Bereits vor einiger Zeit sprach die Zeitschrift „fit for fun“ mit Experten und erörterte, was wirklich zu Übergewicht führt. Denn im Grunde sind es nicht nur die Kalorien, Fett oder Kohlenhydrate, sondern eine zunehmend minderwertigere Ernährung und schlechte Angewohnheiten. Im Wissen der Menschen sind diese kleinen Faktoren, die zu Übergewicht führen angekommen, doch im Bewusstsein noch nicht vollends. Hier ein Überblick der echten Dickmacher.
Wo man hinschaut: Essen
Früher mussten die Menschen jagen, wenn sie Hunger hatten. Das bedeutete zunächst Bewegung und Anstrengung, um als Lohn vielleicht ein Stückchen Fleisch verzehren zu können. Und was müssen wir heute tun, damit wir etwas zwischen die Kauleisten bekommen? Richtig, im Grunde nichts bis nicht viel. Beim Spaziergang durch die Stadt steht an jeder Ecke ein Imbiss, der fettige, kalorienreiche Mahlzeiten bereit hält und selbst zu später Stunde zu Hause reicht der Anruf beim Pizzaservice, um den plötzlichen kleinen oder großen Hunger zu stillen. Von Anstrengung oder Bewegung ist keine Spur mehr. Wir können immer und überall essen, was wir wollen. Besonders fatal: Wie eine Studie des Clinical Nutrition Centre in Cambridge zeigte, werden Mahlzeiten, die im Stehen oder Gehen verzehrt werden, nicht richtig vom Gehirn registriert. Damit schlägt der meist fettige, kohlenhydratreiche Snack zwischendurch besonders auf das Gewicht und kann gar Heißhungerattacken nach sich ziehen.
Ungesundes Essen ist zu billig
Ob Spar-Menüs, die fette Wurst im Zehnerpack oder zuckergeschwängerte Frühstücksflocken: weiße Mehle, Fette und Zucker sind besonders billig und landen deshalb vermehrt in meist ebenso billigen Lebensmitteln – die Extraportion Kalorien gibt es dann noch gratis obendrauf. Mageres und gesünderes Fleisch schlägt hingegen deutlich teurer zu Buche und landet entsprechend weniger häufig im Einkaufswagen. Und so wirkt sich der günstige Einkauf Mal ums Mal schleichend auf die Hüften aus und man sollte wirklich überlegen, ob man bei den Lebensmitteln nicht am falschen Ende spart.
Immer größere Portionen
Kauf zwei, nimm Drei, zehn Prozent mehr oder die Packung in XXL: Das Profitgerangel der Industrie verlockt die Verbraucher immer mehr zu extragroßen Portionen, die ihre Spuren an der Figur hinterlassen. Und dass es keine Einbildung ist, dass man bei größeren Portionen auch mehr zugreift, beweist eine interessante Studie der Cornell University in den USA. Dort wurde Studenten Popcorn verabreicht. Eine Gruppe erhielt frische Ware, die andere Gruppe altes Popcorn, aber dafür in deutlich größeren Portionen. Überraschendes Ergebnis? Von dem fast schon gammeligen Popcorn wurden 34% mehr gegessen, nur weil die Portionen entsprechend größer waren. Insofern gilt: Lieber zur kleinen Packung und zur kleinen Portion greifen, denn unterm Strich spart man mit den größeren Packungen nicht wirklich und schon gar nicht an Kalorien.
Essen ohne Hunger
Kennen Sie das auch? Sie haben eigentlich noch gar keinen Hunger, greifen aber aus Appetit zum kleinen Snack zwischendurch? Oder Sie essen den Teller leer, weil das höflich ist und wir das so gelernt haben? Zweites mag zwar höflich sein, aber schlecht für die Linie, denn wer keinen Hunger hat, sollte auch nicht auf Zwang weiter essen. Und auch Frust sollte keine Motivation sein, zum Essen zu greifen. Wie verschiedene Untersuchungen zeigten, ist es aber nur allzu häufig der Fall, dass gegessen wird, obwohl der kleine Hunger noch nicht zugeschlagen hat. Um dies zu vermeiden ist es wichtig, regelmäßig zu speisen und sich auch ordentlich satt zu essen. Das bringt auf Dauer mehr als zu hungern und die eingesparten Kalorien in späteren Heißhungerattacken aufs Doppelte oder Dreifache nachzuholen.
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Das Angebot an Fertignahrungsmitteln wird immer größer. Wo es früher wenigstens nur Soßenwürfel oder Suppenbeutel waren, gibt es kaum noch etwas, dass es nicht schon fix und fertig zu kaufen gibt. Selbst fertiges Rührei im Beutel oder geschälte und geschnittene Kartoffeln sind schon Gang und Gäbe. Doch die fertigen Produkte sparen zwar Zeit, dafür aber nicht an Kalorien und Zusatzstoffen, wie Geschmacksverstärkern, die selbst nur mäßige Rezepturen außerordentlich köstlich erscheinen lassen, von versteckten Fetten und Zucker ganz zu schweigen. Durch die ganzen Zusätze und Verarbeitungen wird die Fertigkost zwar relativ leicht verdaulich, kann aber eben dadurch auch zu Heißhungerattacken führen. Entsprechend sollte man seine Mahlzeiten also am besten selbst und mit frischen Zutaten zubereiten, so weit möglich natürlich.
Was sonst noch das Zunehmen fördert
Neben den bereits erwähnten Faktoren ist es vor allem noch der Mangel an Bewegung, der als echter Dickmacher gilt. Wir fahren mit dem Auto zur Arbeit oder nutzen überwiegend Fahrstühle und Rolltreppen und wenn von einigen der Sport dann noch mit Mord gleichgesetzt wird, war es das meist mit der Bewegung – es werden viel mehr Kalorien zugeführt als verbraucht werden. Hinzu kommt, dass das klassische „Frühstück-Mittagessen-Abendbrot“-Verhalten zunehmend in Vergessenheit gerät und von einem „Man-isst-so-wie-es-passt“ ersetzt werden. Ferner wurde in Untersuchungen auch festgestellt, dass eine eiweiß- und ballaststoffreiche Ernährung die Schlanke Linie fördert, leider zwei Nährstoffe, die in der alltäglichen Nahrung sträflich vernachlässigt werden. Unterm Strich sind jedenfalls die Fette oder Kohlenhydrate nicht alleine die Übeltäter, sondern kommen erst durch unsere falschen Gewohnheiten so richtig zum Zuge. Wer ein paar Pfunde loswerden möchte, sollte daher zuerst am Essverhalten und der Bewegung ansetzen und erst in zweiter Linie auf den eigentlichen Ernährungsplan schauen.
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