Kaffee lieben viele. Dem übrig bleibenden Kaffeesatz indes wird meist nur wenig Aufmerksamkeit geschenkt – ab damit in die Biotonne und das war’s. Dabei lässt sich eine Menge damit anfangen. Zudem kostet er nichts extra, wenn der Kaffee ohnehin schon gekauft ist. Was nichts kostet, ist auch nichts wert? Das möchte uns die Industrie gern weismachen – etwa die Düngemittelhersteller oder die Kosmetikbranche. Tipps zur Verwendung der Kaffeereste.
Kaffeesatz als Haushaltshelfer
Kaffeeduft am Morgen, der durch die Küche wabert – was gibt es Schöneres? Kaffee riecht nicht nur gut; Kaffeereste vertreiben unangenehme Gerüche, beispielsweise im Kühlschrank. Dazu einfach den Kaffeesatz auf einen Teller oder in eine Schüssel geben und ab damit in den Kühlschrank. Ebenso geht es bei Schränken oder, abgefüllt in ein Stoffbeutelchen, im Auto. Etwas Kaffeesatz zum Spülwasser dazu gegeben, neutralisiert ebenfalls Gerüche von Fisch, Zwiebel und anderen olfaktorisch grenzwertigen Genüssen.
Nach dem Schneiden von Zwiebeln und Knoblauch riechen die Hände viel besser, wenn sie mit Kaffeesatz abgerieben werden. Schmale Gefäße wie hohe Gläser oder Blumenvasen mit unschönen Rändern auf der Innenseite lassen sich manchmal nur schwer reinigen. Leichter geht’s mit Kaffeesatz, der zusammen mit einigen Reiskörnern und Wasser in das Gefäß gefüllt wird. Kräftig schwenken, kreiseln, eventuell einwirken lassen und ausspülen. Überall dort, wo Scheuerpulver zum Einsatz kommt, etwa beim Reinigen des Grillrosts oder Backblechs, lohnt ein Versuch mit der koffeinhaltigen Alternative.
Im Garten sorgt er für fidele Regenwürmer
Kaffeesatz enthält viele wichtige Nährstoffe – und ist somit ein super Dünger und Bodenverbesserer im Garten. Viel Stickstoff ist enthalten, zudem Kalium und Phosphor. Er ist umweltverträglich und, zumindest wenn es sich um Bio-Kaffee handelt, frei von Schadstoffen. Bei kalkhaltigem Wasser bildet Kaffeesatz ein gutes Gegengewicht. Rosen mögen ihn sehr: Die meisten Italiener düngen ihre Rosen vorzugsweise mit Kaffeesatz, berichtet eine Sybille in einem Internetforum. Und Jana schwärmt: „Meine Geranien blühen wie noch nie!“ Von kräftigeren Farben der Rosenblätter wird berichtet, vom Ausbleiben des gefürchteten Mehltaus und „1A-Wuchs“.
Mehr noch, auch Schädlinge sollen durch Kaffeesatz auf Distanz gehalten werden – bei kaffeegedüngten Pflanzen werden weniger Blattläuse und Ameisen und nicht zuletzt Schnecken gesichtet. Letztere reagieren mit einer erhöhten Schleimproduktion, und mitunter schleimen sie sich dabei zu Tode. Wühlmäuse können sich ebenfalls nicht für Kaffee begeistern; etwas Kaffeesatz in ihre Bauteneingänge und sie sehen sich nach einer gastfreundlicheren Bleibe um. Geradezu wild nach Kaffeesatz sind hingegen Regenwürmer, die unabdingbaren Helferlein der Gartenfreunde. So lassen sie sich anlocken – ins Beet oder in den Komposthaufen, den sie zusammen mit vielen anderen Kleinstlebewesen zu wertvollem Humus umsetzen.
Kaffeesatz für schöne Haut
Körperpeelings entfernen abgestorbene Hautschüppchen und sorgen somit für eine reine, strahlende Haut. Oftmals sind sie teuer. Etwas Kaffeesatz mit Duschgel vermischt erfüllt die Funktion ebenso gut, wenn nicht besser – denn Koffein fördert die Durchblutung. Gegen müde, verquollene Augen helfen kaffeegetränkte Wattepads. Braunen und schwarzen Haaren verleiht Kaffee einen schönen Glanz. Beim Händewaschen schmirgelt Kaffeesatz den Schmutz weg und pflegt gleichzeitig durch seine Öle. Für ein Gesichtspeeling eignet sich mit Olivenöl, Milch oder Honig vermischter Kaffeesatz.
Damit der Kaffeesatz nicht schimmelt, wird er zunächst großflächig auf einem Teller oder einer Platte getrocknet und anschließend in einem offenen Gefäß gesammelt. Im Garten kann er natürlich auch direkt – abgekühlt – ausgebracht werden. Besonders freuen sich darüber Rosen, Rhododendren, Azaleen, Geranien und Hortensien.
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Das sind gute Tipps. Ich benutzte „Kaffeemutt“ schon länger als Dünger und ab und an wird ein wenig ins Abflussrohr gegeben und mit etwas heißem Wasser nachgegossen. Diesen Tipp gab mir einmal ein Installateur. Die Körnung sorgt dafür, dass sich Haare, Waschreste und was auch immer sich im Rohr ansammelt locker bleiben und nicht verklumpen.