Nimmt man sich ein Beispiel an dem kanadischen Unternehmer Jim Meaney, so lässt sich mit dem unliebsamen Getränkedosen aus Blech die Umwelt nicht nur verschmutzen, sondern auch nachhaltig schonen. Denn mit seiner Firma Cansolair Inc. hat der Kanadier einen Weg gefunden, kostengünstige Heizgeräte aus den alten Dosen herzustellen, die alleine durch Solarkraft betrieben werden. Je nach Größe der Konstruktionen lassen sich Sonnenstrahlen selbst bei eiskalten Umgebungstemperaturen effektiv „einfangen“ und sind in der Lage große Räume oder ganze Häuser zu wärmen. Mit einer Hitzeentwicklung bis zu 100 Grad Fahrenheit, also rund 38 Grad Celsius, sollten die Cansolair Solar Heating Units auch die größten Frostbeulen zum Lächeln bringen und auch ein gutes Bild gegenüber energiefressender Standard-Heizungen abgeben. Die Erfindung an sich ist schon ebenso einfach wie genial, doch das wirklich Besondere an der Solarheizung ist, dass man sie ganz einfach auch selbst bauen kann.
Solarenergie nutzen. Kostenlos heizen, ohne zu verschmutzen.
So oder so ähnlich könnte eine deutsche Übersetzung des Leitsatzes der Firma lauten. In Zeiten, in denen das Öl ständig teurer wird und auch die Energie-Unternehmen beinahe jährlich ihre Preise für die Versorgung mit Gas oder Fernwärme erhöhen, könnte das Motto auch ganz schnell zum Leitmotiv ganzer Generationen werden. Denn was läge näher als eine Solarheizung zu nutzen, die nicht nur die Umwelt schont, sondern von der Herstellung abgesehen keine hohen Folgekosten verschlingt? Das dachte sich wohl auch der Kanadier Jim Meaney während er seine Solar Heizung entwickelte und ständig verbesserte, bis ein funktionierendes, ansehnliches Gerät dabei herausgekommen ist, das langsam aber sicher immer mehr Interesse auf sich zieht. Kein Wunder, so steckt die Solar Heizung nicht voller moderner, teurer Technik, sondern funktioniert mit handelsüblichen Getränkedosen aus Aluminium. Diese werden mit einer schwarzen Lackierung versehen und in Panelen verschiedener Größen montiert. Um die aufgeheizten Dosen später vor dem kühlenden Wind zu schützen, wird das Konstrukt mit einer Plastikabdeckung versehen und das war’s. Klingt fast schon zu einfach um wahr zu sein, doch dass die Geräte tatsächlich funktionieren, lässt sich nicht nur in der Theorie erklären, sondern von bereits zufriedenen Kunden in Kanada erfahren. Das Standard Modell kostet nur schlappe 2800 kanadische Dollar – umgerechnet etwa 2000 Euro – und spart bei fachgerechter Installation eine Menge an Heizkosten, wodurch sich die Solarheizung sehr schnell amortisiert. Nur 15 Minuten Sonnenstrahlen pro Stunde reichen aus, um einen etwa 90 Quadratmeter großen Raum durchgehend zu heizen – das klingt vielversprechend. Doch noch sind solche Solar-Heiz-Module Zukunftsmusik in Deutschland, was den einen oder anderen Tüftler aber sicherlich nicht abhalten wird, seine Räume mit selbstgebauten Anlagen zu beheizen.
Solar Heizung Marke Eigenbau
Grundsätzlich ist die Solarenergie natürlich nichts Neues und auch Solareinheiten zum Heizen sind bereits erhältlich. Doch sind viele Solareinheiten in der Anschaffung und Installation noch recht teuer und Experimente für selbstgebaute Solarzellen sind für den Laien praktisch nicht durchzuführen. Für die „Getränke-Dosen-Heizung“ nach Jim Meaney ist ein bisschen handwerkliches Geschick allerdings vollkommen ausreichend, um eine eigene Solarheizung zu bauen. Und so geht’s.
