Jedes Jahr stellen sich die Schulabgänger wohl die gleichen Fragen: Welchen Beruf soll ich ergreifen? Ist meine Jobwahl die Richtige? Im Vorfeld lässt sich dies nur selten für die einzelne Person bestimmen und wie gut oder schlecht die Wahl dann wirklich war zeigt sich erst in späteren Jahren. Für alle aber, die ihre Ausbildung oder ihr Studium bereits hinter sich haben, hat das große Internet-Jobportal Monster.de eine aktuelle Übersicht über die gefragtesten Berufe im Jahr 2012 bereitgestellt. Und wer könnte den Arbeitsmarkt schon besser einschätzen als ein Arbeitsvermittler aus der Praxis? Wer über die entsprechenden Qualifikationen verfügt, kann jedenfalls zwischen vielen attraktiven Arbeitgebern wählen.
Arzt
Ärzte sind auch 2012 wieder gefragt wie eh und je zuvor. Besonders in ländlichen Regionen wird immer wieder von einem Ärztemangel berichtet, für den nicht zuletzt auch die „Ärzteflucht“ ins Ausland verantwortlich ist. Laut Monster.de kommen auf 100 freie Ärzte-Stellen nur 85 zur Verfügung stehende Bewerber. Das Defizit ist derzeit also hoch und wer als Arzt auf Jobsuche ist, sollte keine Probleme haben sogar zwischen den Arbeitgebern wählen zu können. In Hamburg, Berlin und Schleswig-Holstein ist die derzeitige Versorgung mit Ärzten ausreichend, in den übrigen Ländern herrschen traumhafte Bedingungen für arbeitssuchende Mediziner.
Altenpflege
Wer auf der Suche nach einem krisensicheren Arbeitsplatz ist, dürfte relativ zügig in der Altenpflege angelangt sein. Examinierte Fachkräfte haben in diesem Bereich nun auch die besten Chancen auf eine gute Anstellung. Denn nur 42 arbeitssuchende Bewerber kommen derzeit auf 100 freie Stellen. Bereits seit einiger Zeit wird schon in der Öffentlichkeit diskutiert, dass die Bevölkerung Deutschlands immer älter wird und im Verhältnis zu wenig Nachwuchs nachrutscht. Doch was für die Rentenkassen zum Problem wird, ist für die Altenpfleger ein Segen. Denn auch diese haben wie die Ärzte in fast ganz Deutschland eine fast freie Arbeitgeberwahl. Lediglich in Brandenburg sind die Stellen der Altenpflege selten lange offen.
Krankenpflege
Auch die Krankenpfleger und –pflegerinnen haben die besten Aussichten für die Zukunft. Bis zum Januar dieses Jahres dauerte es durchschnittlich 109 Tage, bis eine freie Stelle zur Krankenpflege wieder besetzt werden konnte. Ganz schön lange. Auf 100 gemeldete freie Stellen kommen nur 73 Bewerber. In den östlichen Bundesländern sieht es dabei noch ein wenig besser aus, während in den westlichen schon von einem Fachkräfteengpass gesprochen wird.
IT-Branche
Der Boom der IT-Branche scheint kein Ende zu nehmen und so sind Programmierer, Softwareentwickler und Informatiker auch im Jahr 2012 wieder an allen Ecken und Enden gesucht. Vor allem in den Bundesländern Nordrhein-Westphalen, Baden-Württemberg und in Bayern herrscht bereits ein Fachkräftemangel. Entsprechend kommen auf 100 freie Stellen nur 110 mögliche Bewerber. Die Bundesagentur geht im Übrigen bereits dann von einem Fachkräftemangel aus, wenn auf 100 freie Stellen weniger als 150 Arbeitslose fallen. Somit ist die IT-Branche also deutlich unterbesetzt. Vorwiegend sind hiervon aber die Programmierer und Softwareentwickler betroffen. Für Netzwerktechniker, Berater und IT-Koordinatoren sieht die Lage der freien Stellen nicht ganz so rosig aus.
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Ingenieure
Die Maschinenbau- und Fahrzeugbauingenieure sind im Grunde selten lange auf der Suche nach einer neuen Anstellung. 2012 könnte diese jedoch noch kürzer als ohnehin schon ausfallen. Denn mit nur 81 Bewerbern auf 100 freie Stellen sind die Ingenieure heiß begehrt bei den Arbeitgebern. Lediglich in Schlewig-Holstein besteht nicht so ein großer Bedarf, in allen anderen Bundesländern hingegen schon.
Nicht ganz so schlimm sieht es bei den Elektro-Ingenieuren aus. Hier kommen immerhin 93 Bewerber auf 100 ausgeschriebene Stellen. Das sind zwar mehr als bei den Maschinen- und Fahrzeugbauern, unterm Strich aber dennoch viel zu wenig. Für Ingenieure aus den Bereichen Mechatronik, Energie und Elektro bestehen die besten Chancen auf einen guten Job übrigens in den westlichen Bundesländern, allen voran in Baden-Württemberg, Bayern und Rheinland-Pfalz.
Elektroinstallateure und –monteure
Nicht nur die Akademiker unter den Elektrofachkräften haben dieses Jahr gute Karten auf einen Traumjob, auch die Installateure und Monteure sind gesucht, wie selten zuvor. Nur 57 mögliche Bewerber kommen rein rechnerisch auf 100 freie Stellen – das ist besonders mager. Dieses Jahr haben die Fachkräfte für Elektro bundesweit die besten Chancen auf dem Arbeitsmarkt.
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