Bauchspeicheldrüsen-Krebs ist auch heute noch eine niederschmetternde Diagnose, weil es kaum Hoffnung auf Heilung für den Patienten gibt. Denn nach offiziellen Zahlen überleben nur rund 5% der Betroffenen die folgenden fünf Jahre nach der Diagnose. Das bisherig eingesetzte Medikament verspricht dabei keine Heilung, sondern zögert den Tod um durchschnittlich sechs Monate hinaus. Neue Hoffnung gibt jetzt allerdings eine Pflanze auch China. Mit einem Wirkstoff aus „Wilfords Dreiflügelfrucht“ konnten in Tierversuchen gute Ergebnisse erzielt werden. Die Studien wurden im Fachmagazin „Science Translational Medicine“ veröffentlicht.
Chemischer Trick war erforderlich
Ein Wissenschafts-Team um Ashok Saluja von der Universität Minnesota ist es in Experimenten gelungen, Tumore der Bauchspeicheldrüse mit einem pflanzlichen Wirkstoff erfolgreich zu bekämpfen. Doch die Wirksamkeit des Inhaltsstoffes habe nur wenig mit Naturheilkunde zu tun als vielmehr mit modernster medizinischer Chemie. Triptolid heißt die Substanz aus der chinesischen Kletterpflanze, die in ihrer reinen Form hochgiftig für den menschlichen Organismus ist. Da aber bekannt war, dass das Triptolid gut gegen Tumore der Bauchspeicheldrüse, des Darms und des Gehirns wirkt, suchte man einen Weg, den Wirkstoff für die gesunden Körperzellen ungiftig zu machen, wozu man einen chemischen Trick nutzte. Dadurch gelangt das Triptolid als ungiftiges Molekül in den Körper und wird erst in der Krebszelle gespalten, wo das Gift gegen den Tumor dann zuschlagen kann.
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Tumore wurden vollständig abgetötet
Die Wissenschaftler nannten den modifizierten Wirkstoff „Minnelide“, eine Mischung aus Minnesota und Triptolide. In ersten Tests mit Mäusen und menschlichen Krebszellen schnitt das Minnelide sehr vielversprechend ab: Nach 40 Tagen Behandlung mit dem neuen Wirkstoff waren die verpflanzten Tumore bei den Mäusen nicht mehr nachweisbar. Damit erwies sich das veränderte Molekül deutlich effektiver als bisherige Medikamente. Das einzige was die Freude über das Ergebnis trübt, ist, dass es bislang keine Tests am Menschen gibt. Welche Nebenwirkungen das Minnelide und dessen Abbau im Organismus haben können bleibt entsprechend abzuwarten. Die Wissenschaftler hätten angeblich aber schon Anträge bei der zuständigen Behörde eingereicht, sodass man schon ab Dezember mit ersten Studien am Menschen rechnen könnte.
Foto: © Frédéric Tournay, Universität Ulm
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