Viele freuen sich schon auf ein leckeres Festtagsmenü zu Weihnachten und zum Jahreswechsel. Meist gehört dazu auch ein gutes Stück Fleisch. Sei es nun Braten oder auch die traditionell servierten Geflügelarten Gans, Pute oder Ente. Doch es ist natürlich schon seit langem bekannt, dass häufiger Fleischverzehr das Risiko für bestimmte Krankheiten wie Arteriosklerose erhöht. Israelische Forscher entdeckten nun eine köstliche Lösung des Problems: Wer sich zu einem leckeren Fleischgericht noch ein herrliches Glas Rotwein gönnt, kann die Gefahr verringern. Die Polyphenole im Rotwein wirken antioxidativ und verhinderten bei Studienteilnehmern, dass ein schädlicher Stoff, der bei der Verdauung von Fleisch entsteht, ins Blut gelangt.
Rotwein schützt vor schädlichen LDL-Lipoproteinpartikeln
Während des Verdauungsprozesses von Fleisch entstehen große Mengen von veränderten LDL-Lipoproteinpartikeln, die Ablagerungen an den Wänden der Blutgefäße begünstigen. In der Studie hatten Personen, die zu ihrer Fleischmahlzeit nur Wasser getrunken hatten, erheblich mehr veränderte LDL-Lipoproteinpartikel im Blut als die Rotweintrinker.
»Die Studienergebnisse können eventuell den Zusammenhang erklären zwischen häufigem Fleischverzehr und erhöhtem Risiko für Herz- und Gefäßerkrankungen«, berichtet Ron Kohena und sein Team von der Universität Jerusalem. Für die Studie erhielten 14 Männer und Frauen an vier Tagen hintereinander 250 Gramm gegrilltes dunkles Putenfleisch und dazu ein Glas Wasser. Drei und sechs Stunden nach jeder Mahlzeit wurde das Blut der Probanden analysiert.
Eine Gruppe der Studienteilnehmer bekam eine Woche später die gleichen Fleischportionen. Dem Fleisch wurde aber nach dem Zerkleinern und vor dem Erhitzen Rotwein zugefügt und die Mahlzeit wurde auch mit einem Glas Rotwein serviert. Die Probanden nahmen so insgesamt 530 Milligramm Polyphenole auf. 360 Milligramm aus dem Glas Rotwein und die restlichen 170 Milligramm durch das mit Rotwein marinierte Putenfleisch.
Rotwein verringert Malondialdehyd-Gehalt
Der Konsum von Rotwein zu den Fleischmahlzeiten reduzierte um 40 Prozent die Erhöhung von Malondialdehyd (MDA) im Blut. Malondialdehyd wird vor allem durch den Abbau ungesättigter Fettsäuren bei der Fleischverdauung im Magen gebildet. Nach der Aufnahme des MDA in den Blutkreislauf bindet es sich an die LDL-Lipoproteine. Diese Proteine werden dadurch eventuell so modifiziert, dass sie Ablagerungen bilden und so mit der Zeit eine Arteriosklerose entsteht. Bei den Blutanalysen stellten die Wissenschaftler fest, dass die Konzentration der MDA-LDL-Lipoproteinverbindungen schon einen Tag nach dem Fleischkonsum ohne Rotwein um 27 Prozent gestiegen war. Nach dem vierten Tag mit Fleischportionen war die Konzentration um 96 Prozent erhöht. Tranken die Teilnehmer Rotwein zu den Fleischmahlzeiten, blieb dieser Anstieg völlig aus. Die Autoren der Studie kommen daher zu dem Schluss, dass die negativen Folgen von häufigem Fleischgenuss durch flüssige oder feste polyphenolhaltige Zusätze zumindest abgeschwächt werden können.
Quelle: Shlomit Gorelika et al.: A rational approach to prevent postprandial modification of LDL by dietary polyphenols, Journal of Functional Foods, doi: 10.1016/j.jff.2012.09.008
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