Erinnern Sie Sich auch an die Zeiten (Live Action Role Play, LARP), in denen Sie mit Cowboyhut und Indianerfedern im Haar als Kind im Garten gespielt haben? Wünschen Sie Sich diese Zeiten nicht auch manchmal zurück? Hier hilft LARP weiter.
Die wachsende Zahl an Menschen die sich sogar im erwachsenen Alter wieder mit dem Rollenspiel beschäftigen wächst zusehends an. Und dabei meine ich nicht Rollenspiele hinter zugezogenen Gardinen. Nein, die Rede ist von LARP. Doch was ist das eigentlich, dieses LARP?
LARP ist die simple Abkürzung für Live Action Role Play. Bei einem LARP übernimmt ein Rollenspieler eine Figur (Charakter genannt), die er durch ihre Eigenschaften, Möglichkeiten und Aktivitäten frei improvisiert beschreibt. Die Szenarien der Liverollenspiele fallen in verschiedene Genres, wie etwa Fantasy, Cyberpunk, Science Fiction (z. B. Star Wars, Jedi Ritter), Horror, Endzeit, Western oder Vampire. Die meisten Veranstaltungen sind dem Fantasy-Bereich zuzuordnen. Gespielt wird auf so genannten Cons. Das steht für Convention und bedeutet soviel wie Zusammenkunft.
Wie kann ich mir ein LARP vorstellen?
Die mittelalterlichen Fantasy-Welten spielen häufig im Stil von Tolkiens „Herr der Ringe“, also mit Rittern, Königen, Magiern, Hexen, Monstern, Elfen, Zwergen, Trollen, usw.
Man mietet für eine solche Veranstaltung alle möglichen Örtlichkeiten: von abgelegenen Waldhütten über Zeltplätze bis hin zu ganzen Burgen. Dort kann man sich je nachdem selbst versorgen, auf manchen Veranstaltungen wird jedoch sogar eine Vollverpflegung geboten. Das kann nun ein ganz einfaches Essen sein, kann aber auch ein ritterliches Festbankett mit mehreren Gängen beinhalten.
Ist LARP ein Massenphänomen?
Derzeit gibt es in Deutschland 500 bis 600 öffentlich ausgeschriebene Liverollen-Spielveranstaltungen die sich häufig über ein ganzen Wochenende erstrecken. Durchschnittlich nehmen 20 bis 200 Teilnehmer an solchen Veranstaltungen teil. Dazu kommt eine Vielzahl von Kleinveranstaltungen. Allein in Baden-Württtemberg finden monatlich 10 bis 25 solcher LARP-Veranstaltungen statt.
Die größten Veranstaltungen in Deutschland, „Conquest of Mythodea“ und „Drachenfest“, haben regelmäßig zwischen 2.000 und 5.000 Teilnehmern.
Dennoch kann man LARP nicht als Massenphänomen bezeichnen. LARPer sind gerne unter sich. Damit sie ungestört spielen können, suchen sie sich meist etwas abgelegenere Plätze, oder mieten Burgen und Herbergen so an, dass fremde Besucher unwahrscheinlich sind. Sieht ja auch etwas seltsam aus, wenn durch Tolkiens Welt plötzlich eine Horde Touristen mit Hawaii-Hemd und Photoapparat zieht.
Wer spielt LARP?
Es sind Menschen aus allen Berufs- und Einkommensschichten sowie aus allen Alters-gruppen. Sogar komplette Familien begeistern sich für die LARP-Wochenenden. Ca. 400 Vereine engagieren sich bundesweit im Bereich der Liverollenspiele und des Improvisationstheaters.
Ist LARP ein Hobby für jede Jahreszeit?
Die Hauptsaison für Outdoor-Veranstaltungen ist natürlich die Frühlings- und Sommerzeit. Während der Herbst- und vor allem der Winterzeit finden weniger Veranstaltungen im Freien statt. Die meisten Liverollenspieler nutzen die Wintersaison, um ihre Ausrüstung zu erweitern, zu reparieren oder zu erneuern bzw. verlagern ihre Veranstaltungen vermehrt auf Jugendherbergen und Burgen.
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LARP ist eine dufte Sache! Auf jeden Fall besser, als vor der Glotze abzuhängen….