Weihnachtsplätzchen, Festtagsmenüs, Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt, tun das ihre dazu, dass der Zeiger der Waage in die ungeliebte Richtung ausschlägt. Die Pfunde vermehren sich auch an den langen und gemütlichen Winterabenden, die so richtig zum Kuscheln aus der Couch verlocken und so manchen guten Vorsatz was Sport und Bewegung angeht, bereits im Keim ersticken. Der Rockbund kneift, die Hose strammt.
Doch das eine oder die zwei Kilo, um das jetzt zwischen Weihnachten und Neujahr der Zeiger der Waage mehr ausschlägt sind kein Drama.
Wer gleich darauf reagiert ist fein heraus. Schwierig wird es nämlich dann, wenn zum Jahreswechsel im kommenden Jahr dann das nächste Weihnachtspaket zusätzlich auf den Hüften sitzt.
Grundsätzlich an den Feiertagen und zwischen den Feiertagen nicht zuviel zu essen, und zu versuchen das lange Sitzen bei den gemütlichen Familientreffen durch Spaziergänge zu unterbrechen, empfiehlt Dr. Wolfgang Schmitt. „Die Nahrungsaufnahme auch zwischen den Feiertagen nicht ausufern lassen“. Ansonsten: „Jeden Tag zwei Stunden bei hoffentlich herrlichem Wetter in der frischen Luft marschieren, ist besser als ein Boonekamp nach dem Essen!“, so der Mediziner.
Auch einen Diplom-Sportlehrer kann das ungewollte Weihnachtsgewicht erwischen. Joachim Riemenschneider setzt deshalb ebenfalls auf Sport und Bewegung. „Sich auch fürs neue Jahr vornehmen regelmäßig zwei bis dreimal in der Woche Sport zu treiben“, empfiehlt er. 40-45 Minuten sollten die Trainingseinheiten jeweils dauern, davon sollten etwa 20 bis 25 Minuten Ausdauersport sein, „um die Fettpolster zu schmelzen“.
„Ganz klar, die Bewegung hilft gegen Weihnachtsspeck“ sagt auch Christiane Wolf, ehemalige Sportakrobatin und heute Chefin eines Fitnesscenters. Die, so sagt sie, müsse allerdings Spaß machen. Im Angebot der Fitnesscenter sei heute wirklich für Jeden etwas dabei, von sanften und entspannenen Kursen über das immer noch angesagte Zumba, einem tänzerzischen Ganzkörperworkout über das „BodyPump“, einem Konditionstraining mit Langhanteln bei dem in der Gruppe ganz gezielt Problemzonen und auch die allgemeine Ausdauer trainiert werden bis hin zum Klassiker „Spinning“, einem Konditionstraining auf dem Fahrrad mit viel Spaß und Musik.
Der Januar, so sagen Wolf und Riemenschneider übereinstimmend, sei übrigens der Monat, in dem es in den Fitness-Centern so richtig boomt. „Da sehen wir nicht nur viele neue Gesichter, sondern wir sehen auch Leute wieder, die seit Wochen und Monaten nicht mehr da waren“, sagt Christiane Wolf.
Was kann man tun, wenn nach der anfänglichen Begeisterung, dann der Alltagsfrust auch ins Fitnessprogramm einkehrt und die Couch schließlich wieder verlockender aussieht als das Studio? „Dieser Knackpunkt kommt nach etwa acht bis 10 Wochen“ weiß Joachim Riemenschneider. Und da gibt’s in den Studios nur eins: „Unsere Kunden persönlich betreuen, und immer wieder ansprechen und motivieren“, sagen Wolf und Riemenschneider.
„Viel Bewegung und einen Entlastungstag empfiehlt auch die Ernährungsberaterin Modest Bersin. Der Entlastungstag kann aus einem Obsttag oder einem Salattag bestehen, wer möchte kann auch einen Nur-Tee-Tag einschieben“, sagt Bersin. Für die, die sich nicht so richtig trauen empfiehlt sie: „Einen Entlastungstag mit leichter Kost, und leicht angedünstetem Gemüse mit Reis“. Viel trinken sei übrigens nicht nur an den Entlastungstagen wichtig – und zwar kalorienarme Getränke. „Verdünnte Obstsäfte, verdünnte Kräutertees und Mineralwasser“. Für´s neue Jahr empfiehlt Bersin bei der Ernährung den Anteil an Nahrungsmitteln zu erhöhen, die wenig Kalorien haben und gut sättigen. „Gemüse- und Obstanteil erhöhen, und öfters mal das Weißbrot gegen Vollkornbrot austauschen“. „Diese Dinge muss man sich aber immer wieder ins Gedächtnis zurückrufen“, weiß Bersin aus Erfahrung.
Wer abnehmen will, der sollte sich übrigens viel mehr mit Dingen beschäftigen, die nichts mit Essen zu tun haben, neue Hobbys entdecken und sich selbst etwas gönnen. „Unsere Gedanken kreisen im allgemeinen viel zu sehr ums Essen“, weiß Ernährungsberaterin Modesta Bersin.
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