Doch was bedeutet Minimalismus eigentlich genau und wie lässt er sich in den Alltag integrieren?
Die Vereinfachung des Lebens
Der Minimalismus steht für das Bestreben, den Alltag zu entschleunigen und zu verschlanken. Soziologen erklären diesen Trend mit dem zunehmenden Stresspotenzial, dem jeder einzelne ausgesetzt ist.
Das Streben nach Minimalismus entspringt demnach dem verständlichen Wunsch, das immer komplexer werdende Leben überschaubarer zu gestalten, denn das lindert Stress und stärkt die Selbstbestimmung. Ziel der Minimalisten ist es, sich den Blick fürs Wesentliche zurückzuerobern.
Machen Statussymbole wirklich glücklich? Worauf kommt es dem Einzelnen im Leben wirklich an? Auf volle Schränke? Auf die Anhäufung von Prestigeobjekten oder auf ein erfülltes Leben und bereichernde Sozialkontakte?
Was genau Minimalismus bedeutet, muss jeder für sich selbst klären und es ist nicht zwangsläufig nötig, dem Konsum gänzlich zu entsagen. Wichtiger ist es, bewusste Entscheidungen an die Stelle des gedankenlosen Konsums zu setzen.
Als einer der Vorreiter des Minimalismus-Trends gilt der Amerikaner Leo Babauta, dessen Blog www.zenhabits.net gespickt mit praktischen Tipps und inspirierenden Texten ist.
Verringern der Reizüberflutung
Minimalismus ist auch beim täglichen Medienkonsum eine Notwendigkeit, wenn mans genau bedenkt. Gute 12 Stunden verbringt der Mensch pro Tag damit, sich aus einem Wust von Informationen die für ihn jeweils relevanten herauszufiltern.
Vom Radio-Dauerdudeln über die Schlagzeilen in der Zeitung, Werbeplakate bis hin zu Online-Werbebannern schreit alles: Ich bin wichtig! Sogar der Nachwuchs sieht sich täglich einer wahren Entertainmentflut ausgesetzt. Der Fernseher läuft beim Essen, die Musik dudelt während der Hausarbeiten und zum Einschlafen gibt es auch noch ein Hörspiel. Phasen, in denen der elektronische Zeitvertreib mal Pause hat, gibt es für viele Jugendliche kaum noch.
Erziehungswissenschaftler empfehlen daher, bei den Kindern konsequent und so früh wie möglich auf eine reizarme Umgebung zu achten. Tatsächlich betrachten sie diesen Schutz vor der Reizüberflutung mittlerweile als eine der wichtigsten Erziehungsaufgaben.
Denn: Woran sich die Kindern von klein auf gewöhnen, das wollen sie auch später nicht mehr lassen. Was folgt ist ein gereizter und übersättigter Nachwuchs, der mit sich selbst nichts mehr anfangen kann und dem es niemand recht machen kann.
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