Andere Länder, andere Tischsitten – Gutes Benehmen bei Tisch

Wir werden bei Tisch getrimmt von Kindesbeinen an: „Ellenbogen vom Tisch, schlürf die Suppe nicht so, Kartoffeln schneidet man nicht mit dem Messer, der Teller wird leer gegessen“. Und wenn wir dann endlich brav gelernt haben, wie man sich bei Tisch benimmt, reisen wir ins Ausland – und blamieren uns.

Wer sich als Gast in fremden Ländern nicht als ungehobelt oder gar unhöflich präsentieren möchte, ist gut beraten, sich mit den grundlegenden Tischregeln der jeweiligen Nation vertraut zu machen.

Oh lala, la France!

Wir brauchen nicht weit zu reisen, um auf die ersten Unterschiede zu stoßen. Natürlich haben wir uns dem Mutterland der feinen Küche angepasst und servieren zu Salat oder Suppe das Heiligtum der Franzosen: das Baguette.

Aber kommen Sie auf keinen Fall auf die Idee, von der Stange Scheiben abzuschneiden. Baguette wird von Hand gebrochen und nichts anderes! Ansonsten müssen Sie kunstvoll mit Messer und Gabel hantieren und bitte daran denken, dass Salat auf dem Teller nicht zerteilt, sondern gefaltet wird, es dafür aber selbst den Hähnchenschenkeln mit dem Messer an den Kragen geht.

Gut gedreht ist halb gegessen in Italien

Was dem Franzosen das Baguette, sind dem Italiener die Spaghetti! Die Sitte, die langen Nudeln mit der Gabel im Löffel zu drehen, haben einzig und allein wir Deutschen erfunden. Vergessen Sie den Löffel und lassen Sie um Himmels willen das Messer aus der Hand. Ein Italiener benutzt zum Spaghettiessen eine Gabel und sonst nichts. Pasta, nein, basta!

In Indien ist links nicht gleich rechts

In Indien und anderen asiatischen Ländern gibt es wenig Probleme mit dem Werkzeug bei Tisch: Gegessen wird ausschließlich mit der Hand. Wenn Sie das als unhygienisch ansehen, werden Sie sich wundern, für wie unrein uns die Inder mit unserem flegelhaften Benehmen halten.

Bei Tisch dürfen Sie in Indien zum Essen und Greifen nämlich ausschließlich die rechte Hand verwenden. Die linke ist beim Toilettengang im Einsatz und gilt daher unrein – auch wenn Sie sie selbstverständlich gewaschen haben.

Genug ist zu wenig in Russland!

Sie sind satt und fertig? Fein, dann noch brav den Teller leerputzen – es sei denn, Sie sind gerade in Russland. Hier gilt ein leerer Teller als unhöflich, denn Sie signalisieren dem Koch dadurch, dass er nicht genug zubereitet hat. Also immer einen kleinen Rest auf dem Teller zurücklassen und alle sind glücklich!

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