Streng genommen ist die Sonnenallergie in den meisten Fällen gar keine echte Allergie, zeigt aber ähnliche Symptome: Die Haut rötet sich, beginnt zu jucken und bildet unschöne Pickel und Quaddeln, die sich in der Regel nur langsam wieder zurückbilden. Drei Erscheinungsformen der Sonnenallergie gibt es: Die klassische, aber wenig verbreitete Mallorca-Akne, die Polymorphe Lichtdermatose und photoallergische Reaktionen. Antihistaminika und kühlende, juckreizhindernde Salben helfen bei allen drei Sonnenallergie-Typen.
Die Mallorca-Akne befällt vor allem junge Menschen, die auch im Alltagsleben noch mit Akne, Pickeln und Mitessern zu kämpfen haben und einem eher fettigen Hauttyp angehören. Die Kombination von fett- und ölhaltigen Sonnencremes und UV-Strahlen geben hier den entscheidenden Ausschlag: Die Hautfollikel reagieren auf diese Fett-Überbelastung mit Entzündungen, die sich in Knötchen und Pickelchen äußern, welche meistens die empfindlichen Körperzonen wie Dekolleté und Rücken befallen. Vorbeugend sollten fettfreie Sonnengels oder Sonnenschutzmittel für extrem empfindliche Haut verwendet und im Notfall muss die Sonne erst einmal weitgehend gemieden werden.
Bei der Polymorphen Lichtdermatose beginnen fast immer jene Hautpartien zu jucken, die bislang wenig oder keinen Kontakt mit der Sonne hatten. Bei heftigen Verlaufsformen kommt es überdies zu lästigen Quaddeln, Flecken und Bläschen. Hellhäutige und hellhaarige Menschen sind stärker gefährdet als Sonnenanbeter mit dunkler Haut. Bei extrem sonnenempfindlichen Hauttypen kann parallel auch ein leichtes Unwohlsein und Schwächegefühl auftreten.
Ursache der gereizten, juckenden Haut ist eine fehlgeleitete Reaktion des Immunsystems. Nach einer Zeit der Gewöhnung – meistens zwei bis drei Wochen – legen sich die allergischen Reaktionen von alleine. Um einen Ausbruch der Polymorphen Lichtdermatose zu vermeiden, kann vor und während einem Urlaub oder dem Sommerbeginn Provitamin A (Betacarotin) eingenommen werden – allerdings nur nach Rücksprache mit dem Arzt, der die entsprechenden Dosierungen verschreiben kann. Ebenso verschaffen Antihistaminika den Patienten in manchen Fällen Erleichterung.
Gleichzeitig sollte niemals auf einen möglichst hohen Lichtschutzfaktor verzichtet werden; ebenso ist es ratsam, die direkte Sonneneinstrahlung in den ersten Wochen größtenteils zu vermeiden und niemals längere Sonnenbäder zu nehmen.
Photoallergische Reaktionen treten auf, wenn bestimmte Abbauprodukte im Körper – beispielsweise durch die Einnahme von Medikamenten – mit dem UV-Licht reagieren und die Haut Allergiesymptome oder Verfärbungen zeigt. Zu diesen Medikamenten gehören unter anderem Antibiotika, Entwässerungsmittel und Johanniskraut; überdies sorgen einige Pflanzenstoffe wie Petersilie, Bärenklau und Zitrusfrüchte für photoallergische Reaktionen. Auf sensibler Haut können sich auch Parfums dunkel verfärben.
Wer dauerhaft Medikamente einnehmen muss, sollte sich also vor dem Urlaub gründlich den Beipackzettel durchlesen und mit dem Arzt über eventuelle sonnenbedingte Kreuzreaktionen sprechen. Im Notfall helfen kühlende Salben und das Vermeiden von direktem Sonnenlicht.
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