Singles hilft es seit mehr als 10 Jahren auf die Sprünge und nun soll es auch die Arbeitsuchenden beglücken: die Rede ist vom Speed-Dating – und das im Berufsleben. Doch während der Lohn des herkömmlichen Speed-Datings möglicherweise der Partner fürs Leben ist, winkt beim Job- oder dem Company-Speed-Dating ein Arbeitsplatz.
Mit dem Speed-Dating zum Traumjob? Handelt es sich hierbei tatsächlich um eine echte Alternative oder ist dieses Date ein ähnlicher Albtraum für Arbeitssuchende wie das Assessment-Center?
Die Arbeitsagentur sprang zuerst auf diesen Hochgeschwindigkeitszug
Zu den Vorreitern in puncto Job-Speed-Dating gehört das Team der Arbeitsagentur Potsdam. Inspiriert von den Erfolgen des klassischen Speed-Datings wandten die Potsdamer das Konzept probehalber bei nach Arbeit suchenden Akademikern an – mit Erfolg.
Und so nahmen sich nicht nur weitere Arbeitsagenturen dieser effizienten Art des Vorstellungsgesprächs an, sondern auch die Unternehmen selbst. Wer sich aufs Speed-Dating einlässt, sollte besser nicht von der langsamen Truppe sein. Jedem Bewerber stehen gerade einmal acht bis zehn Minuten zur Verfügung, um sich ins rechte Licht zu setzen. Beim Azubi-Speed-Dating geht es dagegen mit einer Gesprächsdauer von 20 Minuten vergleichsweise geruhsam zu.
Wo liegen die Vorteile dieses rasanten Vorstellungsgesprächs? Unter anderem darin, dass Arbeitgeber und Arbeitnehmer unproblematisch ausloten können, ob sie einander sympathisch sind. Zum anderen erhalten selbst Arbeitssuchende, deren Zeugnisse nicht so brillant sind, die Gelegenheit, durch den persönlichen Auftritt zu punkten. Wer den vermeintlichen Trumpf ausspielen möchte, sollte allerdings einige Regeln beherzigen.
Punktgenaue Selbstpräsentation ist das A und O beim Job-Speed-Dating
Das vermeintlich lockere Speed-Dating für den Job sollte absolut ernst genommen werden. Denn bietet einem das herkömmliche Bewerbungsgespräch wenigstens theoretisch die Möglichkeit, einen kleinen Fauxpas im Lauf des Gesprächs auszugleichen, so klingelt beim Speed-Dating unbarmherzig die Stoppuhr und die Chance ist vertan. Es gilt also, sich auf diese zehn Minuten ebenso akribisch vorzubereiten, wie auf das herkömmliche Vorstellungsgespräch.
Ein klassisches Bewerbungsoutfit ist Pflicht. Zudem ist es ratsam, sich gründlich über das Unternehmen (und gegebenenfalls die Anforderungen der ausgeschriebenen Position) zu informieren – das hilft nicht nur, Fragen besser zu beantworten, sondern auch dabei, die richtigen Fragen zu stellen.
Speed-Dating-Profis empfehlen den Bewerbern übrigens, die Gesprächsfäden souverän in der Hand zu halten, anstatt lediglich auf gestellte Fragen zu antworten. Wie genau das allerdings funktioniert, wird leider nicht verraten. Ratsam ist es daher vielleicht, ruhig einmal an einem Speed-Dating teilzunehmen, wenn einen das Unternehmen oder die Position weniger interessiert, um die besondere Atmosphäre selbst zu erleben – oder es vorab mit Freunden zu üben.
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