Gewünschter Gewichtsverlust kann viele Grundlagen haben. Die einen schwören auf die Verbannung von Kohlehydraten vom Speiseplan, die anderen reduzieren das verzehrte Fett auf ein Minimum, und eine dritte Fraktion zählt und spart einfach nur Kalorien. Leider lässt sich mit keiner dieser Methoden der allseits gefürchtete Jojo-Effekt vermeiden, da der Körper unter Diätbedingungen so oder so früher oder später den fatalen Hungerstoffwechsel aktiviert. Doch wenn man dem Jojo schon nicht ausweichen kann, dann sollte man wenigstens fragen, ob sich die genannten Diätgruppen möglicherweise darin unterscheiden, inwieweit sie der gefürchteten Rückkehr der Pfunde Vorschub leisten. Genau das haben amerikanische Wissenschaftler jetzt getan – mit beachtenswerten Ergebnissen für alle, die dauerhaft abnehmen wollen.
Kampf dem Hungerstoffwechsel
Cara Ebbeling und David Ludwig, beides akademisch honorable und im Kampf gegen die Kilos praxiserprobte Mitarbeiter am höchst renommierten „Boston Children’s Hospital„, wollten es genau wissen: Wie überdauernd können die Gewichtsverluste sein, die man mit Low-Carbing, Low-Fat und „F.d.H.“ erzielt? Dazu nahmen sie den sogenannten Hungerstoffwechsel näher unter die Lupe. Das ist das körperinterne Notprogramm, welches dafür sorgt, dass der Organismus während einer Reduktionsdiät mit deutlich weniger „Treibstoff“ auskommen kann, und dass er nach einer Diät die angegriffenen Energiereserven, also die Fettzellen, hurtig wieder nachfüllt. Was man von außen davon sieht, ist der gefürchtete Jojo-Effekt. Um diesem wissenschaftlich kontrolliert nachzuspüren, rekrutierten die Forscher 21 Freiwillige, die nur allzu gerne etwas an Leibesfülle einbüßen wollten. Diese teilten sie für die Untersuchungsdauer von vier Wochen den folgenden drei Diät-Gruppen zu:
- Fettarm und reich an Ballaststoffen (Low-Fat)
- Reich an Eiweiß und Fett, aber arm an Kohlehydraten (Low-Carb)
- Glyx-Diät: Strenge Kontrolle des glykämischen Index und der glykämischen Last der aufgenommenen Nahrung
Diese drei Gruppen unterschieden sich lediglich in der Zusammensetzung ihres Speiseplans. Die absolute Menge der vertilgten Kalorien war in jeder Untersuchungsbedingung gleich.
Fettarm macht mit der Zeit fett!
Das Ergebnis dieser Studie ist eindeutig: In der „fettarmen“ Gruppe senkte der Körper seinen täglichen Energiebedarf um durchschnittlich 400 Kilokalorien – eine stattliche Summe! Die Glyx-Diätler kamen mit einer „Treibstoffersparnis“ von knapp 300 Kilokalorien zwar besser, aber immer noch nicht gut genug weg. Spitzenreiter in der Schlacht gegen den Speck waren die strengen Low-Carber: Hier sank der Energieverbrauch lediglich um noch nicht mal 100 Kilokalorien; ein Wert, den man durchaus als vernachlässigungswürdig betrachten kann.
Fazit
Will man dem Jojo eins auswischen, dann sollte man jedem Kohlehydrat striktes Hausverbot erteilen, und sich ausschließlich an proteinreicher und nicht unbedingt zwanghaft magerer Nahrung delektieren (hier lässt Atkins grüßen). Das schmeckt gut, macht satt, lässt die Pfunde schmelzen und mit großer Wahrscheinlichkeit auch dahingeschmolzen bleiben. Ob das auf Dauer aber ernährungsphysiologisch empfehlenswert und vor allem gesund sein kann, steht auf einem anderen Blatt.
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