Die Altersbestimmung des nackten Mannes stellt Frauen heutzutage vor Herausforderungen. Früher war schon nach einem flüchtigen und vermutlich gar nicht weiter auffallenden Blick klar, ob das Objekt der Begierde ins Beuteschema passt oder nicht. Für erwachsene Frauen kamen nämlich nur Männer in Frage, die behaart waren. Nun ist die Welt komplexer geworden, auch auf dem Markt der Körperhaare. Und Männer sind zwar mitunter erwachsen, aber nicht mehr unbedingt behaart. Sie haben die Nasszelle für sich entdeckt und der Apotheken Umschau sei Dank ist nun auch klar, was sie da wollen: sich rasieren.
Der bedeckende Reiz der kunstvolle Gesichtsbehaarung ist ja schon länger verblasst. Kaum ein Vertreter des männliches Geschlechtes nimmt es noch auf sich, phantasievolle Bartformen zu hegen und zu pflegen. Auch die Nassrasur mit all ihrem nostalgischen Zubehör und dem anhaftenden Zauber ist fast ausgestorben. Nicht aber die Rasur an sich. Heutzutage kann selbst der größte Feind feinmotorischer Handlungen mit Trockenrasierern Haare schnell und relativ unfallfrei entfernen. Und tut es entsprechend auch.
Frauen folgen schon seit Jahren den Empfehlungen des haarlosen Schönheitsideals an Oberlippe, Beinen und unter den Armen. Auch Intimrasuren oder zumindest die haarige Befriedung der Bikinizone ist mittlerweile erste Bürgerinnenpflicht. Und was den Frauen recht ist, ist den Männern zunehmend billig.
Umfrage unter Männern kommt zu erstaunlichem Ergebnis
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Das Zentralorgan des gesundheitsbewussten Deutschen, die Apotheken Umschau, hat der männlichen Rasur eine repräsentative Umfrage gewidmet und Erstaunliches zu Tage befördert. Altersübergreifend rasieren sich 30 Prozent der Männer nicht mehr nur im Gesicht. Wobei der Anteil der Rasierwilligen unter den Männer zwischen 14 und 29 Jahren am größten ist. Jeder zweite aus dieser Altersgruppe rückt auch anderen Haaren regelmäßig zu Leibe, bevorzugt denen in der Achsel. Es folgt der männliche Intimbereich. Etwas über 20 Prozent der jungen Männer kann auch Haaren an Brust und Bauch nichts abgewinnen und nimmt daher den Rasierkampf gegen sie auf. Nur in einem Bereich geben sich die rasierenden Männer noch archetypisch – an ihre Beinbehaarung lassen sie nichts oder fast nichts kommen. Was bei Frauen mittlerweile als völlig unschicklich gilt, ficht Männer nicht an. Nur knapp zehn Prozent der befragten Männer stören sich an zugewachsenen Beinen und rasieren, wachsen oder epilieren diese.
Sollten einigen Männern die Rasurgewohnheiten der Geschlechtsgenossen bislang verborgen geblieben sein, jetzt wissen es alle. Denn das oft belächelte kostenlose Magazin aus der Apotheke hat eine erstaunliche Auflage: das Doppelte von stern, Spiegel, Bunte und Focus zusammen! Rund 20 Millionen Leser erfahren zweiwöchentlich Neues aus der preisgekrönten Redaktion. So ist damit zu rechnen, dass in Zukunft noch mehr Männer das Badezimmer mit ihrer Anwesenheit beehren werden – um sich zu rasieren.
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