Nicht, um auf diesem Weg wenigstens einmal ein Pfund leichter zu werden, sondern zur Bestimmung der Blutgruppe. Der amerikanische Arzt Peter d’Adamo ist nämlich überzeugt, dass sie der Schlüssel zur Verdauung und zur Bekämpfung von Stoffwechselstörungen ist. In seinem Buch „4 Blutgruppen – Die Strategien für ein gesundes Leben“ beschreibt er, dass es von A, B, 0 oder AB abhängt, ob wir zu Übergewicht oder chronischen Beschwerden neigen und dass die Auswahl unserer Lebensmittel sich deshalb nicht nach deren Fett- oder Eiweißgehalt, sondern nach unserer Blutgruppe richten sollte.
Am Anfang war Fleisch und Frucht
Seine ungewöhnliche Theorie führt D’Adamo auf unsere Evolutionsgeschichte zurück und darauf, dass sich die Blutgruppen parallel zum veränderten Essverhalten unserer Vorfahren geändert hätten. Was wir bevorzugen und was wir meiden sollen, um uns angemessen und gesund zu ernähren, verrät uns deshalb das Entwicklungsstadium unserer Blutgruppen-Vorfahren: Am Anfang war die Blutgruppe 0. Die Jäger und Sammler der Frühzeit ernährten sich überwiegend von Fleisch und gesammelten Früchten, dementsprechend reich an Obst, Fleisch und Wurst sollte sich der Speiseplan von Menschen mit dieser Blutgruppe gestalten. Auf Hülsenfrüchte oder Milchprodukte sollten sie größtenteils verzichten.
D’Adamos Theorie der Blutgruppen-Evolution
Als die ersten Menschen sesshaft wurden und sich zu Bauern entwickelten, veränderte sich auch ihre Blutgruppe und A entstand. Viel Gemüse und Getreide prägten ihr Essverhalten, bevorzugt vegetarisch sollte ihre Ernährung aussehen. Stämme, die begannen, Vieh zu züchten (beispielsweise vermehrt in der asiatischen Steppe), verfügten über die Blutgruppe B und verzehrten hauptsächlich Fleisch, Milch und Käse. Gemüse wie Tomaten oder Paprika sollten Menschen mit einem B im Blutspendeausweis daher ebenso meiden wie Getreide. Fehlt noch der Typ AB: Wie sich leicht vermuten lässt, handelt es sich hierbei um einen Mischtypen aus Ackerbauern und Mongolen, der mit einer Kombination beider Ernährungspläne dementsprechend gut zurechtkommt. Menschen mit dieser Blutgruppe sind aber eher selten …
Ernährungswissenschaftler unterstützen die Diät nicht
D’Adamo liefert in seinem Buch Tipps und Rezepte, wie man den Anforderungen der verschiedenen Blutgruppen-Typen mit den heute angebotenen Nahrungsmitteln gerecht wird. Bei Ernährungswissenschaftlern ist seine Blutgruppen-Diät allerdings verpönt: Weder könne evolutionsgeschichtlich eine Entwicklung des Blutes nachgewiesen werden noch seien die empfohlenen Speisepläne zur Bekämpfung von Übergewicht oder Krankheiten geeignet. Im Gegenteil: Die Diät sei als zu einseitig und daher auf lange Sicht sogar als gesundheitsgefährdend zu betrachten.
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