Für die einen ist das Garen über dem offenen Feuer dabei eine echte Philosophie, während andere nur ein Mittel zum Zweck im Grillen sehen. Doch ob nun so oder so, und auch wenn viele Wege zum perfekten Fleisch führen, so gibt es dennoch hilfreiche Tipps und Tricks, wie das Grillgut einfach besser schmeckt.
Bier ist zum Trinken da, nicht zum Brutzeln
Das Bier in Verbindung mit dem Grillen ist schon so ein Thema für sich. Für die meisten handelt es sich dabei grundsätzlich um zwei untrennbare Dinge. Das ist soweit auch nicht weiter schlimm, jedoch schwören sehr viele darauf, das Grillgut während dem Brutzeln mit Bier zu übergießen. Das verbessere den Geschmack, heißt es. Profis widersprechen dem aber und bezeichnen das Hantieren mit Bier am Grill als echte Unsitte. So ginge von dem Getränk absolut nichts in den Geschmack von dem Fleisch über, versichern die Experten. Ganz im Gegenteil, würde das Bier gar die Temperatur der Holzkohle verringern, was den Garprozess negativ beeinträchtigt und ist man nicht vorsichtig, wirbelt das Bier zudem Asche auf, die sich dann auf dem Fleisch breit macht. Das muss nicht sein, sollte es auch nicht, weshalb die Grill-Profis ganz klar dazu raten, das Bier lieber zu trinken. Auf diese Weise schmeckt es auch gut und das Fleisch kann auch ohne das Getränk perfekt gegrillt werden – garantiert.
Nur mit Holzkohle schmeckt’s auch wie vom Grill
Zugegeben, für das Ritual des Grillens ist die Holzkohle tatsächlich durch nichts zu ersetzen. Man befeuert die kleinen schwarzen Kohlestückchen beziehungsweise Briketts und in der orange-roten Glut schmeckt das Essen dann gleich viel besser. Aber nur scheinbar. Denn auf den Geschmack des Fleisches hat die Holzkohle in Wirklichkeit absolut keinen Einfluss. Das Grillgut vom Elektro- oder Gasgrill gart unter den gleichen Bedingungen und schmeckt nicht anders als vom Holzkohlegrill. Viele würden nun widersprechen, doch liegt die andere Wahrnehmung maximal am subjektiven Empfinden. Rein nüchtern betrachtet macht es nämlich keinen Unterschied für das Fleisch, ob die Hitze nun von der Kohle, vom Gas oder aus der Steckdose stammt.
Nur wer mit Spiritus befeuert ist auch ein Mann
Dieser Punkt mag überholt klingen, aber rund 4000 Spiritus-Unfälle pro Jahr sprechen eine andere Sprache. Viele Männer wollen noch immer der Grillgemeinde imponieren, indem sie die Holzkohle mit gewaltiger Stichflamme zum Glühen bringen. Doch auch hier erzielen spezielle Anzünder nicht nur den gleichen Effekt, sondern auch einen sicheren. Denn die Gefahr beim Spiritus besteht nicht nur für denjenigen selbst, der den Grill anzündet, sondern auch für die Beteiligten. Wie schnell ist ein Kind in Reichweite gerannt und wird unvorhergesehen Opfer einer Stichflamme? Eben, das kann schneller gehen als einem lieb ist und imponieren sollte man lieber mit einem perfekt gegrillten Stück Fleisch und nicht mit Spiritus.
Man kann alles grillen
Theoretisch kann man alles grillen, sollte man in der Praxis aber nicht tun. Denn besonders die Profi-Griller betrachten es bereits als eine Kunst, die einfachsten Dinge, wie ein schönes, saftiges Steak perfekt zu garen. Dabei wird überwiegend auf Schnickschnack verzichtet und nur auf die einfachsten Mittel zurückgegriffen. Die echten Kracher sind und bleiben Grill-Klassiker, wie Steak und Würstchen. Letztlich hängt das gewählte Grillgut selbstverständlich vom eigenen Geschmack ab, doch sollte gepökelte Ware grundsätzlich für den Grill tabu sein. Denn beim Grillen gepökelter Produkte entstehen die krebserregenden Nitrosamine und die sollten dem Teller eigentlich fern bleiben.
Viel hilft viel
Je mehr Hitze der Grill abwirft, desto schneller wird das Fleisch gar? Nicht wirklich, das Fleisch verkohlt auf diese Weise nur schneller und bleibt innen schlimmstenfalls noch roh. Entsprechend sollte man sich auch beim Grillen ausreichend Zeit lassen und Fleisch gemütlich durchgaren lassen. Auf die Saftigkeit und Zartheit hat das langsame Grillen jedenfalls keinen Einfluss. Ganz im Gegenteil lässt sich das Fleisch mit amerikanischen Smokern beispielsweise extrem langsam brutzeln und bleibt dennoch extrem saftig und lecker. Also, beim Grillen ruhig Zeit lassen.
Die Nachbarn müssen das Grillen einfach hinnehmen
Das stimmt so uneingeschränkt leider nicht. Auf der einen Seite kann sich zwar kein Nachbar gegen den Grillgeruch wehren, doch wenn es beim Grillen zu stark qualmt und das ganze Umfeld vernebelt wird, besteht die Möglichkeit einer Beschwerde. Wenn es zu sehr qualmt kann sogar ein Bußgeld drohen. Auch auf dem Balkon kann der Vermieter das Grillen mit Holzkohle verbieten. Nur gegen den Elektrogrill gibt es theoretisch keine Einwände.
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