Für die Kreativen unter uns ist es manchmal wie ein Fluch: Da steht man unter Termindruck und die gute Idee will einfach nicht entflammen. Wie gut wäre es da, wenn es eine Methode gäbe, die gute Ideen auf Knopfdruck auslösen könnte. Die Entwicklung von Professor Dominic Swords könnte bei dem Problem nun Abhilfe schaffen. Zwar gibt es bereits unzählige Kreativitätstechniken, doch soll die neue Methode in sieben Schritten zuverlässig zur zündenden Idee führen.
Methode ist in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Orange entstanden
Das Telekommunikationsunternehmen Orange ist eines der größten im Vereinigten Königreich. Zusammen mit Professor Swords untersuchte man kürzlich verschiedene Arbeitsmethoden im Detail, um die Entwicklung guter Ideen systematisch angehen zu können. Denn in einer schnellen Zeit, in der Innovationen und gute Ideen maßgeblich zum Erfolg eines Unternehmens beitragen, sind effiziente Mittel zur Ideenfindung gefragt, wie selten zuvor. Mit der Sieben-Schritte-Formel des Professors scheint jedoch eine funktionierende Lösung gefunden, auf die bereits so große und erfolgreiche Unternehmen setzen, wie der Spirituosenkonzern Diageo oder der Technologiekonzern 3M. Um die Ideenentwicklung in sieben Schritten in der Praxis zu testen, führte man ein etwas ungewöhnliches Experiment durch.
Ideenfindung im Riesenrad
Schauplatz des Experimentes sollte das bekannte Londoner Riesenrad „London Eye“ sein. Dort fanden sich Vertreter aus drei Londoner Unternehmer ein und sollten mit dem Entwicklungsplan des Professors gute Ideen entwickeln – während einer 30-minütigen Fahrt in einer Kabine des Riesenrades wohlbemerkt. Für den Professor waren die positiven Reaktionen im Anschluss keine Überraschung. Die Teilnehmer empfanden den Sieben-Schritte-Plan als leicht zu merken und ebenso leicht anzuwenden. Besonders positiv beurteilten sie, dass die Idee in der Gruppe gemeinsam erarbeitet wird und die besten Ideen fast wie von alleine stehen bleiben. Doch wie funktioniert das Ganze nun im Einzelnen?
Die Methode im Überblick
Der erste Schritt des Plans besteht aus der klaren Formulierung des Ziels: Was will man mit der Idee erreichen? Ist das Ziel gesteckt, wird die Gruppe im zweiten Schritt aufgeteilt und einzeln gefragt, die spontanen Ideen zum Besten zu geben. Denn wie wissenschaftliche Untersuchungen gezeigt haben, fällt es dem einzelnen leichter eine gute Idee auf das Papier zu bringen, während sich die Gruppe als solche in diesem Schritt schwerer tun würde. Im dritten Schritt sollten sich die Teilnehmer auf das Gruppengespräch vorbereiten. Der frühe Morgen sei hierfür bestens geeignet, ebenso wie ein inspirierendes Umfeld, das wie im Experiment ein Riesenrad sein könnte. Im vierten Schritt werden die individuellen Ideen ausgetauscht und aus Kundensicht beurteilt. In Schritt fünf werden die besten Ideen ausgesucht und im sechsten Schritt kurz zusammengefasst. Der siebte Schritt verteilt gleich die Aufgaben, die ausgesuchten Ideen genauer zu untersuchen und auszuarbeiten. Das war’s. Die einzelnen Schritte sind natürlich etwas verkürzt dargestellt, doch kann sich jeder Interessent an der Methode das ausführlichere, englischsprachige Dokument auf der Seite von Orange herunterladen. Einen Link finden Sie weiter unten.
Nicht ganz frei von Kritik
Als Kritikpunkt mag man dem System vorwerfen, dass es im Grunde lediglich eine Variation bereits bekannter Techniken ist und als Basis auch nicht mehr und nicht weniger als ein Brainstorming heranzieht. Ferner wurde gemunkelt, dass die Technik auch nicht zuletzt deshalb entwickelt wurde, um das Unternehmen Orange und die Henley Business School öffentlichkeitswirksam bekannter zu machen. Dennoch bietet das System aber einen leichten, einprägsamen Leitfaden zur Findung guter Ideen, den man sicherlich gut in eigene Prozesse integrieren kann.
Link: Der Sieben-Schritte-Plan als PDF-Dokument (Englisch, 2.02 MB)
http://business.orange.co.uk/documents/ice/business/orange_seven_step_plan.pdf
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