Krebs ist nicht nur eine der gefürchtetsten Erkrankungen unserer Zeit, sondern auch eine der Sorte, die kaum unterschiedlicher in Erscheinung treten könnte. Entsprechend sind auch viele Halbwahrheiten in Bezug auf die Krankheit im Umlauf, die manche Angst nur unnötig schüren, aber anders herum auch zur Unterschätzung mancher Risikofaktoren führen. Hier sind einige Beispiele der bekanntesten Irrtümer rund um die Krebserkrankung.
Kann Stress Krebs auslösen?
Ausgewachsener Stress kann tatsächlich für eine Reihe von Erkrankungen, wie beispielsweise Bluthochdruck oder Herzinfarkte verantwortlich sein, direkt Krebs auslösen kann er aber nicht. Stress ist ein individuelles Empfinden und daher kaum messbar. Studien, die einen Zusammenhang zwischen Stress und Krebs belegen würden, gibt es bislang nicht. Unbestritten ist hingegen, dass sich Stress indirekt auf das Krebsrisiko auswirken kann. So ist das Immunsystem beim Dauerstress geschwächt und der Körper wird anfälliger für Erkrankungen. Ebenso leiden gestresste Menschen häufiger an Schlafmangel, rauchen mehr oder trinken mehr Alkohol, was insgesamt einen negativen Einfluss auf den Organismus zur Folge haben kann.
Ist Krebs ansteckend?
Auch wenn man es kaum glauben mag, so gibt es noch sehr viele Menschen, die Krebs für eine ansteckende Krankheit halten. Allerdings gibt es nicht Ansatzweise einen Anhaltspunkt, dass man sich mit Krebs anstecken kann. Was es allerdings durchaus gibt, sind Zusammenhänge von Krebs mit bestimmten Erkrankungen. So können bestimmte Viren zum Beispiel im Endstadium eine Krebserkrankung auslösen. Ebenso gibt es zwischen Hepatitis-Viren und Krebs einen indirekten Zusammenhang. Wer jedoch den Umgang mit krebskranken Menschen fürchtet, darf vollkommen beruhigt sein: Eine Ansteckung mit Krebs ist nicht möglich.
Bedeutet ein größerer Busen auch ein größeres Krebsrisiko?
Grundsätzlich natürlich nicht, aber so abwegig ist die Vermutung gar nicht. Denn je größer der Busen der Frau ist, desto schwieriger ist es, einen Brustkrebs frühzeitig zu erkennen. Bei der Mammographie besteht dabei das Risiko, dass ein Knötchen übersehen werden kann, das bei geringerer Oberweite klar erkennbar gewesen wäre. Auch das Selbstabtasten fällt bei großer Oberweite schwerer und kann dazu führen, Knötchen nicht zu ertasten. Ein größeres Krebsrisiko besteht bei größerem Busen allerdings nicht.
Kann eine Operation den Krebs verschlimmern?
Ein oft geglaubter Irrtum besteht darin, dass sich die Krebserkrankung durch eine Operation verschlimmern würde. Häufig findet man auch die Annahme, dass Tumore schneller wachsen oder sich schneller ausbreiten, wenn sie durch eine Operation mit Sauerstoff in Kontakt kommen. Das stimmt jedoch nicht. Und auch die Genauigkeit bei den Operationen ist mittlerweile so ausgereift, dass nach einer Operation keine Verschlechterung der Krebserkrankung zu erwarten ist. Warum es manchen Patienten nach einer Operation dennoch zunächst schlechter zu gehen scheint, liegt daran, dass der operative Eingriff in jedem Falle Stress für den Körper bedeutet. Das Immunsystem wird dadurch geschwächt und die Krebszellen haben eine größere Chance zu überleben. Im Optimalfall werden diese aber vollständig bei der Operation entfernt.
Wächst der Krebs im hohen Alter langsamer?
Auch die Annahme, dass ein Krebs langsamer wächst, je später der Patient daran erkrankt stimmt leider nicht. Die Wachstumsgeschwindigkeit hängt nämlich nicht mit dem Alter der Menschen zusammen, sondern mit der Form der Krebserkrankung. Jede Krebsart hat noch einmal viele verschiedene Unterarten, wobei einige Tumorerkrankungen deutlich aggressiver sind als andere. Eine Ausnahme gibt es allerdings: den Prostatakrebs. Hierbei sind sich die Experten einig, dass dieser in hohem Alter sehr langsam wächst.
Bekommt man Krebs, wenn man kein Obst und Gemüse isst?
Man hört den Vorwurf oft, dass mehr Obst und Gemüse vor mancher Krebserkrankung hätte schützen können. Doch auch wenn es allgemein gesund ist viel Obst und Gemüse zu essen, gibt es keinen zwingenden Zusammenhang zwischen diesen Lebensmitteln und einer Krebserkrankung. Zwar empfehlen Ärzte und Ernährungswissenschaftler im Optimalfall 5 Portionen Obst und Gemüse zu sich zu nehmen, wer dies jedoch nicht tut, wird nicht zwangsläufig an Krebs erkranken.
Lösen Milchprodukte Krebs aus?
Vor einiger Zeit standen Milchprodukte im Verdacht, Krebserkrankungen begünstigen zu können. Die tierischen Fette waren dabei für den Verdacht verantwortlich. Allerdings konnte in folgenden Studien kein Zusammenhang zwischen Krebs und Milchprodukten nachgewiesen werden. Ganz im Gegenteil wird sogar angenommen, dass der hohe Kalziumgehalt vor Krebs schützen kann.
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