Solange unsere Verdauung ungestört funktioniert, machen wir uns keine Gedanken darüber, welche Prozesse und welche kleinen fleißigen Geister da wohl am Werke sind. Kommt es zu Verdauungsbeschwerden, zu Durchfällen, Blähungen oder gar Entzündungen, wird uns der Wert einer gesunden Darmflora plötzlich schmerzhaft bewusst.
Haben jetzt Bakterien Schuld an unseren Beschwerden? Oder ist gerade ein Mangel dieser kleinen Organismen, der sich bemerkbar macht? Wie so oft im Leben, kommen beide Alternativen in Frage, denn sowohl ein Ausschlagen des Pendels zur einen wie auch zur anderen Seite sorgt für Probleme.
Nur ein harmonisches Zusammenspiel unterschiedlicher Bakterienstämme hält unseren Darm und unseren Stoffwechsel gesund und in Schwung.
Erst durch Bakterien kann Nahrung ausreichend verwertet werden
Je nachdem, wie eng man die verschiedenen Arten der Bakterien definiert, kommt man nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) auf mindestens 500 verschiedenartige Exemplare.
Die hauptsächliche Aufgabe dieser Mikroorganismen ist es, schädliche Keime abzuwehren und Verdauungsenzyme zu bilden, um den Speisebrei umzuwandeln. Verzehrte Nahrung muss so aufbereitet werden, dass unser Körper sie verwerten kann.
Ballaststoffe müssen fermentiert werden, so dass sie im Dickdarm aufgenommen werden können und nicht alle wieder ungenutzt ausgeschieden werden.
Unsere körpereigenen Enzyme werden aber nicht mit jeder Stärke fertig: Darmbakterien wie das Bacteroides thetaiotaomicron spalten Polysaccharide (Mehrfachzucker) wie etwa Stärke aus Kartoffeln oder Reis auf und machen sie zugänglich.
Achtung bei Antibiotika-Therapien: Entzündungen drohen
Einige Bakterien produzieren allerdings auch Stoffe, die sich schädlich auf unseren Körper auswirken. So können die Toxine des Stäbchenbakteriums Clostridium difficile Darmentzündungen auslösen.
Sie sind in so manchem Darm in begrenztem Maß vorhanden, können aber im Normalfall von anderen Bakterien in Schach gehalten werden. Wurden diese „guten“ Bakterien jedoch reduziert – wie es beispielsweise bei Antibiotika-Therapien häufig geschieht – kann das Clostridium difficile (einer der häufigsten Krankenhauskeime) an Macht gewinnen und für ernsthafte Probleme sorgen.
Nach der Einnahme von Antibiotika sollte deshalb unbedingt darauf geachtet werden, das gestörte Gleichgewicht der Darmflora wieder auszugleichen und Harmonie im Darm herzustellen. Natürliche Hefepräparate haben sich dabei sehr bewährt.
Gesunde Darmflora durch ausgewogene Vollwert-Ernährung
Flohsamen, Leinsamen & Co. unterstützen die Verdauung auf natürliche Weise
Um mit einer gesunden Darmflora die Grundlage für ein funktionierendes Verdauungssystem zu legen und zugleich auch das Immunsystem zu stärken, sind weder bestimmte Diäten noch teure marketingmäßig beworbene Speziallebensmittel nötig.
Im Falle eines geschädigten Darms können sogenannte probiotische milchsäurehaltige Produkte zwar hilfreich sein, doch um diese positiven Wirkungen des sogenannte Functional Food nutzen zu können, müsste man sie täglich und ständig zu sich nehmen und nicht nur ab und zu, wie Studien ergeben haben.
Besser, einfacher und günstiger ist es, den Ernährungsrichtlinien der DGE zu vollwertiger Ernährung zu folgen: Über einen ausgewogenen Speiseplan mit Vollkornprodukten, Obst, Gemüse und Milchprodukten wird dem Körper alles zugeführt, was das Wachstum der positiven Darmbakterien fördert.
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