Gesellschaftsspiele zum Anfassen sind auch im Zeitalter von Browsergames und X-Box nach wie vor ein Renner und werden im Weihnachtsgeschäft sicher wieder in großer Zahl über die Ladentheken gehen. Spielen ist schließlich ein menschlicher Urtrieb.
Zu den Spielen, die sicher unter so manchem Weihnachtsbaum liegen werden, gehört auch das neue Brettspiel „Village“ (Dorf), das durch den Kritikerpreis 2012 zum Kennerspiel des Jahres gekrönt wurde.
Die Spielidee, durch Städtebau, Handel, Karriere und Reisen eine Gesellschaft zu simulieren, ist zwar nicht neu, doch bei Village kommt ein Spielkriterium hinzu, das bisher kaum beachtet wurde: der Tod.
Der Tod spielt mit bei Village
Um bei diesen Spielpartien erfolgreich zu sein, gilt es, das Miteinander, aber auch die Abfolge der Generationen im Blick zu behalten und den natürlichen Lebensprozess nachzuempfinden. Dazu gehört nun auch einmal das Sterben.
Wer seine Spielfiguren zum richtigen Zeitpunkt auf den Friedhof schickt, sichert ihnen einen Platz in der Dorfchronik und sich wichtige Spielpunkte. Wie schnell die persönliche Lebensuhr der Figuren tickt, hängt von ihren Berufen, Reisen und anderen Einflüssen ab. Und wer es nicht rechtzeitig zu genug Ruhm bringt, muss mit einem anonymen Grab vorlieb nehmen.
Erfolgreich ist, wer es zu etwas bringt im Dorfleben
Zwei bis vier Mitspieler ab 12 Jahre finden Platz rund um den Spielplan, der das Dorf mit seinen verschiedenen Bereichen abbildet. Jeder Spieler verfügt über 11 Spielfiguren, die sich auf vier Generationen verteilen.
Es gibt Einflusssteine, die für Können bei Handwerk und Reise stehen, für Überzeugungskraft am Markt und in der Ratsstube, für Glaube in Kirche und auf Reisen und für Wissen in den Bereichen Handwerk und Reisen. Peststeine reduzieren die Lebenserwartung, Aufbaukarten und Aktionsfelder zur Steuerung des Spielablaufs, der in Runden unterteilt ist.
In die Schlusswertung fließen unterschiedliche Erfolge ein, die sich aus den bereisten Orten, den Ruhmespunkten aus der Dorfchronik, den Stellungen der eigenen Figuren in Ratsstube und Kirche und eingenommenen Münzen und Kundenplättchen.
„Kennerspiel des Jahres“ für den besonderen Kick
Die Auszeichnung „Kennerspiel des Jahres“ wurde erst 2011 eingeführt und ergänzt den bekannten Titel des „Spiel des Jahres“. Sie soll versierte Spieler, die nach einer vielschichtigen Herausforderung suchen, auf anspruchsvolle Spielideen hinweisen.
Da ein Spieldurchgang mit ungefähr 75 Minuten angesetzt ist, bietet sich Village nicht für kurzweilige Unterhaltung, sondern für gemütliche Spielnachmittage oder ganze Spielabende an.
Spieletipp: Pegasus Spiele – Village – Kennerspiel des Jahres 2012; Autoren: Inka und Markus Brand; Altersempfehlung: ab 12 Jahren; Spieldauer: über 60 min.; ASIN: B006EJ20TK; Preis 28,52 Euro
© Pixel Trader Ltd. 2013 Alle Rechte vorbehalten