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Gesundheitspolitik:

Dänemark und Ungarn führen eine Anti-Fett- und Chips-Steuer ein

Ab sofort kriegen die Dänen ihr Fett weg. Denn in diesem schönen Land gilt seit dem 1. Oktober 2011 die Fettsteuer.

Pizzaessen ist in Dänemark jetzt teurerMit diesem kuriosen Staatsdekret will die dänische Regierung es schaffen, dass ihre Bürger die Finger von jenen Speisen lassen, in denen sich die als schädlich bekannten gesättigten Fettsäuren tummeln. Das bedeutet magere Zeiten für alle, die sich bislang mit Sahnesoßen und Buttergebäck den Gaumen gestreichelt haben. Aber vielleicht kommen dadurch auch fette Jahre für das dänische Staatssäckel, welches in nicht unerheblichem Maße von sämtlichen wohlhabenden Cholesterinjunkies profitieren dürfte, welche sich von ihren Staatsoberhäuptern die Butter nicht vom Brot nehmen lassen wollen. Ist Dänemark mit diesem staatlich verordneten Kampf gegen das Fett ein Einzelfall? Wer denkt, dass es als passionierter Chipsknabberer außerhalb der dänischen Staatsgrenzen sicher wäre, der könnte jetzt eine fette Überraschung erleben.

Gesundes Fett – gesunde Dänen

Gesättigte Fette sind Gift für den Körper – in vielerlei pathogener Hinsicht. Einfach- oder mehrfach ungesättigte Fettsäuren dagegen vollbringen wahre Gesundwunder im Herz-Kreislaufsystem. Darum ist es durchaus sinnvoll, die „bösen“ Fette zu meiden, und sich dafür den guten Fetten im Rahmen einer vollwertigen Ernährung ganz bewusst hinzugeben. Und wenn des Volkes Schwarmintelligenz für die konkrete Umsetzung dieses ökotrophologischen Allgemeingutes nicht ausreicht, dann müssen es eben gesetzliche Vorschriften und saftige Steuern richten. So mochten es sich jedenfalls die dänischen Behörden gedacht haben, als sie ihre von oben verordnete Gesundheitsvorsorge auf ihre Untertanen niedergehen ließen. Auf jeden Fall wird die „gesättigte Fettsucht“ für die Dänen ab sofort ein teuer Spaß. Denn jegliche Nervennahrung, die mit mehr als 2,3 Prozent der gefährlichen Dickmacher aufwartet, kostet jetzt umgerechnet 2,15 Euro mehr pro Kilo verzehr baren Anteils. Das betrifft solche Publikumslieblinge wie Vollmilch, sahnige Butter, rahmige Käse, durchwachsene Steaks oder auch satt mit Käse belegte Pizza. Kein Wunder, dass sich Dänemarks Lebensmittelhändler vor der Einführung der Fettsteuer von hemmungslosen Hamsterkäufern buchstäblich überrollt sahen. Ob die Dänen dank ihrer neuen Steuer nun ranker und schlanker werden, oder länger gesund bleiben, wird die Zukunft zeigen müssen.

Die Ungarn warn noch eher dran

Fettes Essen - die Ungarn zahlen jetzt mehr SteuernSchon einen Monat vor den Dänen begannen die Ungarn mit der offiziellen Ächtung von fettem Fast Food. Bei den Magyaren sorgt seit dem 1. September 2011 die Chips-Steuer dafür, dass allzu salzige, fettige oder Carbo-lastige Knabbereien ihre Liebhaber teuer zu stehen kommen. Auch Fans zuckersüßer Softdrinks müssen hier jetzt deutlich tiefer in die Tasche greifen, um ihre Bauchspeicheldrüse mit der klebrigen Brause kräftig ärgern zu können. Hier sehen wir eine vom Parlament erlassene Verordnung für eine bewusstere Ernährung. Ob das den Ungarn tatsächlich dabei hilft, ihre angeborene Vorliebe für Borstenvieh und Schweinespeck gegen einen gesunden Heißhunger auf Obst und Gemüse einzutauschen, bleibt vorsichtig abzuwarten.

Alles in Allem wirken diese verzweifelten Versuche, den Bürger zu seinem Glück zu zwingen, eher hilflos als wegweisend. Denn nicht erst seit der Prohibition weiß man, dass alles, was der Staat verbietet, dadurch nur noch attraktiver und begehrter wird. Und so wird man wohl hier wie dort bald Flüsterkneipen betreiben können, in denen skrupellose Barkeeper ihren Mangel leidenden Kunden fettes Knabberwerk zu knackigen Wucherpreisen andienen.

Was für eine absurde Vorstellung. Und was für eine Bankrotterklärung der Gesundheitswesen. Voll fett.

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