Ist die Rede von japanischen Spezialitäten, fallen einem meist herzhafte Speisen wie Sushi, Sashimi oder Reis- und Nudelgerichte ein. Wer sich jedoch näher mit japanischen Süßspeisen beschäftigt, erntet fragende Blicke oder stößt auf süßen Bohnequark oder Grüntee-Eis. Das klingt nicht nur gewöhnungsbedürftig, im Fall der von Gelatine umrahmten Bohnepaste sieht es auch so aus. Lohnt es sich, die japanischen Desserts einmal auszuprobieren oder sollte man es besser bei den Hauptgerichten belassen?
Melonpan – Brot und Melone
Bei dem beliebten Süßgebäck handelt es sich gewissermaßen um Melone im Brotteig, die noch einmal von knusprigem Keksteig umhüllt wird. Die Ursprungsversion dieser Süßspeise imitierte jedoch lediglich das Aussehen einer Cantaloupe-Melone, während dem Teig mittlerweile tatsächlich Melonenfruchtfleisch beigefügt wird.
Das, was nach Melone aussieht, muss allerdings nicht zwangsläufig Melone enthalten, denn Melonpan ist zugleich nur mit Schokoladen- oder Karamellstückchen erhältlich. Das Rätsel der Süßspeisen, die mit „Pan“ enden, lässt sich hier auch gleich lüften: „Pan“ bedeutet übersetzt „Brot“ – vermutlich ein Lehnwort aus dem Italienischen.
Bohnen süß oder herzhaft – auf die Verarbeitung kommt es an
Eine große Rolle in der japanischen Küche spielen Bohnen, doch liegen – je nach Art der Zubereitung – Welten zwischen dem fertigen Gericht. Ist die Rede vom Bohnenquark, ist damit schlicht und ergreifend Tofu gemeint.
Tofu ist nicht nur vegetarischer und proteinreicher Fleischersatz, der gebacken, gedünstet oder gebraten werden kann. Mit Honig, Sirup oder Früchten garnierter Seidentofu – dessen Konsistenz an Pudding erinnert – wird ebenso gerne zum Nachtisch gereicht.
Matcha – Das grüne Wunder aus Japan
Die Azukibohnenpaste – eine Paste aus Roten Bohnen – ist hingegen Bestandteil vieler Süßspeisen und Kuchen. Die Vorstellung, dass Kuchen, Brote, Crêpes oder Desserts gekochte, zerquetschte und kräftig gesüßte Bohnenpaste beinhalten, ist gewöhnungsbedürftig. Wer dem Geschmack mutig auf den Grund gehen möchte, kann Anpan – einen mit Bohnenpaste gefüllten Weißbrotsnack – oder Mondkuchen probieren.
Grüntee-Eis kühlt auch den westlichen Gaumen hervorragend
Westliche Gaumen oder Menschen, die kulinarisch nicht ganz so aufgeschlossen sind, nähern sich den japanischen Süßspeisen vielleicht am besten mit Grüntee-Eis. Exotische Zutaten sind hierfür nicht nötig und die japanische Eisspezialität lässt sich kinderleicht in der eigenen Küche herstellen. Einfach einen Becher steif geschlagene Schlagsahne mit einem Esslöffel Zucker und einem Teelöffel frisch zubereitetem Vanille-Grüntee vermengen und für gut drei Stunden im Eisfach gefrieren lassen – fertig ist der sahnige Eisgenuss.
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