Komplexe Erkrankungen erfordern komplexe Behandlungen und viele Medikamente. Sicher? Denn je nach Schwere und Art der Krankheit, kann auch schon die Umstellung der Lebensweise, genauer eine ausgesprochene Ernährungstherapie hilfreicher sein als der Chemiecocktail vorm Frühstück.
Warum eine Ernährungstherapie?
Leidet man erst einmal an chronischen Erkrankungen wie Bluthochdruck oder Diabetes, dann ist die ärztliche Behandlung, die meist von Medikamenten begleitet wird unumgänglich. Doch sollte man sich nicht alleine auf die Arzneimittel verlassen, sondern möglichst die Gesundheit mit der Lebensweise unterstützen. Denn in der Praxis ist es keine Seltenheit, dass sich mit der Diagnose einer Krankheit nur wenig bis nichts an der Ernährung ändert, sondern diese lediglich um chemische Wirkstoffe ergänzt wird, dank derer sich die Symptome der Erkrankung dann im Zaum halten lassen. Mit einer aktiven Ernährungsumstellung ließen sich aber vielleicht sogar noch die Ursachen der Krankheit bekämpfen und wieder ein normales Leben ohne Tabletten führen. Um die Ernährung optimal auf eine Krankheit einzustellen, sollte unbedingt ein spezialisierter Ernährungsberater aufgesucht werden. Einige Tipps haben wir aber schon hier für Sie zusammengetragen.
Ernährung bei Bluthochdruck
Langfristiger Bluthochdruck kann zu gefährlichen Gefäßerkrankungen führen und ist sehr häufig Folge einer schlechten Ernährung und Lebensweise. Übergewicht, Rauchen, zu viel Kaffee, Alkohol oder Stress treiben den Blutdruck in die Höhe. Hinzu kommt eine zu kochsalzhaltige Ernährung und für das höhere Alter wird die Blutdruckpille schon fast zur Gewissheit. Das müsste aber nicht sein. Viel Bewegung, salzarme Mahlzeiten und die Reduktion von Übergewicht können schon ausreichen, den Blutdruck wieder auf ein normales Maß zu senken und die Einnahme von Tabletten überflüssig zu machen. Natürlich ist die Umstellung der Lebensweise nicht einfach, aber es lohnt sich. Ein weiterer unterschätzter Faktor bei Bluthochdruck ist außerdem die Wahl des Mineralwassers. Auch hier lohnt sich eine kleiner Aufpreis für ein qualitatives und vor allem natriumarmes Wasser.
Schutz vor Darmkrebs
Der Darm muss alles, was wir zu uns nehmen verarbeiten. Neben dem erblichen Faktor sind der Darmkrebs und auch andere schwere Darmerkrankungen oftmals Folge einer falschen und ungesunden Ernährung. Ist es dann zu spät und es liegt eine Darmkrankheit vor, führt kein Weg an einer gravierenden Ernährungsumstellung vorbei. Warum also nicht schon frühzeitig den Darm schonen und die Ernährung schon verbessern, so lange die Darmflora noch gesund ist? Eben, denn die beste Ernährungstherapie für den Darm ist eine langfristige gute Ernährung. Dazu ist es wichtig, ausreichend Ballaststoffe zu verzehren, genug zu trinken und auf weniger Fett, aber dafür gesünderes in Form von ungesättigten Fettsäuren zu achten. Alkohol sollte auf ein Mindestmaß reduziert werden, da auch dieser im Verdacht steht das Risiko auf Enddarmkrebs zumindest zu erhöhen.
Gut für den Magen
Der Magen ist an sich relativ robust und wartet mit seiner Säure selbst mit schweren Geschützen auf. Dennoch ist er natürlich nicht vollkommen unempfindlich und lässt sich über die Nahrung positiv beeinflussen. Vor allem das Magengeschwür kann viele Ursachen haben, einige davon lassen sich aber direkt steuern. So sind viel Alkohol oder viel Kaffee ein hoher Risikofaktor an einem Geschwür zu erkranken. Ebenso können Nikotin und psychische Faktoren wie Stress oder Depressionen für ein Magengeschwür verantwortlich sein. Was hingegen schützend wirkt, sind mehrfach gesättigte Fettsäuren, wie sie zum Beispiel in fettem Fisch vorkommen. Ein negativer Einfluss von Gewürzen, auch solchen mit besonderer Schärfe, konnte im Übrigen noch nicht nachgewiesen werden.
Mit Fett gegen Rheuma
Bestimmte Fettsäuren sind sprichwörtliches Gift sofern man an Rheuma erkrankt ist. Ungesättigte Omega-3-Fettsäuren aus dem Fisch hingegen können die Beschwerden lindern. Experten empfehlen sogar zwei Mal pro Woche fettreichen Fisch zu essen. Dies könnte das Krankheitsbild insgesamt verbessern. Von Thunfisch sollte man allerdings absehen, so enthält dieser große Mengen der Arachidonfettsäure, die sich negativ auf rheumatische Krankheiten auswirkt. In noch größeren Mengen ist diese Fettsäure in Schweineschmalz, Schweineleber und Eiern enthalten, die ebenso von Rheumatikern gemieden werden sollten.
Wie soll man das alles nur unter einen Hut bekommen?
Häufig heißt es, das bestimmte Nahrungsmittel gesund bei einer bestimmten Erkrankung sind, aber ungesund für eine bestimmte andere. Manche Wirkstoffe von Lebensmitteln können in Maßen förderlich sein, in zu großen Mengen hingegen aber schädlich. Zugegeben, bei all den Erkenntnissen in der Ernährungswissenschaft ist es schwierig das richtige Maß zu finden und sich wirklich rundum perfekt zu ernähren. Doch die Perfektion ist nicht das ausschlaggebende. Natürlich kann man an einem Tag gar nicht alles verzehren, was in irgendeiner Form irgendeiner Erkrankung vorbeugt, aber man kann versuchen, eine offensichtlich ungesunde Lebensweise zumindest soweit zu verbessern, dass man die eigene Gesundheit auch für das höhere Alter nicht aktiv gefährdet. Fast jeder weiß, dass das nicht immer so leicht ist und teilweise an Höchstmaß an Disziplin erfordert, doch auch das Schwach werden ist keine Schande. Erlauben Sie sich deshalb auch ruhig einmal etwas ungesundes, wenn es dem Seelenfrieden dient, aber ernähren Sie sich in der Gesamtheit bewusst und die Gesundheit wird es Ihnen danken.
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