Bisher haben schon einige Plattformen versucht, die virtuellen Medieninhalte zu vereinen und durch die immer komplexer werdenden mobilen Möglichkeiten überall verfügbar zu machen. Kontakte, Adressen, Mails, e-Books, Filme oder Musik, all das sollte auf allen verfügbaren Geräten synchronisiert und zu verwalten sein. Dank iPhone und iPad war Apple gerade dabei, sich die mehr oder weniger alleinige Machtposition in diesen sogenannten Cloud-Services zu sichern. Doch Suchmaschinen-Gigant Google schläft nicht und attackiert mit Google play die Konkurrenz.
Google lässt Dienste verschmelzen
Als direkter Konkurrent zu Apples iTunes begibt sich Google mit seinem neuen Service Google play in das Rennen um die digitale Herrschaft. Mit dem neuen Service stellt der Konzern sämtliche digitale Inhalte an einem Ort im Internet zur Verfügung. Dazu gehören Apps, Musik, Filme, Bücher oder auch Spiele, die künftig von nur einer Quelle allen Rechnern und mobilen Geräten zur Verfügung stehen sollen. Dafür werden bisher getrennte Bereiche des Unternehmens zusammengefasst. Im Einzelnen sind „Google music“ (Google music), der „Google ebookstore“ (Google ebookstore) und der „android market“ zu Google play verschmolzen. Einziger Wehrmutstropfen: Das gesamte Angebot ist in vollem Umfang bislang nur in den USA nutzbar. Entsprechend ist das Angebot aktuell noch in englischer Sprache verfasst und nicht alle Apps und Inhalte können für den deutschsprachigen Raum genutzt werden. Doch das soll sich laut Google so bald wie möglich ändern.
Das Cloud-System setzt sich durch
Google play sieht sich selbst als Entertainmentcenter, das internetbasiert eine Fülle von digitalen Inhalten bereithält. Der Nutzer kann sich dabei von überall, wo er auch Zugriff auf das Internet hat mit seiner Lieblingsmusik, -filmen oder auch -spielen versorgen. Einzige Voraussetzung dafür ist ein gültiges Google-Konto. Auf die Inhalte kann dann mit dem Computer über das Webportal play.google.com zugegriffen werden, mit Android-fähigen Geräten über entsprechende Apps und auch internetfähige Fernseher können das Angebot nutzen. Insbesondere durch die weite Verbreitung mobiler Geräte verspricht man sich einen großen Erfolg mit dem neuen Service. In Deutschland sind bislang nur Apps und Spiele erhältlich, doch sollen die übrigen Inhalte so schnell wie möglich zur Verfügung stehen. Wann genau das sein wird, darüber gab Google noch keine exakten Auskünfte.
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Um auch das Web 2.0 in vollem Umfang zu unterstützen, hat Google play seine Inhalte mit sozialen Kontakten verknüpft. So lassen sich beispielsweise Hörproben von gekaufter Musik direkt an persönliche Kontakte weitergeben, Filmausschnitte versenden oder auch Auszüge aus Büchern an den besten Freund oder die beste Freundin weiterleiten. Über Google+ oder E-Mail können Empfehlungen für verschiedene Inhalte gegeben werden. Das System funktioniert dabei ähnlich, wie das Teilen von Links bei Facebook. Entsprechend kann man sich nicht nur die neueste Lieblingsmusik oder den aktuellen Lieblingsfilm bei dem Service kaufen, sondern die Neuigkeiten in den eigenen Inhalten auch gleich mit Freunden teilen.
Wie die Inhalte bezahlt werden
Digitale Produkte sind an sich ja nichts Neues. Jedoch setzte Google play bislang auf einen eigenen Bezahldienst namens Checkout. Dieser konnte entweder mit Kredit- oder Debitkarte genutzt werden und schränkte den Kundenkreis vor allem beim jüngeren Publikum ein. Um dies zu ändern können Vodafone-Kunden in Deutschland kostenpflichtige Inhalte mittlerweile auch per Telefonrechnung zahlen. Um den Weg für weitere potentielle Nutzer zu ebnen finden derzeit Gespräche mit dem Internet-Bezahl-Riesen PayPal statt. Ob sich künftig auch damit zahlen lässt, wird sich schon bald entscheiden.
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