Der Brustkrebs – in der Fachsprache auch Mammakarzinom genannt – ist in Europa die weitaus häufigste Krebsart bei Frauen.
Gleichzeitig ist er der häufigste bösartige Tumor der Brustdrüse beim Menschen. Er ist für 28 Prozent aller neuen Krebserkrankungen in Deutschland verantwortlich, und ca. 10 Prozent aller Frauen erkranken irgendwann im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs.
Mögliche Ursachen für Brustkrebs
Etwa fünf Prozent der Brustkrebserkrankungen sind erblich bedingt. Neben der familiären Vorbelastung erhöhen Übergewicht, intensiver Zigarettenkonsum und Alkoholmissbrauch das Erkrankungsrisiko. Auch Frauen, die hormonhaltige Medikamente gegen Wechseljahresbeschwerden nehmen, sowie Frauen mit früher Regelblutung und später Menopause erkranken überdurchschnittlich oft an Brustkrebs.
Dagegen haben Frauen, die früh Kinder bekommen und lange stillen, ein niedrigeres Risiko. Ob die Antibabypille das Risiko erhöht, ist vom eingesetzten Präparat sowie der Dosis abhängig und kann daher nicht pauschal beantwortet werden
Mehrere Faktoren, die oft als Krankheitsauslöser genannt wurden, konnten in medizinischen Untersuchungen nicht nachgewiesen werden: So erhöhen weder Schwangerschaftsabbrüche noch Brustimplantate oder das Tragen von Büstenhaltern das Risiko an Brustkrebs zu erkranken. Auch ein Virus, das Brustkrebs auslöst, konnte bislang nicht gefunden werden
Vorbeugung und Früherkennung von Brustkrebs
Zur Vorbeugung von Brustkrebs empfehlen sich die allgemeinen Vorbeugungsmaßnahmen gegen Krebserkrankungen, wie sie von der deutschen Krebsgesellschaft vorgeschlagen werden. Zur Früherkennung gibt es zwei unterschiedliche Methoden: Selbstuntersuchung, die jede Frau ein Mal monatlich durchführen kann und Mammographie. Während die Sinnhaftigkeit der Selbstuntersuchung in einzelnen Studien angezweifelt wird, ist die Mammographie als Möglichkeit der Früherkennung allgemein anerkannt.
Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?
Die Schulmedizin bietet mehrere unterschiedliche Therapieverfahren, die bei Brustkrebs meist in Kombination angewandt werden: Operationen, Zytostatika-, Hormon- und Strahlentherapien. Im Falle einer Erkrankung wird die am besten geeignete Therapie von einer Gruppe von Fachleuten gemeinsam geplant.
Onkologen, Radiologen, Strahlentherapeuten und Pathologen sowie eventuelle andere Spezialisten besprechen in einer „Tumorkonferenz“ das sinnvollste Vorgehen. Im Idealfall wird dabei die Patientin in alle Entscheidungsprozesse mit einbezogen.
Bei der Therapie versucht man, möglichst im Frühstadium die komplette Heilung zu erreichen und arbeitet im Falle von Metastasenbildung daran, die Lebenserwartung so weit wie möglich zu erhöhen. Im Spätstadium steht die Linderung der durch die Erkrankung hervorgerufenen Beschwerden im Vordergrund.
Bei Operationen versuchen die Ärzte meist, die krankhaften Zellen zu entfernen und gleichzeitig die Brust zu erhalten. Letzteres ist heute bei ca. 60 bis 70 Prozent der Patientinnen möglich. Im Anschluss an die Operation erfolgt in der Regel eine unterstützende Behandlung, wobei hier vor allem Chemotherapie, Bestrahlung und antihormonelle Therapien – oft auch in Kombination – eingesetzt werden.
Im fortgeschrittenen Stadium, wenn von einer Heilung nicht mehr ausgegangen werden kann, gilt das Hauptaugenmerk der Mediziner der möglichst umfassenden Verhinderung von Schmerzen, meist werden dabei Opiate eingesetzt.
Gibt es alternative Heilmethoden?
Alternative Heilmethoden gibt es natürlich auch bei Tumorerkrankungen. Wegen der hohen Risken einer Brustkrebserkrankung ist es jedoch kaum ratsam, mit unterschiedlichen Behandlungsmethoden zu experimentieren. Selbsthilfegruppen oder Diskussionsforen im Internet können hier zwar zusätzliche Informationen liefern, dennoch liegt die Entscheidung immer bei einem selbst.
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