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Reptilien:

Bartagamen – Kleine Echsen für große Tierliebhaber

Bartagamen haben in den letzten Jahren an Beliebtheit zugelegt. Die kleinen Echsen sind pflegeleicht, und wie alle Reptilien aber auch etwas exzentrisch.

Bartagame als HaustierAuf der Suche nach dem perfekten Haustier fallen vielen Menschen zuerst die Klassiker Hund, Katze und Kaninchen ein. Doch auch jenseits der Säugetierschiene gibt es für Leute, die ihr Heim mit Tieren teilen wollen, jede Menge abenteuerliche neue Hausgenossen und Freizeitgefährten zu entdecken. Zunehmender Beliebtheit erfreuen sich derzeit jene entzückenden kleinen australischen Drachen, die unter dem Namen „Bartagamen“ in vielen Tierhandlungen auf ein neues Zuhause warten. Wer es eher echsenhaft exotisch mag, wird sich in diese niedlichen Leguane mit dem nicht so wirklich wehrhaften „Stachelkleid“ sofort verlieben. Doch Achtung: Auch Echsen können ziemlich exzentrisch sein. Und wählerisch sowieso.

Wie mögen es die Bartagamen?

Ein ausreichend großes und lichtdurchflutetes Terrarium mit einer freundlich sonnigen Wärmequelle und mit vielen Möglichkeiten, um sich zu verstecken, macht allen Bartagamen Freude. Außerdem wünschen sich Bartagamen reichlich feinen reinen Sand, in dem sie nach Herzenslust rumwühlen dürfen. Bartagamen trinken ab und zu gerne mal einen Schluck frisches Wasser, obwohl sie den Großteil der von ihnen benötigten Feuchtigkeit über ihre bevorzugte Leibspeise zu sich nehmen: Lebende Heuschrecken. Und hier lauert die erste Hürde für potenzielle Bartagamenfans. Denn wer die Vorstellung, lebende Heuschrecken als weitere Untermieter erst dulden und dann auch noch eigenhändig verfüttern zu müssen, nicht gut erträgt, der sollte besser die Finger von den putzigen kleinen Leguanen lassen. Da nützt es auch nicht viel, dass die meisten Bartagamen sich auch schon mal gerne das eine oder andere frische Küchenkraut (beispielsweise saftige Basilikumblätter) schmecken lassen.

Unterhaltungswert ist Ansichtssache

Bartagamen können stundenlang völlig reglos in der gleichen Position und dabei durchaus auch in akrobatisch anmutenden Körperhaltungen verharren. Sie können aber auch durchaus die Sau rauslassen, und dann entweder das eigene Terrarium mal kurz umräumen, oder im Wohnzimmer die Wände hochgehen. Man weiß nie so ganz genau, wonach ihnen der Sinn steht, wenn sie nicht gerade ganz offensichtlich den Schlaf des Gerechten schlafen. Darum ist es meist spontane Glückssache für Herrchen oder Frauchen, ob ihnen ihr Tierchen gerade eine Zen-Meditation oder eine Zimmerjagd anbietet. Allerdings haben Bartagamen, wie die meisten anderen zu Streichen aufgelegten Haustiere auch, ein untrügliches Gespür dafür, womit sie ihre Menschen gerade am ehesten auf die Palme bringen könnten.

Sind Bartagamen Streicheltiere?

Echsen: der kleine Leguan - die BartagameSie können es sein, wenn sie ihre Menschen kennen, und wenn sie sich gut und sicher gehandhabt fühlen. Das Gottvertrauen, mit dem komplett entspannte Bartagamen in den Händen ihrer Besitzer buchstäblich dahin schmelzen, hat etwas ebenso Berührendes wie Beglückendes. Haben die Bartagamen allerdings an ihrer Behandlung etwas auszusetzen, dann werden sie unruhig und suchen das Weite. Sollten sie dieses dann allerdings nicht beizeiten finden, bringen sie ihren Unmut und ihr Unwohlsein auch schon mal rektal zum Ausdruck. Das darf man dann als Mensch echt beschissen finden. Um es abschließend noch einmal klar und deutlich zu sagen: Vor Kindern und vor Leuten ohne „Feeling“ sollte man seine Bartagamen unbedingt und ausnahmslos beschützen.

Was ist, wenn ich in Urlaub fahren will?

Die Bartagamen sind bei diesem Problem wahrscheinlich die pflegeleichtesten Tiere, die man sich vorstellen kann. Denn wenn die Ferienreise ansteht, muss man bei diesen genügsamen Echsen lediglich auf die nächste natürlich erfolgende gründliche Darmentleerung warten. Ist der Leguan dann leer, wird er einfach artgemäß auf eine Temperatur runtergekühlt, die ihn in eine Schlafstarre legt. Solcherart fachkundig ruhig gestellt, können Bartagamen mehrere Wochen ohne weiteres und ohne „Wartung und Pflege“ im Terrarium auf die Rückkehr ihrer Besitzer warten. Dann werden die kleinen „Dornröschen“ einfach wieder auf biologische Betriebstemperatur gebracht, und anschließend mit einer leckeren Heuschrecke beköstigt.

Fazit

Wer ein kuscheliges Haustier zum rumtollen, zum knuddeln oder zum mit ins Bett nehmen sucht, der wird mit Bartagamen bestimmt nicht warm werden. Wer sich allerdings von dem faszinierenden Wechsel zwischen buddhistischer Gelassenheit und urweltlichem Ungestüm mitreißen lassen möchte, während es die Exzentrik dieser fremden Lebensform zu achten gilt, der wird mit diesen wunderhübsch anzuschauenden australischen Ureinwohnern gewiss eine gute Wahl treffen. Und viele Jahre lang Freude an den kleinen Drachen haben können.

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