Der Erfinder des Butterglücks sieht gar nicht so aus, als könnte er, der Butter wegen, einen derart langen Atem haben. Aber das täuscht. Zehn Jahre lang widmete sich der unauffällige Niedersachse einem Problem, das für ihn aus der Welt geschafft werden musste – portionierte Kleinverpackungen von Butter. Und revolutionierte damit mal eben den Butterweltmarkt.
Das Problem mit der Butter
Das Stück fettiger Brotaufstrich wird ja schon am heimischen Frühstückstisch gelegentlich zum Beziehungsproblem: Messer, an denen noch Lebensmittel kleben, werden in das Butterstück versenkt und hinterlassen dort ihre Spuren. Oft sehr zum Missfallen des nächsten Butteraspiranten. Leberwurstreste zu Marmelade sind nun mal nicht jedermanns Geschmack.
Bei jeder Gemeinschaftsverpflegung im großen Stil ist Butter am Stück daher keine gute Lösung. Jedes Haus experimentiert mit eigenen Techniken – die bekannteste ist das Ertränken von Butterstückchen in großen Schalen mit Eiswasser. Der Gast fischt mit Glück sein Butterstück auf den Teller, zusammen mit etwas Wasser, und braucht anschließend nur noch etwas Geduld, bis der Brotaufstrich auch wirklich gestrichen werden kann. Eine andere verbreitete Methode – kleine Plastikschälchen mit Miniportionen – ist diesbezüglich einfacher, aber hierbei werden Unmengen an Müll produziert. Das betrifft zum einen die Verpackung an sich und zum anderen die Servietten, die die Gäste nach dem Kampf mit der Butter benötigen. Die begehrte Köstlichkeit ohne Fettfinger aus ihrer Umhüllung zu befreien ist nur sehr geschickten Menschen vergönnt.
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Der Butterspender im Detail
Und all das ist nun kein Thema mehr – mit dem Butterspender. Das Gerät ähnelt ein wenig den vor Jahren noch so beliebten Lavalampen, ist nur ein bisschen größer und kann im Frontdesign an jeden Kundenwunsch angepasst werden. Was auch bei den Lavalampen eine feine Sache gewesen wäre, lässt hier viel Freiraum für Werbung. Und Kunden, die ihre Butterträume am Butterspender erfüllen, werden gleich mehrfach belohnt: keine Fettfinger mehr, kein Müll mehr, kein Warten mehr auf die Streichfähigkeit und – keine Leberwurstreste vom Vorgänger. Einfach einen Teller unter das Gerät stellen, auf einen Knopf drücken und dem Geräusch lauschen. Und gleich darauf plumpst ein formschönes Stück der ersehnten Frühstückszutat aus dem Gerät.
Im Butterspender befindet sich eine Kartusche, die zuvor mit Butter gefüllt wurde und gekühlt wird. Wird ein Butterwunsch per Knopfdruck kund getan, wird aus diesem Behälter eine kleine Portion entnommen und gleichzeitig erwärmt, so dass das fertige Stück Brotaufstrich auf dem Teller sofort streichfähig ist – das ist das Geschmacksgeheimnis des Butterspenders. Welches Gewicht die Portionen haben sollen und auch deren Form lässt sich einstellen, auf Wunsch kann auch ein Logo oder ein Symbol die Butter zieren. Sollten mal schlechte Zeiten kommen, funktioniert das Ganze sogar mit Margarine, Werner Dutz denkt nämlich über den Tellerrand hinaus. Aber solange kann das gelten, was Oma schon proklamierte: In guten Zeiten darf es gerne auch gute Butter sein!
Foto: © ilotec, Kassel
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