtsbäume mit FSC-Siegel anbieten auf www.fsc-Deutschland.de/db/.

Gesünder: natürliche Weihnachtsbaumdeko

Auch bei der Auswahl der Weihnachtsbaumdekoration sollten Sie auf der Hut sein. Die Verbraucherschützer warnen jedes Jahr aufs Neue vor gefährlichen Lichterketten und kürzlich warnte die Umweltorganisation Greenpeace vor krebserregenden Schnee- und Eiskristallsprays. Mit Dekospray besprühte Bäume können außerdem nicht kompostiert werden.

Und auch wenn es noch so schön glitzert und funkelt: Lametta und beschichtete Weihnachtsbaumkugeln eignen sich nicht für einen umweltfreundlichen Christbaum. Sie enthalten teilweise noch immer giftiges Blei. Bleihaltiges Lametta erkennt man am Gewicht und an der Bezeichnung Stanniol. Solches Lametta muss streng genommen nach Weihnachten bei einem Wertstoffhof entsorgt werden. Lametta aus alternativen Materialien darf zwar im Hausmüll entsorgt werden, aber wirklich umweltfreundlich ist es trotzdem nicht.

Besser sind da natürliche Alternativen wie selbst gebastelte Strohsterne, getrocknete Apfelscheiben und Nüsse, unbehandelte Holzfiguren oder extra hart gebackene Kekse. Und mit Stoffbändern, Figuren aus Papier, Wachs oder Salzteig und selbst gesammelten Tannenzapfen lässt sich der Weihnachtsbaum genauso festlich schmücken. Und die Herstellung der ökologischen Weihnachtsbaumdeko fördert zu guter Letzt auch die Kreativität von Groß und Klein und verkürzt für ganz ungeduldige Kinder die Wartezeit bis zum Heiligabend.

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Über Angelika Lensen

Angelika Lensen ist gelernte Bürokauffrau und hat Betriebswirtschaft an der FH studiert. Seit 2010 arbeitet Angelika Lensen als freie Autorin und Journalistin. Neben ihrer Tätigkeit als Redakteurin beim Artikelmagazin, publiziert sie auch Beiträge für andere Online- und Printmedien mit Schwerpunkt Gesundheit, Medizin, Ernährung, Wissenschaft, Naturheilkunde.