Benötigtes Material
Die Wahl der Materialen hängt natürlich auch von der Leistungskraft und gewünschten Optik des Panels ab, doch für eine Heizung in der Standardgröße, wie sie auch von Cansolair angeboten wird, ist eine minimale Ausstattung schon ausreichend. Alles was grundsätzlich benötigt wird ist ein wenig Holz für den Rahmen, ein großes Stück dämpfenden Kunststoffes, der zur Isolation der Rückwand geeignet ist und ein großes Stück durchsichtigen Kunststoffes, welches die Front des Panels vor Wind schützt. Dazu noch ein Gebläse mit Schlauch, das die erwärmte Luft in den Wohnraum bringt und zu guter Letzt braucht man natürlich noch die Aluminium-Getränkedosen, für das Beispiel-Panel 64 Stück, um genau zu sein. Und mit ein wenig Werkzeug, hitzebeständigem Kleber und schwarzem Lack kann es mit dem Bau losgehen. Wer jetzt aber eine exakte Anleitung mit zentimetergenauen Maßen erwartet, dürfte ein wenig enttäuscht werden, denn eine allgemeingültige, detaillierte Beschreibung dürfte es kaum geben. Was es allerdings gibt, sind grundsätzliche Informationen und viele Tipps von Leuten, die selbst bereits eine Solar Heizung gebaut haben. Der eigenen Phantasie und dem Erfinderreichtum sind allerdings keine Grenzen gesetzt, sodass sich das Panel sicherlich optimieren oder noch effizienter gestalten lässt. Scheuen Sie sich also nicht, mit anderen Möglichkeiten zu experimentieren.
Der Grund-Aufbau des Panels
Das Holz sollte zu einem Kasten zusammengebaut werden, der gerade breit genug ist, um 8 Reihen mit je 8 aufeinandergestapelten Getränkedosen zu fassen. Die Länge und Tiefe des Kastens sollte der erwärmten Luft ein wenig Freiraum bieten. Verkleiden Sie die Rückseite mit einem isolierenden Kunststoff und bringen Sie ein Loch an, durch das die Warmluft später in den Wohnraum entweichen soll. Das Loch sollte natürlich auf den Schlauch des Lüfters abgestimmt werden, damit dieser effektiv arbeiten kann.
Im Kasteninneren bauen Sie am oberen und unteren Ende jeweils eine Leiste, welche die Dosen später fixieren wird. Der Abstand der Leisten zueinander sollte einer „Doseneinheit“ entsprechen. Die 8 Einheiten fertigen Sie, indem Sie die Oberseiten der Getränkedosen komplett abschneiden und in die Unterseiten jeweils drei große Löcher bohren. Anschließend können die Dosen übereinander gestapelt und möglichst dicht verklebt in die Holzfassung eingesetzt werden. Danach werden sie schwarz lackiert, was nicht nur edel aussieht, sondern für ein effektives Schlucken der Wärme sorgt. Die Front wird schlussendlich mit einem durchsichtigen Stück Plastik verschlossen, damit die Dosen vor kühlendem Wind geschützt bleiben. Das war es im Grunde auch schon und die Solar Heizung ist einsatzbereit.
Die Installation
Für die Installation der Solar Heizung sollten Sie sich ein wenig Zeit nehmen und im Optimalfall jemanden zur Seite haben, der mit der Materie vertraut ist. Denn die aufgeheizte Luft aus der Solareinheit muss nun durch den Lüfter in die Wohnung gebracht werden und zwar möglichst so, dass alle Öffnungen dicht sind und keine Energie verloren geht. Doch auch hierbei sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt und erlaubt ist, was funktioniert und Energie spart. Wenn Sie den Lüfter zum Beispiel auch komplett ohne Fremdstrom betreiben möchten, lohnt es sich eine zusätzliche Solarzelle an dem Heizpanel anzubringen, die dann ständig einen Akku für den Lüfter aufladen kann. Ein Heizsystem aus purer Solarenergie herzustellen und zu installieren, das vollautomatisch die Wohnräume beheizt ist natürlich möglich, erfordert aber auch einiges an Know-How und Planung. Doch für die kleine Gartenlaube zum Beispiel, könnte eine selbstgebaute Solarheizung ein prima Ersatz für einen teuren Elektroheizer sein.
Weiterführende Links zum Thema:
Beispielvideos von Cansolair Inc.
Firma Cansolair Inc. – Brilliant Newfoundlander Invents the Solution!
http://www.youtube.com/watch?v=bRZvAAqzXIw&feature=related
HOW I MADE A SOLAR POP CAN FURNACE / HEATER
http://www.youtube.com/watch?v=QLNViUsRCVU
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