Winzig kleine Parasiten sind es, die in Meldungen und Berichten immer wieder als großes Problem thematisiert werden: Die Würmer des Fuchsbandwurmes können nach einer Infektion ein schweres Krankheitsbild verursachen, die sogenannte Echinokokkose, die meist nur durch eine langwierige medikamentöse Behandlung zu therapieren ist.
Mit dem Anwachsen der Fuchspopulation steigt auch die Sorge vor einer Ansteckung mit diesem Bandwurm. Doch ist diese große Aufregung auch berechtigt? Wie hoch ist das Risiko, sich anzustecken und wie sind die tatsächlichen Erfahrungswerte? Gibt es effektive Schutzmaßnahmen und worauf sollte man achten, um das Risiko einer Erkrankung einzugrenzen?
Ansteckung durch Verzehr von Waldbeeren nicht belegt
Ist ein Fuchs mit dem Fuchsbandwurm befallen, so verursacht das ihm selbst oft keine Beschwerden. Doch mit seinem Kot scheidet er die Eier dieses Parasiten aus und verteilt sie quer über sein Revier. Das sie äußerst robust sind, können sie bis zu einem halben Jahr auch bei hohen Sommertemperaturen überleben.
Dieser Tatsache sind die Warnungen zu verdanken, die man immer wieder hört und liest: Man solle keine Beeren pflücken, die im Wald oder an Wiesenrändern in Bodennähe wachsen. Tatsächlich ergaben die detaillierten Aufzeichnungen des Uniklinikums Ulm, das alle Echinokokkose-Erkrankungen dokumentiert, dass bisher in keinem der jährlich aufgetretenen 20 bis 25 Fälle der Verzehr von Waldbeeren als Ursache anzusehen ist.
Gefahrenquelle Vierbeiner
Die Infektion erfolgt meist durch den Weg über Hunde und Katzen, die beim Streunen durch das Gebüsch und den Kontakt mit dem Fuchskot oder infiziertem Aas die Würmer im Fell transportieren und so auf den Menschen übertragen.
Mindestens ebenso wichtig wie das Abkochen von Waldbeeren und Pilzen scheint also das gründliche Händewaschen nach dem Streichelkontakt zu seinem Vierbeiner zu sein. Auch nach Arbeiten auf dem Feld und im Wald sollte auf peinlichstes Reinigen der Hände geachtet werden.
Bei Fuchsbandwurmbefall droht Lebererkrankung
Natürliche Wirte für den Fuchsbandwurm sind Fuchs, Katze oder Hund, in deren Dünndarm er lebt, nachdem er zuvor ein Larvenstadium in der Leber seiner Zwischenwirte (Nagetiere wie Mäuse oder Bisamratten) durchlaufen hat.
Der Mensch ist als Fehlwirt anscheinend nicht sehr empfänglich für die Infektion mit dem Fuchsbandwurm. Doch auch wenn die Anzahl der Echinokokkose-Fälle geringer ist, als man in der Bevölkerung allgemein annimmt, so darf der Fuchsbandwurm trotzdem nicht unterschätzt werden.
Im Erkrankungsfall setzen sich die Parasiten im menschlichen Lebergewebe fest und führen dort zu bedrohlichen Schädigungen und ohne rechtzeitige Behandlung sogar zum Tod. Vorsicht und Hygiene ist also angeraten, aber Grund zu Hysterie und Panik besteht angesichts des geringen Erkrankungsrisikos nicht.
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