In einer Demokratie haben die Menschen das Recht auf eine umfassende und vor allem auch unverfälschte Bildung. Dieses Recht ist nicht nur passiv im Grundgesetz verankert, sondern wird auch von staatlicher Seite aktiv gefördert. Zum einen durch Publikationen und Veranstaltungen der Bundeszentrale für politische Bildung, zum anderen natürlich durch die Schulpflicht und andere freiwillige Einrichtungen, wie die Volkshochschule zum Beispiel. Besonderes Augenmerk soll an dieser Stelle aber die Bundeszentrale bekommen, die um die politische Bildung der Bürger bemüht ist.
Was versteht man eigentlich unter politischer Bildung?
Schlägt man den Begriff der politischen Bildung in einem Lexikon nach, so findet man Angaben darüber, dass diese Ihre Wurzeln in der Politikwissenschaft, Geschichtswissenschaft, sowie in der Pädagogik findet. Die politische Bildung dient dem Erkennen von Zusammenhängen in politischen Angelegenheiten, soll die Demokratie verinnerlichen und verankern, Toleranz und Kritikfähigkeit ausbilden und nicht zuletzt auch die Menschen zu aktiven Bürgern machen, die sich an Gesellschaft und Politik beteiligen. Die stetig sinkenden Wahlbeteiligungen sprechen jedoch eine andere Sprache und erwecken den Anschein, dass die theoretischen Absichten der politischen Bildung nicht ganz so zu fruchten scheinen. Das ist natürlich schade, doch wird der schwarze Peter für die Ursachen eines allgemein mangelnden politischen und gesellschaftlichen Interesses häufig dem Staat zugeschoben. Gewiss ist das deutsche Bildungswesen nicht gerade als optimal zu bezeichnen, doch bietet der Staat einige Möglichkeiten sich auch außerhalb der Schule umfassend politisch zu bilden. Nur werden solche Angebote erschreckend wenig genutzt.
Die Bundeszentrale für politische Bildung
Auf der Internetseite der Bundeszentrale für politische Bildung steht dem interessierten Bürger eine Reihe von Möglichkeiten zur kostenlosen beziehungsweise kostengünstigen politischen Bildung zur Verfügung. Zu den kostenlosen Inhalten der Seite www.bpb.de zählen beinahe unerschöpfliche Informationen rund um Politik und Gesellschaft. Einfache Begriffe lassen sich in diversen auf der Seite integrierten Lexika wie dem Pocketlexikon für Politik, dem Fischer Weltalmanach oder auch dem Duden Recht nachschlagen. Hinzu kommen Artikel aus aktuellen oder geschichtlichen Themen rund um die Politik und Gesellschaft, sowie unzählige Zahlen, Daten und Fakten, Infografiken und sogar einigen Quizmöglichkeiten, um sein grundsätzliches Wissen zum Thema zu prüfen.
Eine Besonderheit der Bundeszentrale für politische Bildung ist zudem die Möglichkeit aus über 1000 gedruckten Publikationen zu wählen. Die Bücher können direkt auf der Seite der Bundeszentrale erhältlich und kosten lediglich eine kleine Unkostenpauschale, die von Art und Umfang der Publikation abhängt. Thematisch gibt es keine Grenzen und neben der riesigen Auswahl an Büchern sind auch CDs, Filmhefte oder gar einige Spiele vorhanden, die vor allem Kindern den Umgang mit politischen und gesellschaftlichen Problemen erleichtern können. Unter Veranstaltungen sind eine Vielzahl interessanter Kongresse, Seminare oder auch Studienreisen im Angebot, die ebenso breite Interessensgebiete abdecken. Doch wo auch immer Informationsbedarf besteht, kann man bei der Bundeszentrale einfach zugreifen.
Die Gefahren im Netz
Natürlich ist die Bundeszentrale für politische Bildung gerade im Internet bei weitem nicht die einzige Möglichkeit sich politisch zu bilden, dafür aber eine Quelle mit den vermutlich geringsten Fehlern in der Darstellung. Denn besonders solche Fehler sind eine wachsende Gefahr im Internet, der man sich ständig gegenüber sieht. So kann ein kleiner Zahlendreher oder ein kleines Missverständnis in der Darstellung historischer Ereignisse kurzerhand die Geschichtsschreibung verfälschen und unterm Strich zu falschem Wissen führen. Vor allem Eltern sollten daher darauf achten, dass Ihre Kinder ihr nicht zu unterschätzendes Internet-Wissen ausschließlich aus seriösen Quellen – wie eben der BpB – beziehen.
Ein weiterer Aspekt der Gefahren im Netz wenn es um politische Bildung geht sind natürlich gezielte Desinformationen verschiedener Interessengruppen. Dieser Gefahr sieht sich entsprechend jeder Nutzer ausgesetzt, doch gibt es hierbei kein Patentrezept, sondern lediglich den gesunden Menschenverstand, anhand dessen fragwürdige Inhalte durch zweite oder dritte Quellen zu überprüfen wären. Dabei spielt es keine Rolle aus welcher Richtung die zweifelhaften Informationen kommen, denn sind diese falsch, kann auch die noch so löbliche Absicht nichts daran ändern.
Politik geht uns alle an
Selbstverständlich muss niemand das gesamte Personal des Bundestages mit Vor- und Zunamen benennen können, doch sollte jeder in seinem eigenen Interesse über die Grundzüge der Politik Bescheid wissen. Denn worauf man als letztes Vertrauen sollte, sind die meist leeren Versprechen der Parteien kurz vor wichtigen Wahlen. Wer aber genau weiß wie der Hase läuft, wird sich zukünftig auch nicht mehr so leicht täuschen lassen und gewissenhaft das Privileg der Wahlen nutzen, wenn es um unser aller Zukunft geht.
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