Raus aus dem Alltag, etwas anderes sehen, Eindrücke und Erfahrungen sammeln oder einfach einmal ausprobieren, wie das in der ökologischen Landwirtschaft oder im Gartenbau so läuft – die Gründe, sich fürs Wwoofen zu entscheiden, sind vielfältig.
Das neudeutsche Wort entstammt der Abkürzung für World Wide Opportunities on Organic Farms (‚Weltweite Gelegenheiten auf Bio-Bauernhöfen’). Es ist kein Urlaub, kein Minijob und auch nichts, das mit dem neuen Bundesfreiwilligendienst vergleichbar wäre. Am ehesten kann man das Wwoofen wohl mit einem Praktikum vergleichen.
Mithilfe gegen Verpflegung und Unterkunft
Um es gleich vorweg zu sagen: Mit dem Wwoofen kann man kein Geld verdienen. Die Mitarbeit auf den Höfen und in den Betrieben erfolgt rein gegen freie Kost und Logis. Auch für Kranken- oder Unfallversicherungen muss man selbst sorgen.
Und doch ist es kein zwangloser Spaß nach dem Motto: Jetzt schau ich mal und mach ab und zu mal mit. Wenigstens sechs Stunden Arbeit täglich wird von den Wwoofern erwartet, damit die Farmen zuverlässig planen können.
Es geht nicht um fachmännische Leistungen oder kräftezehrenden Einsatz, aber die Bereitschaft, sich verbindlich mit seinen beiden Händen bei allerlei Hilfsarbeiten einzubringen, muss vorhanden sein.
Einfach mal etwas anderes sehen und tun
Ist es also reiner Idealismus von Ökofreaks, der diese Arbeitsform am Leben erhält? Nun, Liebe zur Natur sollte man schon mitbringen, doch ehemalige Wwoofer berichten auch von wertvollen Erfahrungen, die sie aus dieser Zeit gewonnen haben, von unvergesslichen Erlebnissen und neuen Kontakten, die sie noch immer gerne pflegen.
Selbst wenn man die Mithilfe auf einem bäuerlichen Betrieb in Deutschland auswählt, kann man viel Neues sehen und neben der Arbeit Ausflüge und Erkundigungen genießen. Wer das ganze Jahr über einen Schreibtischjob hat, für den ist das Wwoofen im Urlaub oft wertvoller als ein teurer Badeurlaub auf den Kanaren.
Eine Altersbeschränkung nach unten oder oben gibt es ebenso wenig wie feste Zeiträume. Eine Woche, ein Monat, ein halbes Jahr? Alles ist möglich.
Wwoofen ohne Grenzen
Dem Wwoofen sind keine nationalen Schranken gesetzt: Schafe hüten in Neuseeland, Zäune setzen in Australien oder Traubenpflücken in Kalifornien – Ziele und Arbeit sind zahlreich.
Die deutsche Vertretung der internationalen WWoof-Organistaion ist seit 1987 der Verein „Freiwillige Helfer/innen auf ökologischen Höfen e.V.“, über den man eine Liste der Höfe und Betriebe erhalten kann, die in Deutschland Wwoofer willkommen heißen.
In England ist die internationale Mutterorganisation beheimatet, über die man Kontakt zu internationalen Farmen und hilfreiche Infos weltweit bekommt.
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