Gesunde Pizza? Eigentlich zwei Begriffe, die sich ausschließen. Doch im schottischen Glasgow haben ein paar findige Köpfe nun das Gegenteil bewiesen. Mit einfachen Mitteln und verblüffenden Ergebnissen gelang es ihnen, den Nährstoffgehalt des beliebten Junkfoods entscheidend zu verbessern.
Pizza ist zweifellos eines der beliebtesten Gerichte. Doch wie fast alles was gut schmeckt, gilt sie nicht unbedingt als gesund. Das trifft besonders auf Fertigpizzen zu. Ein schottischer Ernährungswissenschaftler hat nun gezeigt, dass es auch anders geht.
Fertigpizza: in jedem Supermarkt zu haben, ruck zuck zubereitet und preiswert sind sie auch noch. Was bei Verbrauchern durchaus beliebt ist, ist Ernährungsexperten ein Dorn im Auge. Zuviel Salz, schlechte Fette und jede Menge Kalorien. Doch in Zukunft soll es Abhilfe geben. Der Ernährungswissenschaftler Professor Mike Lean von der Universität Glasgow und sein Team haben in Zusammenarbeit mit dem Gründer des Start-up-Unternehmens »Eat Balanced« Donnie Maclean, eine gesunde Variante der Pizza entwickelt.
Gesunde Pizza entstand aus Frust
Die Ernährungsexperten haben Fertiggerichte in den fünf größten schottischen Supermärkten untersucht. Die Ergebnisse waren frustrierend. Die Mahlzeiten, die von Verbrauchern häufig gekauft werden, sind alle hinsichtlich der Nährstoffe hoffnungslos unausgewogen. Die enthaltenen Mengen an Salz, gesättigten Fettsäuren und Kalorienzahl überschreiten die empfohlenen Tagesmengen bei Weitem. Dafür fehlen wichtige Nährstoffe, die der Körper täglich braucht.
Darum entwarfen die Wissenschaftler eine alternative Pizza. Die gesunde Pizza entspricht einer vollwertigen Mahlzeit, die 30 Prozent des täglichen Bedarfs an Vitaminen und Mineralstoffen deckt. Dabei enthält sie nur ein Drittel der empfohlenen Menge an Kalorien, Proteinen und Kohlenhydraten.
Gesunde und ausgewogene Zutaten machen die Pizza schlank
Was macht die Pizza nun gesund? Zum Beispiel Meeresalgen. Meeresalgen enthalten nur 3,5 Prozent Natrium. Kochsalz enthält 40 Prozent Natrium. Zusätzlich bieten Meeresalgen dem Körper Jod und Vitamin B12. Und dem Geschmack tut das keinen Abbruch. Im Gegenteil. Während eines Glasgower Wissenschaftsfestivals bestätigten 80 Prozent der Testesser, darunter auch Kinder, dass die neue Pizza mindestens genauso gut schmeckt wie normale Pizzen. Die Forscher verwenden durchaus einfache gängige Zutaten wie Schinken, Ananas und herzhaftes Hähnchen. Doch kleine Extras sorgen für das Plus an ausgewogenen Nährstoffen. Für zusätzliches Vitamin C sorgt roter Paprika in der Tomatensoße. Zur weiteren Nährstoffversorgung beinhaltet die Pizza Vitamin A, Magnesium, Kalium und Folat.
Die neuen Pizzen werden nur als Tiefkühlpizzen auf den Markt kommen, damit die wertvollen Inhaltsstoffe erhalten bleiben. Preislich wird die gesunde Pizza etwas über den gängigen Tiefkühlpizzen rangieren, aber sie wird nicht teurer als eine normale Pizza aus dem Kühlregal sein. Eine große britische Supermarktkette hat inzwischen Interesse an der neuen Pizza bekundet. Und Donnie Maclean ist noch im Gespräch mit weiteren Supermärkten und Catering-Unternehmen.
Und die Ernährungsexperten haben schon neue Ziele ins Auge gefasst: Momentan testen sie eine ausgewogenere Variante des Currys und im Anschluss wollen sie eine ernährungsbewusstere Ausführung des allseits beliebten »Fish and Chips« in die Läden bringen.
Quelle:
University of Glasgow: Introducing the world’s first nutritionally-balanced pizza.
© Pixel Trader Ltd. 2013 Alle Rechte vorbehalten