Die Schokolade ist ein zweischneidiges Schwert: Zum einen steckt sie voller Fett und Zucker, aber auf der anderen Seite schmeckt sie doch auch so gut, dass man nur selten davon ablassen kann und es wirklich ein Höchstmaß an Disziplin erfordert, die Finger von den süßen Köstlichkeiten zu lassen. Wer figurbewusst lebt und dennoch gerne nascht, kann jedoch bald mit einem besseren Gewissen zugreifen. Denn britischen Forschern ist es gelungen, eine Schokolade zu entwickeln, die mit der Hälfte Fett einer herkömmlichen Tafel auskommt und trotzdem gut schmecken soll.
Neue Technik sorgt für weniger Kalorien
Um den Fettanteil in der Schokolade zu reduzieren, konnten die Forscher rund die Hälfte des Fettes aus Milch und Kakaobutter durch kleinste Tröpfchen aus Fruchtsaft ersetzen. Mit einer speziellen Technik, die sich Pickering-Emulsion nennt, soll auch die weniger fette Schokolade cremig bleiben und genüsslich auf der Zunge zergehen. Dies war bislang nämlich die größte Schwierigkeit, denn die so geliebten Eigenschaften der Schokolade, knackig in der Hand und cremig im Mund, sind einzig und alleine dem Fett zuzuschreiben. Doch wie Studienleiter Stefan Bon von der University of Warwick erläutert, habe man nun einen Weg gefunden, die Eigenschaften beizubehalten, nur eben mit Fruchtsaft. Man konnte mit dem Verfahren bereits weiße, Vollmilch- und Zartbitterschokolade herstellen. Die Konsistenz unterscheidet sich dabei kaum von echter, fettiger Schokolade. Aber wie sieht es mit dem Geschmack aus?
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Die Chemie wird gefragt sein
Man ahnt es bereits: Natürlich hinterlässt der Fruchtsaft auch seinen fruchtigen Geschmack, das ist bislang der Haken an der Geschichte. Wahrscheinlich wird sich niemand beschweren, hin und wieder ein Stück fruchtige Schokolade zu verzehren, aber immer will man das sicherlich nicht. Doch eine Lösung für das „Problem“ ist in Sicht. So soll es die Lebensmittelchemie richten und die Fruchtsäfte könnten schon bald durch ein Gemisch aus Wasser und Ascorbinsäure ersetzt werden. Auch hier bleibt die Frage, ob man das wirklich will, aber in Hinblick auf das reduzierte Fett, wird die Halbfett-Schokolade sicherlich zum beliebten Produkt werden. So verkündet Bon auch, dass man mit der Studie den ersten Schritt zu einer gesünderen Schokolade vollzogen habe. Doch Vorsicht, das Fett alleine ist nicht das ganze Übel an der Nascherei. Denn das Zuckerproblem bleibt, doch lässt sich hier gewiss einen weiteren Schritt vollziehen und das ungesunde, weiße Kristall vielleicht durch Stevia ersetzen? Da bleibt es wohl nur abzuwarten und der Schokolade für das gute Gewissen entgegen zu fiebern.
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