Mit dem europaweit größten innerstädtischen Projekt „HafenCity“ hat Hamburg im Jahre 1997 ein Projekt ins Leben gerufen, durch das im Hafen ein neuer, kompletter Stadtteil entstehen soll. Bis zum Jahre 2025 soll das Projekt abgeschlossen sein und mit einer Fläche von 157 Hektar eines der markantesten Stadtgebiete in Wasserlage weltweit werden.
Die Vision eines neuen Stadtteils im Hafen
Zwischen der Speicherstadt und der Elbe entsteht in Hamburg ein Stadtteil, der die Hamburger Innenstadt bis zum Jahr 2025 um ganze 40% erweitern soll. Ein gigantisches Vorhaben also, das neben einem verdichteten, urbanen Wohnen auch Dienstleistungen, Kultureinrichtungen, Freizeit, Tourismus und Handel bieten soll. Und schon heute, rund 15 Jahre nach der ersten Vision des neuen Stadtteils, gilt die HafenCity als weltweites Vorzeigeprojekt der sogenannten Waterfrontprojekte. Die Waterfront ist ein moderner Begriff aus der Stadtplanung und bezeichnet die Stadtteile am Ufer größerer Gewässer. Während diese bislang eher mit alten Fabrikhallen und Docks bestückt waren, sollen innovative Wohnsiedlungen entstehen. Derartige Bauvorhaben sind zwar enorm teuer, durch modernste Planung aber auch nachhaltig und vor allem auch eine angemessene Lösung des Wohnraumproblems in großen Städten. So entstehen also ganze Gebiete an Gewässern, die vielen neuen Bürgern Platz bieten werden.
Die Entwicklung der HafenCity
Wie gigantisch das Projekt im Hamburger Hafen wirklich ist, zeigen alleine die geplanten Investitionssummen, die sich von öffentlicher Seite aus auf rund 2,4 Milliarden Euro belaufen. Hinzu kommen rund 8 Milliarden Euro aus privaten Investitionen. Große Summen also, die ein Höchstmaß an Organisation und Planung erfordern. Um dies zu gewährleisten wurde im Jahre 1997 eigens für das Projekt die Gesellschaft für Hafen- und Standortentwicklung Hamburg, kurz GHS, gegründet, die seit 2004 unter dem kürzeren Namen HafenCity Hamburg GmbH firmiert. Die einhundertprozentige Tochterfirma der Stadt Hamburg verwaltet in erster Linie das „Sondervermögen Stadt und Hafen“, sowie die Grundstücke im Gebiet des Hafens. Der Erlös aus dem Verkauf der Grundstücke soll übrigens in Brücken, Kais, Straßen, Parks und Promenaden einfach wieder zurück in das neu entstehende Hafengebiet fließen. Weiterhin übernimmt die HafenCity Hamburg GmbH die Planung der Waterfront, die Vorbereitung, den Bau öffentlicher Räume, vertragliche Angelegenheiten und Öffentlichkeitsarbeit, sowie Kommunikation, kurzum alles Wichtige, um das Projekt zum Laufen und zum erfolgreichen Abschluss zu bringen.
Der Fokus auf der Umwelt
Die neue HafenCity soll allerdings nicht nur zum Dreh- und Angelpunkt seiner neuen Anwohner werden, sondern auch dabei helfen die Klimaschutzziele der Stadt Hamburg nachhaltig zu sichern. So entspricht schon das Vorhaben selbst dem sogenannten „Brownfield Development“, bei dem brachliegendes Gebiet dekontaminiert und saniert wird, um es effektiv nutzen zu können. Damit die Fläche des Hafengebietes voll ausgenutzt werden kann, wird es Parkplätze fast nur unterirdisch geben. Die gesamte Stadtstruktur soll dabei nachhaltig ausgerichtet sein und kurze Wege auch in die Innenstadt garantieren. Die U-Bahn soll noch im Herbst 2012 an die HafenCity angebunden werden. Wo das Klima geschützt werden soll, spielt natürlich auch die Wärme eine Rolle. Die Hafenstadt wird daher CO2-schonend „beheizt“. Die Häuser werden von Grund auf klima- und energiefreundlich gebaut und erhalten den Großteil ihrer Energie aus Fernwärme, Solarenergie und Brennstoffzellen.
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Bis heute leben etwa 1.700 Menschen in der neuen, noch unfertigen HafenCity, die schon jetzt etwa 8.400 Arbeitsplätze von 300 ansässigen Unternehmen bietet. Damit wurde der Hauptplan aus dem Jahre 2000 bisher etwa zur Hälfte umgesetzt. Diese auch als Masterplan bezeichnete Projektplanung wurde im Jahr 2010 noch einmal überarbeitet und der Öffentlichkeit zur Diskussion vorgelegt. Und ganz offensichtlich ist die Bevölkerung mit der Entwicklung zufrieden. Denn anhand des neuen, überarbeiteten Masterplans wird der östliche Teil der HafenCity wie geplant umgesetzt werden. Wer in Zukunft also plant, sich in der attraktiven Waterfront-Stadt niederzulassen, sollte rechtzeitig die Augen offen halten. Denn lange werden die Wohnungen an der Elbe sicherlich nicht leer stehen.
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